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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Michel, Wilhelm: Die Grenzen des Subjektiven in der Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0486

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DIE GRENZEN DES SUBJEKTIVEN IN DER KUNST j

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KARL HUCK DER BERGGEIST

Frähjahrausstellung des Wiener Hagenbandes

die wunderbarste Weise vermischen. Denn rum nicht die reine Kontur? Warum nicht

sie sind Idealisten, soferne sie die Erschei- irgend ein formales Detail? Und bald nehmen

nung sehr entschlossen auf die erkennerische sich die Künstler die Freiheit, die Frage nach

j Tätigkeit ihres Subjektes beziehen. Und sie den entscheidenden Bestandteilen des Ein-

i sind Realisten, soferne sie sich an das sinn- druckes vollkomman subjektiv, je nach Laune

) lieh Empfundene mit Strenge halten. und individuellem Temperament, zu beant-

j Aber die Entwicklung geht weiter nach der worten. Theoretisch ist damit jeder Willkür,

> Richtung des Subjektiven. Wie Licht und auch der äußersten, der Zügel losgelassen,

j Luft die Formen auflösen, so löst die Frage Das schadet nichts. Denn Theorien haben

\ nach dem Wesentlichen der Erscheinung die in der Kunst wenig zu bedeuten, und Freiheit

( Wirklichkeit, das stofflich vorhandene Substrat dient Künstlern von künstlerischem Takte in

i des Eindruckes auf. Warum sollen Licht und allen Fällen zum Vorteil. Für sie ist das

) Luft für den Eindruck der Objekte wesentlich Nachfolgende nicht geschrieben. Wohl aber

) sein? Warum nicht das laute Gegeneinander- für eine Reihe von Künstlern, die in der

J schreien der Farben? Warum nicht irgend Ausnutzung der neuen Freiheit nicht von

/ eine beherrschend hervortretende Linie? Wa- diesem künstlerischen Takte geleitet waren

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Die Kunst für Alle XXVII.

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