Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

DOI Artikel:
Ausstellungen - Personal-Nachrichten - Neue Kunstliteratur
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0113

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
4

AUSSTELLUNGEN

| ist, großen Erfolg gehabt, Staat und Stadt haben sind seine Silhouettenwirkungen, die Ausschnitte,

I von ihm gekauft und seine alten Kameraden aus die Städte, Türme, altes Gemäuer in den Nacht-

i der Münchner Schule haben ihn ebenso gefeiert. himmel schneiden. Bei Brakl endlich ist einer
Aus Budapest geht die Kollektion nach München der originellsten, packendsten Künstler des „Nach- Jg
zu Heinemann, dann zu Schulte nach Berlin. Gleich- wuchses" der Münchner Secession zu Gaste: Al- ^

' zeitig mit ihm hat der in Gardone lebende unga- bert Weisgerber. Man kann eine elfjährige Ent- JS

I rische Bildhauer Vilhelm Ländori jetzt zum wicklung des heute dreiunddreißigjährigen Künstlers

I erstenmal einige Arbeiten vorgeführt. Er ist ein überblicken: Seine noch etwas harten, zeichneri-

I denkender Künstler, der schon fast fertig auftritt sehen Anfänge um 1900, da er zu Stuck in die

| und hat einige neue und charakteristische

I Bewegungsmotive gezeigt, z. B. den Trin-

I ker mit seinem das Verlangen nach Trunk

. treu wiedergebenden Ausdruck. — Bei
Könyves Kdlmän haben zwei Graphiker,

' Margit Veszi und der in München be-

I kannte Alexander Kubinyi ausgestellt.

I Frau Veszi hat starken Sinn für das Gro-

I teske, auf ihren Karikaturen und Plakaten

j hat sie die verborgene Komik und innere
Schwäche ihrer Gestalten mit elementarer
Kraft vortrefflich ausgedrückt. Alexander

, Kubinyi hat viel Gefühl — er wirkt hier

j ganz weiblich neben den teuflischen Augen

J der Frau Veszi. — Im National Szalon fin-
den wir eine Herbstausstellung, Bilder,

) viele Bilderund nur eine einzige Bildhauer-

) arbeit, welche aber alles andere aufwiegt.

) Ladislas Hüvös hat hier eine Marmor-

) arbeit ausgestellt, „Sankt Christoph mit dem
Kinde", eine starke, noble und gut ausge-

, dachte Arbeit, das schöne Resultat vom
Fleiße des jungen, talentierten Künstlers.

[ dr. b. l.

[V/IONCHEN. Die „Moderne Galerie" ehrt

I LVl durch eine Gedächtnisausstellung ei-

I nen Verstorbenen, in dieser raschlebigen

j Zeit schon halb Vergessenen: Arthur

| Langhammer,einen der Mitbegründer der
Dachauer Malerschule, einen prächtigen

I Menschen und markigen Künstler, den vor
der Zeit, ehe er in des Lebensmittags präch-
tigen Garten eingetreten, ein junger Tod
hinwegriß: er starb, vom Schlage gerührt,

I buchstäblich mit dem Pinsel in der Hand

I vor der Staffelei, auf der sein Bild „Bäuer-

| liehe Erstkommunikantinnen" des letzten

i Striches harrte. In der „Secessionsgalerie"
und in einem meist unzugänglichen Par-

I terresaal des Schleißheimer Galerieschlos-
ses kann man Werke von Langhammer an-

[ treffen, und nun ist bei Thannhauser eine

[ recht beachtenswerte Nachlese gehalten. Sie

) lehrt uns aufs neue dies, daß Langhammer

) von einer Leibischen Anschauungskunst

) seinen Ausgang nahm, und daß er sich all-

) mählich jener Linie stilisierter Koloristik

l näherte, auf der sich die mattsilberne Kunst

j Ludwig Dills bewegt. Wie Dill stand Lang-

I hammer in der ersten Reihe der emporstre-

j benden Münchner Secession — und noch

( einer aus dieser Zeit, Professor Benno

' Becker, ist jetzt mit einer Ausstellung (in
der Galerie Heinemann) anzutreffen. Er ist

) ein Stimmungslandschafter, den derZauber

I der italienischen, zumal der umbrisch-tos-

I kanischen Landschaft im Tiefsten erschüt-
tert hat. Er hält ihr Abbild fest in seltsam
ernsten, ruhigen, oft allzu stillen Ge-

. mälden, in denen ein nächtliches Blau, JAN stur sa eva

( ein kühles Grün dominiert. Prachtvoll Oesterreichische Ausstellung, Rom 1911

99
 
Annotationen