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Der Augsburger Stecher Klauber macht Anwanders Entwürfe bekannt. Er läßt im
Jahr 1758 nach diesen Vorlagen eine Serie von Stichen unter dem Titel „Vita
sancti Augustini" herstellen. Diese kleinformatigen Kupferstiche (8X13 cm) sind
mit zahlreichen Schriftbändern durchsetzt, die Inhalt und Symbolik der Bilder
erläutern.

Von den insgesamt nur fünf bekannten Entwurfzeichnungen Anwanders zeigt ein
Blatt die Vorarbeit zu dem Deckenfresko im Chor der Augustinuskirche. Diese
unbezeichnete, weißgehöhte Tuschzeichnung bambergischer Herkunft gelangte in
den dreißiger Jahren in den Besitz der Berliner Museen. Der mit Feinheit und
Sicherheit gezeichnete Entwurf (45X29,5 cm) stimmt nicht genau mit dem Fresko
überein. Demnadi fühlte sich der Maler bei der Arbeit an der Decke frei genug,
momentanen Einfällen und Überlegungen nachzugeben.

Nach einer Schilderung von Dominikus Dehler (s. Literaturangabe) scheinen nicht
nur die "Wände des Chores, sondern auch die des Schiffes mit Fresken belebt ge-
wesen zu sein. In der Tat fanden sich bei der letzten Restaurierung im Herbst 1960
an der "Westwand neben der Gedächtnistafel und über dem Emporeneingang unter
der Tünche Farbreste, die aber nichts Genaues aussagen lassen.

D'E STUKKATUR

Im barocken Innenraum fällt der Stuckierung eine hervorragende Aufgabe zu. Sie
greift in das "Wechselspiel von Raum und Bild verbindend und steigernd ein, und
sie begleitet das Erlebnis des Visionären mit freudigem Jubel.
Die Stuckierung des Langhauses:

An den Wänden sind die Stuckornamente nur sparsam aufgelegt. Die Muschel-
gehänge der Gesimskonsolen klingen aus mit Symbolen, die mit einem Leibriemen,
"^ie ihn die Augustiner trugen, gehalten sind. Die Fenster krönt Geranke. Bei
höherwanderndem Auge schließen sich die Rocaillen zu einem quirligen Fries zu-
sammen, dort, wo die Kartuschenbilder die Stichkappenzone der Spiegeldedce
schmücken. In diesem festlichen Deckenrand ist das große Mittelbild eingebettet,
dessen Kostbarkeit noch eine abwechslungsreiche Stuckmanschette hervorhebt. Die-

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