< NEUE KUNSTLITERATUR
J JOHANNA 2SCHILLE IM KINDERZIMMER )
y Große Kunstausstellung Dresden 1912 l!
NEUE KUNSTLITERATUR zwei Worte. Einmal dies: von dem Deutschen f
J Marees ist Meier-Gräfe „heimgekehrt" zu seines l
) Meier-Gräfe, Julius. Auguste Renoir. 5 M. Herzens Freunden, den Franzosen. Mit automa- r,
\ München 1911, R. Piper & Co. tischem Feingefühl fand er für Renoir einen anderen 1
1 „Renoir ist' die Verbindung der Gegenwart mit Abschilderungsstil als für Marees: zierlicher, spiele- jj
( dem Dixhuitieme, er ist der Fragonard unserer Zeit." rischer, selbst impressionistisch. Sodann: Meier- \
\ Auf dieses Leitmotiv hat Julius Meier-Gräfe seinen Gräfes Essay ist gut. Außerordentlicher, dabei er- G
2 neuen aufschlußreichen Essay über Renoir gestimmt, freulich gesunder Gedanken voll. Was er sagt, ist 0
) über Renoir, der als einer der letzten aus der nicht so obenhin, sondern fließt aus gründlicher Sach- {
) bedeutungsvollen Generation der Impressionisten kenntnis. Die zahlreichen und weit in der Welt zer- Ä
J hereinreicht in unsere Tage, und der somit in der streuten Gemälde Renoirs kennt der Autor fast alle £
) Lage ist, zu zeigen, welchen Verlauf die impressio- aus eigener Anschauung. Und auf Grund dieser «
J nistische Richtung im Rahmen dieser Zeit genommen Autopsie, auf Grund der Werke rekonstruiert Meier- >
i hat. Das erste Bild, das Meier-Gräfe seiner reich- Gräfe Renoirs künstlerischen Entwicklungsgang. Bei V
< illustrierten Monographie als Beleg mitgibt, trägt seinem „Marees" hielt er es anders. Da war ihm V
* die Jahreszahl 1866, das letzteist 1910 entstanden: das Menschenschicksal das wichtigste. Der äußere fc
I vierundvierzig Jahre der Arbeit, des Kämpfens, des Lebenslauf war da das Primäre, in das er den künst- t
J Nimmermüdewerdens sind zwischen diese beiden lerischen Entwicklungsgang hineinkomponierte. Re- {
3 Jahreszahlen gebreitet! Und zugleich vierundvierzig n0lr lebt nocn- Da erfordert es der Geschmack P
J Jahre ununterbrochener Entwicklung. Wie hart und unbiographisch zu kommen. Unbiographisch — das J
) fest sind diese ersten Bilder, unverkennbar von heißt oft: allgemein, phrasenhaft. Aber hier nicht, /j
J Manets gleichzeitiger Produktion beeinflußt, wie Das Buch ist geradezu klar, gesund. G. j. w. >
j leicht, weich, fließend und elegant ist ein Köpfchen Künstlermonographien. In Verbindung r,
\ wie die „Coco" von 1910 hingesetzt! Das malte mit anderen herausgegeben von H. Knackfuß. 102: f
i ein Siebzigjähriger! Hört es, und verzagt, junge A n d e rs Zor n v o n Fra n z S e r va es. Mit 93 Ab- >
1 Maler von heute! — Meier-Gräfes Aufsatz verdient bildungen, darunter 12 Buntbildern. 103: Julius l
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J JOHANNA 2SCHILLE IM KINDERZIMMER )
y Große Kunstausstellung Dresden 1912 l!
NEUE KUNSTLITERATUR zwei Worte. Einmal dies: von dem Deutschen f
J Marees ist Meier-Gräfe „heimgekehrt" zu seines l
) Meier-Gräfe, Julius. Auguste Renoir. 5 M. Herzens Freunden, den Franzosen. Mit automa- r,
\ München 1911, R. Piper & Co. tischem Feingefühl fand er für Renoir einen anderen 1
1 „Renoir ist' die Verbindung der Gegenwart mit Abschilderungsstil als für Marees: zierlicher, spiele- jj
( dem Dixhuitieme, er ist der Fragonard unserer Zeit." rischer, selbst impressionistisch. Sodann: Meier- \
\ Auf dieses Leitmotiv hat Julius Meier-Gräfe seinen Gräfes Essay ist gut. Außerordentlicher, dabei er- G
2 neuen aufschlußreichen Essay über Renoir gestimmt, freulich gesunder Gedanken voll. Was er sagt, ist 0
) über Renoir, der als einer der letzten aus der nicht so obenhin, sondern fließt aus gründlicher Sach- {
) bedeutungsvollen Generation der Impressionisten kenntnis. Die zahlreichen und weit in der Welt zer- Ä
J hereinreicht in unsere Tage, und der somit in der streuten Gemälde Renoirs kennt der Autor fast alle £
) Lage ist, zu zeigen, welchen Verlauf die impressio- aus eigener Anschauung. Und auf Grund dieser «
J nistische Richtung im Rahmen dieser Zeit genommen Autopsie, auf Grund der Werke rekonstruiert Meier- >
i hat. Das erste Bild, das Meier-Gräfe seiner reich- Gräfe Renoirs künstlerischen Entwicklungsgang. Bei V
< illustrierten Monographie als Beleg mitgibt, trägt seinem „Marees" hielt er es anders. Da war ihm V
* die Jahreszahl 1866, das letzteist 1910 entstanden: das Menschenschicksal das wichtigste. Der äußere fc
I vierundvierzig Jahre der Arbeit, des Kämpfens, des Lebenslauf war da das Primäre, in das er den künst- t
J Nimmermüdewerdens sind zwischen diese beiden lerischen Entwicklungsgang hineinkomponierte. Re- {
3 Jahreszahlen gebreitet! Und zugleich vierundvierzig n0lr lebt nocn- Da erfordert es der Geschmack P
J Jahre ununterbrochener Entwicklung. Wie hart und unbiographisch zu kommen. Unbiographisch — das J
) fest sind diese ersten Bilder, unverkennbar von heißt oft: allgemein, phrasenhaft. Aber hier nicht, /j
J Manets gleichzeitiger Produktion beeinflußt, wie Das Buch ist geradezu klar, gesund. G. j. w. >
j leicht, weich, fließend und elegant ist ein Köpfchen Künstlermonographien. In Verbindung r,
\ wie die „Coco" von 1910 hingesetzt! Das malte mit anderen herausgegeben von H. Knackfuß. 102: f
i ein Siebzigjähriger! Hört es, und verzagt, junge A n d e rs Zor n v o n Fra n z S e r va es. Mit 93 Ab- >
1 Maler von heute! — Meier-Gräfes Aufsatz verdient bildungen, darunter 12 Buntbildern. 103: Julius l
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