Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0074
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Mitrinović, Dimitrije: Serbische Kunst auf der Internationalen Kunstausstellung in Rom
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SERBISCHE KUNST AUF DER INTERNATIONALEN KUNSTAUSSTELLUNG IN ROM >
MIRKO RACKI MARKO KRALJEVIC TEILT DAS REICH
Serbische Ausstellung in Rom 1911
doch noch hinzufügen; ihre Geschichte ist nur kannten Marko Murat, der Pleinair-Maler,
eine kurze, ihre Technik nicht sehr modern; wird uns auch fernerhin Kompositionen von
sie wollten mehr geben, als sie gegeben haben, gleicher Stimmungs- und Tonschönheit, wie
und der Trost ist, daß sie dieses Mehr geben seine „Daphnis und Chloe", „Kapinika" und
konnten, die Hoffnung, daß sie es noch geben die „Legende vom Lopud" geben. Von den
werden. Denn ein wirklicher Poet von solch Jüngeren sind es besonders Nadezda Petro-
künstlerischer Intelligenz und reichschaffender vic, die in Rom mit kräftigen impressionisti-
Phantasie, dabei von solcher Kraft wie Mirko sehen Landschaften vertreten ist, Miho Ma-
Racki, der Schöpfer des Zyklus „Inferno" rinkovic, der hier realistisch behandelte Por-
und fünf der großen Bilder, die Marko Kraljevics träts zeigt, Jozo Kljakovic, Becic, Svrakic,
Heldentaten erzählen, darf sicher erwarten, auch Babic, Glisic, Lalic, Vucetic und Pocek,
weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus deren Schaffen uns mit froher Hoffnung er-
bekannt zu werden. Tomislav Krizman, aus füllt. Möge die nächste serbische Ausstellung
Klimts Schule hervorgegangen, ist ebenfalls diese Hoffnungen und diesen ersten in Rom
an dem großen Zyklus Marko Kraljevic mit errungenen Erfolg bestätigen,
einem Bilde beteiligt; er zeigt sich außerdem
in einer Reihe von Radierungen als ein soli- GEDANKEN ÜBER KUNST
der Techniker und geistreicher Stilist. Toma Die Kunst hat die Aufgabe, über die Armseligkeit
Rosandic hat heute schon mit vielem Erfolg des alltäglichen Lebens hinauszuheben und im Volke
seine bildhauerische Fähigkeit in ausdrucks- edle Gefühle zu wecken und zu fördern.
vollen, weichen und doch kräftig modellierten *
Porträtbüsten bewiesen; er ist uns übrigens Zu empfinden, was er sieht, zu geben, was er
, ,v.. „ • <_ • T-, empfindet, macht das Leben des Kunstlers aus.
von der Wiener Secession her ein guter Be- Max Kiinger
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MIRKO RACKI MARKO KRALJEVIC TEILT DAS REICH
Serbische Ausstellung in Rom 1911
doch noch hinzufügen; ihre Geschichte ist nur kannten Marko Murat, der Pleinair-Maler,
eine kurze, ihre Technik nicht sehr modern; wird uns auch fernerhin Kompositionen von
sie wollten mehr geben, als sie gegeben haben, gleicher Stimmungs- und Tonschönheit, wie
und der Trost ist, daß sie dieses Mehr geben seine „Daphnis und Chloe", „Kapinika" und
konnten, die Hoffnung, daß sie es noch geben die „Legende vom Lopud" geben. Von den
werden. Denn ein wirklicher Poet von solch Jüngeren sind es besonders Nadezda Petro-
künstlerischer Intelligenz und reichschaffender vic, die in Rom mit kräftigen impressionisti-
Phantasie, dabei von solcher Kraft wie Mirko sehen Landschaften vertreten ist, Miho Ma-
Racki, der Schöpfer des Zyklus „Inferno" rinkovic, der hier realistisch behandelte Por-
und fünf der großen Bilder, die Marko Kraljevics träts zeigt, Jozo Kljakovic, Becic, Svrakic,
Heldentaten erzählen, darf sicher erwarten, auch Babic, Glisic, Lalic, Vucetic und Pocek,
weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus deren Schaffen uns mit froher Hoffnung er-
bekannt zu werden. Tomislav Krizman, aus füllt. Möge die nächste serbische Ausstellung
Klimts Schule hervorgegangen, ist ebenfalls diese Hoffnungen und diesen ersten in Rom
an dem großen Zyklus Marko Kraljevic mit errungenen Erfolg bestätigen,
einem Bilde beteiligt; er zeigt sich außerdem
in einer Reihe von Radierungen als ein soli- GEDANKEN ÜBER KUNST
der Techniker und geistreicher Stilist. Toma Die Kunst hat die Aufgabe, über die Armseligkeit
Rosandic hat heute schon mit vielem Erfolg des alltäglichen Lebens hinauszuheben und im Volke
seine bildhauerische Fähigkeit in ausdrucks- edle Gefühle zu wecken und zu fördern.
vollen, weichen und doch kräftig modellierten *
Porträtbüsten bewiesen; er ist uns übrigens Zu empfinden, was er sieht, zu geben, was er
, ,v.. „ • <_ • T-, empfindet, macht das Leben des Kunstlers aus.
von der Wiener Secession her ein guter Be- Max Kiinger
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