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ihrer Geschichte verbunden; soll ich Ihnen von letzterer erzählen, so
müssen Sie in Geduld einen Lebensabriß ihres Begründers anhören,
den flüchtig zu geben ich mir zur heutigen Aufgabe gemacht habe.
Johann Baptist Stiglmayr war der Sohn eines Hufschmiedes
in Fürstenfeldbruck uud am 18. Oktober 1791 geboren; zu schwach
für das Handwerk seines Vaters, erhielt er im nahen Kloster Für-
stenfeld einigen Zeichnungsunterricht und kam zu dem Goldschmied
Streißl nach München in die Lehre.
Sein Lehrherr, ein tüchtiger Meister in getriebener Kirchen rrbeit
entdeckte bald das Talent des jungen Menschen, ließ ihn in die neu
errichtete Feiertagsschule gehen, wo er den ersten Hauptpreis erhielt
und hiedurch die Aufmerksamkeit des damaligen Münz-Commissärs
Leprieur auf sich lenkte.
Leprieutz schloß aus den kleinen Goldschmiedöarbeiten, die der
Knabe gemacht, daß er sich für einen Münzgraveur eignen könnte
und schickte ihn auf die Akademie; er wurde da bald der beste Zeich-
ner, errang den Preis der Akademie mit einem Relief, und war da-
durch in den Stand gesetzt, 1819 eine Reise nach Italien anzutreten.
Es mußte damals schon die Idee des Königs, eine königliche
Erzgießerei in München zu errichten, bekannt gewesen' sein, denn sein
Beschützer Leprieur gab ihm den Rath mit auf den Weg, er möge
neben dem Studium der Stempelschneidekunst auch die Bedingungen
der Erzgießkunst kennen lernen und sie wenn möglich praktisch üben.
Stieglmayr folgte diesem Wink mit jugendlicher Begeisterung,
gönnte sich in Rom nur kurzen Aufenthalt, so sehr ihn auch dort
das neu erwachte künstlerische Treiben fesselte; denn er hatte gehört,
daß der alte Gießer Righetti in Neapel nach Canovas Modellen
zwei Reiterstatuen in Erz gießen wolle. Dahin zog es ihn und aus-
gerüstet mit Empfehlungeu von Canova selbst und andern Künstlern
Roms eilte er nach Neapel, wo am Fuße des Vesuv's in Mitten
schöner Vignen in San Gorio eine königliche Villa in eine Gießerei
umgewandelt worden war und man eben begonnen hatte an den
Vorarbeiten zum Guße der Statue König Karl's III.
Righetti führte den jungen Modelleur, der ihm so dringend
empfohlen war, höchst freundlich in der Gießerei ein und zeigte ihm,
was zu sehen war, aber als Stiglmayr wieder kam und der Gießer
merkte, wie speziell sich der junge Mann für Alles interesiirte, schloß
ihm der eifersüchiige Italiener die Thüre vor der Nase zu, und wollte
Stiglmayr nicht ganz unverrichteter Sache heimkehren, so mußte er
auf eigene Faust einen Erzguß probiren.
Es war ihm die Methode des Hohlgießens nicht ganz unbekannt,
denn sein Lehrmeister, der Goldschmied Streißl, hatte ihm ja sein Ge-
heimniß mitgetheilt, auch hatte er sorgfältig studirt, was in Druck
und Schrift hierüber bekannt war; er wußte, daß wenn man eine
Statue in Erz gießen will, zuerst der Kern, das ist eine Figur aus
feuerfester Masse gemacht werden müsse, die in allen ihren Dimen-
sionen etwas kleiner ist als der Erzguß werden soll — daß dieser
Kern mit einer Wachsschichte überzogen und kunstgerecht fertig ge-
macht wird, daß dieses Modell mit feuerfester Masse ganz eingehüllt
übergosien wird, wodurch man eine Form erhält, die so lange ge-
glüht wird, bis alles Wachs herausgeschmolzen ist und ein leerer
Raum zwischen Form und Kern entsteht, der mit flüssigem Erz aus-
gegoffen wird.
Jndeß, das flüssige Erz hat seinen eigenen Kopf und gehorcht,
wie alle Elemente, nur mit Widerstreben dem Willen des Menschen;
oft mißlang der Guß und dann war nicht allein die mühevoll ent-
standene Gußform, sondern auch das von Künstlerhand mühevoll her-
gestellte Originalmodell verloren.
Es war eine neue Methode erfunden, die wenn auch nicht
sicherer, doch im Unglücksfall das Originalmodell rettete.
Man machte eine Ghpsform, aus der hohle Wachsabgüsse ge-
nommen werden konnten, die dann innen und außen mit feuerfester
Masse ausgefüllt und überdeckt eine Gußmatrize bildete; mißlang nun
der Guß, so war wohl die Form, nicht aber das Originalmodell
verloren.
Von dieser neuen Methode, die Righetti bei seinen Reitern an-
wandte, hörte Stiglmayr und wollte sie nun auch probiren. Es
schien ihm dieß auch leicht ausführbar — er miethete einen Keller
im Pallazo Caniotti, baute sich Schmelzöfen und richtete nothdürftig
eine kleine Gießerei ein.
Sein erster Versuch war der Guß einer zwei Fuß hohen, von
seinem Freunde und Landsmann Haller modellirten Phidiaöfigur.
So einfach die Operation erscheint, so verlangt sie doch neben
vollständigem künstlerischen Verständnisse eine Menge von Kunstgriffen
und Erfahrungen, große Vorsicht und Ueberlegung, und wenn Sie
mir erlauben, Ihnen die Schilderung jener Arbeit aus Stiglmayr's
Tagebuch vorzulesen, so werden Sie daraus entnehmen, wie er schon
bei seinem ersten Beginnen alle Bitterkeiten seines späteren Berufes
in vollem Maße zu kosten bekam.
Stiglmayr schrieb damals in sein Tagebuch:
„Den 22. September 1820 kam Hallers Phidiasgruppe aus
Rom in Neapel an. Der junge Caestono Desimona half mir die
Gypsform machen und ich probirte den hohlen Wachsabguß, den ich
sorgfältig reparirte; ich wog ihn, er hatte 10 Rottoli, daher ich 90
Rottoli Erz zum Guß haben mußte.
Nun machte ich die verschiedenen Eingangskanäle und Luftab-
züge aus Wachs daran und zwar so, daß das Erz von unten her-
aufsteigen mußte.
Ein Metallschmelzcr, Namens Beccali gab mir den Rath, die
Haupteingüsse über dem Kopf zu vereinigen und von da direkt bis
zu dem Sockel zu führen, wodurch die Luft ruhig ausgetrieben würde
und die morsch geglühte Form weniger vom eindringenden Metall leide.
Ich grub nun in meinem Keller eine Grube 7 Palmi tief und
ebensoweit, wobei ich in diesem meinem Gußhause den Vortheil hatte,
daß der Boden aus lauter Porzellanos, einer feinen vulkanischen Erde,
bestand, die man zum Eindämmen der Form gut brauchen konnte.
Den Boden zur Form baute ich aus Ziegelsteinen, einen Fuß
dick, darauf stellte ich einen Holzkasten, hing das hohle Wachsmodell
in diese Kiste und goß dieselbe ganz mit feuerfestem Lotto aus. Schon
nach einer halben Stunde war die Masse fest geworden, was einen
guten Erfolg hoffen ließ.
Am 9. Oktober wurde die Kiste abgenommen, die Gußlöcher aus-
geschnitten, Eisenstangen um die Form geklammert, eine Mauer um die-
selbe mit 4 Zoll Abstand gebaut und Abends 6 Uhr das Kohlenfeuer
angezündet; schon um Mitternacht sing das Wachs zu fließen an,
was bis zum Morgen dauerte, das Glühen der Form setzte ich aber
fort. Da hörte ich in der zweiten Nacht einen starken Knall in der
Form, der mich sehr erschreckte, die Luftlöcher öffneten sich und starker
Qualm drang heraus; nachdem nun die ganze Form durch und durch
geglüht war, ließ ich das Feuer in der dritten Nacht allmählig aus-
gehen; den 13. Oktober kaufte ich 100 Pfd. Kupfer und 150 Pfd.
Messing und am Sonntag den 14. sollte früh Morgens gegossen
werden.
Die Metallmasse vertheilte ich in drei Schmelztiegel, wozu 3
Schmelzöfen und 3 Blasbälge nöthig waren; während das Metall
geschmolzen wurde, verstrich ich die Feuerrisse der Form, umfüllte sie
mit Erde und dämmte sie fest mit den Füßen ein. In zwei Tiegeln
war das Metall bald flüssig, im dritten wollte es nicht schmelzen,
das Feuer mochte nicht brennen, der Blasbalg blies nicht gut, das
Gerüst des Blasebalges brach entzwei, ich band es mit Stricken zu-
sammen, die wieder rissen und so verstrich der ganze Morgen.
Der Gießer Beccali, entmuthigt durch diese bösen Vorzeichen,
hatte bange, die eingedämmte Form würde feucht werden und so
mußte ich endlich doch das Zeichen zum Gusse geben.
Ein von mir erbetener Glockengießer Namens Vinzenzo über-
nahm den ersten Tiegel, setzte ihn aber so ungeschickt an die Form,
daß das flüssige Metall statt in das Gießloch in die Luftröhren
eindrang und sich da sogleich verkrustete; unterdessen kam ich mit dem
zweiten Tiegel und traf richtig das Gußloch, als aber Beccali den
dritten Tiegel ausgießen wollte, strömte durchaus kein Metall mehr
in die Form. Siamo perdute, rief Beccali aus, ergriff eine Schaufel
und rannte sie wüthend in den Bauch des Blasebalges.
Es hatten sich viele Zuschauer eingefunden, darunter Herr Ritt-
meister Gränzenstein, Oberlieutenant Schönhals, die Architekten Thür-
ihrer Geschichte verbunden; soll ich Ihnen von letzterer erzählen, so
müssen Sie in Geduld einen Lebensabriß ihres Begründers anhören,
den flüchtig zu geben ich mir zur heutigen Aufgabe gemacht habe.
Johann Baptist Stiglmayr war der Sohn eines Hufschmiedes
in Fürstenfeldbruck uud am 18. Oktober 1791 geboren; zu schwach
für das Handwerk seines Vaters, erhielt er im nahen Kloster Für-
stenfeld einigen Zeichnungsunterricht und kam zu dem Goldschmied
Streißl nach München in die Lehre.
Sein Lehrherr, ein tüchtiger Meister in getriebener Kirchen rrbeit
entdeckte bald das Talent des jungen Menschen, ließ ihn in die neu
errichtete Feiertagsschule gehen, wo er den ersten Hauptpreis erhielt
und hiedurch die Aufmerksamkeit des damaligen Münz-Commissärs
Leprieur auf sich lenkte.
Leprieutz schloß aus den kleinen Goldschmiedöarbeiten, die der
Knabe gemacht, daß er sich für einen Münzgraveur eignen könnte
und schickte ihn auf die Akademie; er wurde da bald der beste Zeich-
ner, errang den Preis der Akademie mit einem Relief, und war da-
durch in den Stand gesetzt, 1819 eine Reise nach Italien anzutreten.
Es mußte damals schon die Idee des Königs, eine königliche
Erzgießerei in München zu errichten, bekannt gewesen' sein, denn sein
Beschützer Leprieur gab ihm den Rath mit auf den Weg, er möge
neben dem Studium der Stempelschneidekunst auch die Bedingungen
der Erzgießkunst kennen lernen und sie wenn möglich praktisch üben.
Stieglmayr folgte diesem Wink mit jugendlicher Begeisterung,
gönnte sich in Rom nur kurzen Aufenthalt, so sehr ihn auch dort
das neu erwachte künstlerische Treiben fesselte; denn er hatte gehört,
daß der alte Gießer Righetti in Neapel nach Canovas Modellen
zwei Reiterstatuen in Erz gießen wolle. Dahin zog es ihn und aus-
gerüstet mit Empfehlungeu von Canova selbst und andern Künstlern
Roms eilte er nach Neapel, wo am Fuße des Vesuv's in Mitten
schöner Vignen in San Gorio eine königliche Villa in eine Gießerei
umgewandelt worden war und man eben begonnen hatte an den
Vorarbeiten zum Guße der Statue König Karl's III.
Righetti führte den jungen Modelleur, der ihm so dringend
empfohlen war, höchst freundlich in der Gießerei ein und zeigte ihm,
was zu sehen war, aber als Stiglmayr wieder kam und der Gießer
merkte, wie speziell sich der junge Mann für Alles interesiirte, schloß
ihm der eifersüchiige Italiener die Thüre vor der Nase zu, und wollte
Stiglmayr nicht ganz unverrichteter Sache heimkehren, so mußte er
auf eigene Faust einen Erzguß probiren.
Es war ihm die Methode des Hohlgießens nicht ganz unbekannt,
denn sein Lehrmeister, der Goldschmied Streißl, hatte ihm ja sein Ge-
heimniß mitgetheilt, auch hatte er sorgfältig studirt, was in Druck
und Schrift hierüber bekannt war; er wußte, daß wenn man eine
Statue in Erz gießen will, zuerst der Kern, das ist eine Figur aus
feuerfester Masse gemacht werden müsse, die in allen ihren Dimen-
sionen etwas kleiner ist als der Erzguß werden soll — daß dieser
Kern mit einer Wachsschichte überzogen und kunstgerecht fertig ge-
macht wird, daß dieses Modell mit feuerfester Masse ganz eingehüllt
übergosien wird, wodurch man eine Form erhält, die so lange ge-
glüht wird, bis alles Wachs herausgeschmolzen ist und ein leerer
Raum zwischen Form und Kern entsteht, der mit flüssigem Erz aus-
gegoffen wird.
Jndeß, das flüssige Erz hat seinen eigenen Kopf und gehorcht,
wie alle Elemente, nur mit Widerstreben dem Willen des Menschen;
oft mißlang der Guß und dann war nicht allein die mühevoll ent-
standene Gußform, sondern auch das von Künstlerhand mühevoll her-
gestellte Originalmodell verloren.
Es war eine neue Methode erfunden, die wenn auch nicht
sicherer, doch im Unglücksfall das Originalmodell rettete.
Man machte eine Ghpsform, aus der hohle Wachsabgüsse ge-
nommen werden konnten, die dann innen und außen mit feuerfester
Masse ausgefüllt und überdeckt eine Gußmatrize bildete; mißlang nun
der Guß, so war wohl die Form, nicht aber das Originalmodell
verloren.
Von dieser neuen Methode, die Righetti bei seinen Reitern an-
wandte, hörte Stiglmayr und wollte sie nun auch probiren. Es
schien ihm dieß auch leicht ausführbar — er miethete einen Keller
im Pallazo Caniotti, baute sich Schmelzöfen und richtete nothdürftig
eine kleine Gießerei ein.
Sein erster Versuch war der Guß einer zwei Fuß hohen, von
seinem Freunde und Landsmann Haller modellirten Phidiaöfigur.
So einfach die Operation erscheint, so verlangt sie doch neben
vollständigem künstlerischen Verständnisse eine Menge von Kunstgriffen
und Erfahrungen, große Vorsicht und Ueberlegung, und wenn Sie
mir erlauben, Ihnen die Schilderung jener Arbeit aus Stiglmayr's
Tagebuch vorzulesen, so werden Sie daraus entnehmen, wie er schon
bei seinem ersten Beginnen alle Bitterkeiten seines späteren Berufes
in vollem Maße zu kosten bekam.
Stiglmayr schrieb damals in sein Tagebuch:
„Den 22. September 1820 kam Hallers Phidiasgruppe aus
Rom in Neapel an. Der junge Caestono Desimona half mir die
Gypsform machen und ich probirte den hohlen Wachsabguß, den ich
sorgfältig reparirte; ich wog ihn, er hatte 10 Rottoli, daher ich 90
Rottoli Erz zum Guß haben mußte.
Nun machte ich die verschiedenen Eingangskanäle und Luftab-
züge aus Wachs daran und zwar so, daß das Erz von unten her-
aufsteigen mußte.
Ein Metallschmelzcr, Namens Beccali gab mir den Rath, die
Haupteingüsse über dem Kopf zu vereinigen und von da direkt bis
zu dem Sockel zu führen, wodurch die Luft ruhig ausgetrieben würde
und die morsch geglühte Form weniger vom eindringenden Metall leide.
Ich grub nun in meinem Keller eine Grube 7 Palmi tief und
ebensoweit, wobei ich in diesem meinem Gußhause den Vortheil hatte,
daß der Boden aus lauter Porzellanos, einer feinen vulkanischen Erde,
bestand, die man zum Eindämmen der Form gut brauchen konnte.
Den Boden zur Form baute ich aus Ziegelsteinen, einen Fuß
dick, darauf stellte ich einen Holzkasten, hing das hohle Wachsmodell
in diese Kiste und goß dieselbe ganz mit feuerfestem Lotto aus. Schon
nach einer halben Stunde war die Masse fest geworden, was einen
guten Erfolg hoffen ließ.
Am 9. Oktober wurde die Kiste abgenommen, die Gußlöcher aus-
geschnitten, Eisenstangen um die Form geklammert, eine Mauer um die-
selbe mit 4 Zoll Abstand gebaut und Abends 6 Uhr das Kohlenfeuer
angezündet; schon um Mitternacht sing das Wachs zu fließen an,
was bis zum Morgen dauerte, das Glühen der Form setzte ich aber
fort. Da hörte ich in der zweiten Nacht einen starken Knall in der
Form, der mich sehr erschreckte, die Luftlöcher öffneten sich und starker
Qualm drang heraus; nachdem nun die ganze Form durch und durch
geglüht war, ließ ich das Feuer in der dritten Nacht allmählig aus-
gehen; den 13. Oktober kaufte ich 100 Pfd. Kupfer und 150 Pfd.
Messing und am Sonntag den 14. sollte früh Morgens gegossen
werden.
Die Metallmasse vertheilte ich in drei Schmelztiegel, wozu 3
Schmelzöfen und 3 Blasbälge nöthig waren; während das Metall
geschmolzen wurde, verstrich ich die Feuerrisse der Form, umfüllte sie
mit Erde und dämmte sie fest mit den Füßen ein. In zwei Tiegeln
war das Metall bald flüssig, im dritten wollte es nicht schmelzen,
das Feuer mochte nicht brennen, der Blasbalg blies nicht gut, das
Gerüst des Blasebalges brach entzwei, ich band es mit Stricken zu-
sammen, die wieder rissen und so verstrich der ganze Morgen.
Der Gießer Beccali, entmuthigt durch diese bösen Vorzeichen,
hatte bange, die eingedämmte Form würde feucht werden und so
mußte ich endlich doch das Zeichen zum Gusse geben.
Ein von mir erbetener Glockengießer Namens Vinzenzo über-
nahm den ersten Tiegel, setzte ihn aber so ungeschickt an die Form,
daß das flüssige Metall statt in das Gießloch in die Luftröhren
eindrang und sich da sogleich verkrustete; unterdessen kam ich mit dem
zweiten Tiegel und traf richtig das Gußloch, als aber Beccali den
dritten Tiegel ausgießen wollte, strömte durchaus kein Metall mehr
in die Form. Siamo perdute, rief Beccali aus, ergriff eine Schaufel
und rannte sie wüthend in den Bauch des Blasebalges.
Es hatten sich viele Zuschauer eingefunden, darunter Herr Ritt-
meister Gränzenstein, Oberlieutenant Schönhals, die Architekten Thür-