Alleinige Jnseraicn-Annadme ^ *44 44
«sä. iU'ÜmlU
»onBudolf Mosse, Berlin, V ♦ V' » »* * *
Frledrichslrahe 06,
lumKladderada!
ä ^ 3iiUrt’rn3'©ebü6tcn
|1 P 1 «-gespaltene Nonparcil-Zelle
► P U 1 ♦ oder deren Raum
I ' l«Sgr.-l'/.Fr.--3SKr.rhn.
sowie dessen Filialen in Hamburg, Frankfurt a. M„ Stuttgart, Brc
islan, Leipzig, Dresden, Halle, Cöln, Dortmund, München, Nürnb
erg, Prag, Wien, Strassburg, Zürich, Basel.
Kr. 19. Zweites Beiblatt.
Berlin, den 26. April 1874.
XXVII. Jahrgang.
»UBtttijk
ÄSggg
SaSiSiTpäS;
u,:l ^tiriirturin
llchlägktt ttc. fj;
imittlicfit
Stcim: «tfn
“ÄWä
BB in Hamburg,
illateur
ö&flSi
SRetetenjtn tutSSm
an die Ami. - Snä -
' Wien, Srilnftmi^
inen • ijabtif in Sir?
WIILchlich Emricg
»erabaunntfen;
irb ein erjahie-n w,
|tf)iueit-
e n i e ui
: übet ki» Im
JHn.^tr±a
iS'ÄS
Krause inMi>^
THiffjcfni DCauföadj, peintre id^aliste, officiel, allemand.
3ra Lichte de» pariser .Soir/ und ,ur Lust deS Professor» vr. Alwin Schultz in
BrcSIau in schöne Reimlein gebracht.
Faulbaeb est wort! Was liegt daran?
Getait un pauvre Allemand,
Der viel gemalt; parolo d'donneur,
Ei» Künstler war er nimmermehr,
Nur Deutschlands „Calligraphe“ fürwahr —
Sagt der Herr KritikuS des „Soir.“
Den Tobte» sind wir gern gerecht,
Doch Kaulbachs Ruhm war nimmer acht;
La gloiro do Monsieur Kattlbach
Glänzt nicht wie Gold, nein wie towdao,
Ja, wie towbae nur, das ist klar —
Sagt der Herr KritikuS deS „Soir.“
Sein Bild, sein riesiger Earton —
ES lacht darob die Grande Nation —
Tohuwabohu ohne graee,
Mahnt an die freche deutsche raee,
Wie sie, si crudo et si barbaro —
Sagt der Herr Kritikus deS „Soir.“
Ein einzig Bild nur nehm' ich aus,
Dies cinz'ge ist — das „JrrcnhauS";
DaS ist — ihr Herren, mit Vergunst! —
Ein „sprechend Sinnbild deutscher Kunst",
Wie sie, ganz aller Logik bar —
Sagt der Herr Kritikus des „Soir.“ —
Die deutsche Kunst, ein Narrenhaus!
Monsieur, wie schaut's bei Ihne» aus?
Die Wallfahrt blüht in voller Pracht,
Die Kutte herrscht — des Wahnes Nacht,
So schwarz, wie sie nur jemals war!
La nuit commenco par — le Soir.
Sociafbcmefitatifdjer Uocalious.
O Mottelcr, o Mottcler', was hast du doch vollsührt!
Du gabst dem Gaesar ja noch mehr, als ihm mit Recht gebührt!
Du rufst ihm zu: „0 Cacsarc!“ Zu viel, zu viel der Ehre!
Der Vocativus hat lein e — daS nimm dir, Freund, zur Lehre.
Willst je du wieder vor den Herrn die Sprache Roms erheben,
So komm zu mir — ich will dir gern noch cin'ge Stunden geben.
Karlchen Mießnik.
TVunbcrGare Heilung.
Krank und voller Kümmerniß
Lag der Kanzler sd)inerzumsponnen,
Eh' der schöne Compromisi
Ihm zum Heile war . gekommen.
Uns auch quälte das und dies,
Und wir flehten, daß vom bösen
Staatsconflict der Compromisi
Gnaden spendend mög' erlösen.
Bor dem Compromisi so krank!
Ach, er wurde blasi und Bläffer!
Aber nachher frisch, froh, frank —
Uns ist wohl, und Ihm ist besser.
ÄU8 35 a b c n.
Den schönsten vcr—gnügten Hofrath, der je auf Sohlen trat,
Den sandten vom Ufer der Drcisam sie in die Kaiscrstadt.
Zum Reichstag kam er geschritten, ein stattlicher ReichStagsbot',
Zu klagen und zu krächzen der schwarzen Kutten schwere Roth.
Stolz führt er die Devise: „In omni Buss aliquid,
In toto nil!“ — die alte, bewährte auf Tritt und Schritt.
Ihm leuchtet voran als Wahlspruch im Glanz des Aetherlichts:
„In Allem bin ich Etwas, jedoch im Ganzen nur ein Nichts!
ES ist der stolze Ritter Franciscus Josophus von Buß
Der nlma matcr Professor und Doctor in omnibus,
Der Tlioologiae Doctor, auch Doctor der Philosophei,
Der Doctor Chirurgiae und Doctor auch der Wund-Arznei.
Auch utriusque juris ist Doctor er zubenannt,
An ihn.heran ragt Keiner im ganzen badischen Land;
Und lust'gcr war kein Hofrath in Reden vor ihm je,
Ihm gleicht, auch wird ihm gleichen kein Menschenkind — jamais, jamais!
Als sie ihn ziehen licsicn, den lust'gcn Rath, zur Spree,
Ward ihnen bei dem Abschied ums Herz gar schwer und weh;
Nur eine Hoffnung tröstet, die Thränen trocknend, sie gleich:
Sie weihten dem Kladderadatsch ihn und dem gesammten
deutschen Reich!
WaS gegen ihn sind Ewald, Schorlcmmer, Meppens Perl'?
Nur Brocken in der Suppe, er aber ist der Qucrl.
Majunkc, hellste Sonne im Reich deS Kladderadatsch,
Auch dich hat er verfinstert — er macht euch Alle, Alle matsch.
Du hast gesprochen, Hofrath und Doctor in omnibus!
Nimm unser» beßten Segen und unfern schönsten Gruß:
DeS Kladderadatsches Pforte», sie öffne» dir jetzt sich weit —
Tritt ein! Sic führen dich sicher zum Tempel der Unsterblichkeit!
Äus bem Reiche von Zayn-'Mittgenjfein.
Im Reiche von Sayn-Wittgenstein
Ist Landestrauer befohlen:
Sechs Wochen darf bei Sang und Wein
Kein Bürger sich erholen.
Kein Mägdlein darf zu Spiel und Tanz
Sich schmücken Zöpf' und Locken,
Es hallen durch die Dörfer deS Lands
Mittäglich dumpf die Glocken.
Wann» denn mußt du, arme Nation,
Sechs Wochen in Trauer liegen?
Etwa weil — des gnäd'gen Herren Sohn
Den Thron der Väter bestiegen?
FMus immaculatus.
Die „Germania" fährt unablässig fort, neue Beweise dafür beizu-
bringen, daß der Papst niemals in den Freimaurerorden ausgenommen
worden sei. Sic hält es für eine Verleumdung, wenn man dem heiligen
Vater nachsagt, daß er zu einer Gesellschaft gehöre, welche lediglich humane
Zwecke verfolgt.
«sä. iU'ÜmlU
»onBudolf Mosse, Berlin, V ♦ V' » »* * *
Frledrichslrahe 06,
lumKladderada!
ä ^ 3iiUrt’rn3'©ebü6tcn
|1 P 1 «-gespaltene Nonparcil-Zelle
► P U 1 ♦ oder deren Raum
I ' l«Sgr.-l'/.Fr.--3SKr.rhn.
sowie dessen Filialen in Hamburg, Frankfurt a. M„ Stuttgart, Brc
islan, Leipzig, Dresden, Halle, Cöln, Dortmund, München, Nürnb
erg, Prag, Wien, Strassburg, Zürich, Basel.
Kr. 19. Zweites Beiblatt.
Berlin, den 26. April 1874.
XXVII. Jahrgang.
»UBtttijk
ÄSggg
SaSiSiTpäS;
u,:l ^tiriirturin
llchlägktt ttc. fj;
imittlicfit
Stcim: «tfn
“ÄWä
BB in Hamburg,
illateur
ö&flSi
SRetetenjtn tutSSm
an die Ami. - Snä -
' Wien, Srilnftmi^
inen • ijabtif in Sir?
WIILchlich Emricg
»erabaunntfen;
irb ein erjahie-n w,
|tf)iueit-
e n i e ui
: übet ki» Im
JHn.^tr±a
iS'ÄS
Krause inMi>^
THiffjcfni DCauföadj, peintre id^aliste, officiel, allemand.
3ra Lichte de» pariser .Soir/ und ,ur Lust deS Professor» vr. Alwin Schultz in
BrcSIau in schöne Reimlein gebracht.
Faulbaeb est wort! Was liegt daran?
Getait un pauvre Allemand,
Der viel gemalt; parolo d'donneur,
Ei» Künstler war er nimmermehr,
Nur Deutschlands „Calligraphe“ fürwahr —
Sagt der Herr KritikuS des „Soir.“
Den Tobte» sind wir gern gerecht,
Doch Kaulbachs Ruhm war nimmer acht;
La gloiro do Monsieur Kattlbach
Glänzt nicht wie Gold, nein wie towdao,
Ja, wie towbae nur, das ist klar —
Sagt der Herr KritikuS deS „Soir.“
Sein Bild, sein riesiger Earton —
ES lacht darob die Grande Nation —
Tohuwabohu ohne graee,
Mahnt an die freche deutsche raee,
Wie sie, si crudo et si barbaro —
Sagt der Herr Kritikus deS „Soir.“
Ein einzig Bild nur nehm' ich aus,
Dies cinz'ge ist — das „JrrcnhauS";
DaS ist — ihr Herren, mit Vergunst! —
Ein „sprechend Sinnbild deutscher Kunst",
Wie sie, ganz aller Logik bar —
Sagt der Herr Kritikus des „Soir.“ —
Die deutsche Kunst, ein Narrenhaus!
Monsieur, wie schaut's bei Ihne» aus?
Die Wallfahrt blüht in voller Pracht,
Die Kutte herrscht — des Wahnes Nacht,
So schwarz, wie sie nur jemals war!
La nuit commenco par — le Soir.
Sociafbcmefitatifdjer Uocalious.
O Mottelcr, o Mottcler', was hast du doch vollsührt!
Du gabst dem Gaesar ja noch mehr, als ihm mit Recht gebührt!
Du rufst ihm zu: „0 Cacsarc!“ Zu viel, zu viel der Ehre!
Der Vocativus hat lein e — daS nimm dir, Freund, zur Lehre.
Willst je du wieder vor den Herrn die Sprache Roms erheben,
So komm zu mir — ich will dir gern noch cin'ge Stunden geben.
Karlchen Mießnik.
TVunbcrGare Heilung.
Krank und voller Kümmerniß
Lag der Kanzler sd)inerzumsponnen,
Eh' der schöne Compromisi
Ihm zum Heile war . gekommen.
Uns auch quälte das und dies,
Und wir flehten, daß vom bösen
Staatsconflict der Compromisi
Gnaden spendend mög' erlösen.
Bor dem Compromisi so krank!
Ach, er wurde blasi und Bläffer!
Aber nachher frisch, froh, frank —
Uns ist wohl, und Ihm ist besser.
ÄU8 35 a b c n.
Den schönsten vcr—gnügten Hofrath, der je auf Sohlen trat,
Den sandten vom Ufer der Drcisam sie in die Kaiscrstadt.
Zum Reichstag kam er geschritten, ein stattlicher ReichStagsbot',
Zu klagen und zu krächzen der schwarzen Kutten schwere Roth.
Stolz führt er die Devise: „In omni Buss aliquid,
In toto nil!“ — die alte, bewährte auf Tritt und Schritt.
Ihm leuchtet voran als Wahlspruch im Glanz des Aetherlichts:
„In Allem bin ich Etwas, jedoch im Ganzen nur ein Nichts!
ES ist der stolze Ritter Franciscus Josophus von Buß
Der nlma matcr Professor und Doctor in omnibus,
Der Tlioologiae Doctor, auch Doctor der Philosophei,
Der Doctor Chirurgiae und Doctor auch der Wund-Arznei.
Auch utriusque juris ist Doctor er zubenannt,
An ihn.heran ragt Keiner im ganzen badischen Land;
Und lust'gcr war kein Hofrath in Reden vor ihm je,
Ihm gleicht, auch wird ihm gleichen kein Menschenkind — jamais, jamais!
Als sie ihn ziehen licsicn, den lust'gcn Rath, zur Spree,
Ward ihnen bei dem Abschied ums Herz gar schwer und weh;
Nur eine Hoffnung tröstet, die Thränen trocknend, sie gleich:
Sie weihten dem Kladderadatsch ihn und dem gesammten
deutschen Reich!
WaS gegen ihn sind Ewald, Schorlcmmer, Meppens Perl'?
Nur Brocken in der Suppe, er aber ist der Qucrl.
Majunkc, hellste Sonne im Reich deS Kladderadatsch,
Auch dich hat er verfinstert — er macht euch Alle, Alle matsch.
Du hast gesprochen, Hofrath und Doctor in omnibus!
Nimm unser» beßten Segen und unfern schönsten Gruß:
DeS Kladderadatsches Pforte», sie öffne» dir jetzt sich weit —
Tritt ein! Sic führen dich sicher zum Tempel der Unsterblichkeit!
Äus bem Reiche von Zayn-'Mittgenjfein.
Im Reiche von Sayn-Wittgenstein
Ist Landestrauer befohlen:
Sechs Wochen darf bei Sang und Wein
Kein Bürger sich erholen.
Kein Mägdlein darf zu Spiel und Tanz
Sich schmücken Zöpf' und Locken,
Es hallen durch die Dörfer deS Lands
Mittäglich dumpf die Glocken.
Wann» denn mußt du, arme Nation,
Sechs Wochen in Trauer liegen?
Etwa weil — des gnäd'gen Herren Sohn
Den Thron der Väter bestiegen?
FMus immaculatus.
Die „Germania" fährt unablässig fort, neue Beweise dafür beizu-
bringen, daß der Papst niemals in den Freimaurerorden ausgenommen
worden sei. Sic hält es für eine Verleumdung, wenn man dem heiligen
Vater nachsagt, daß er zu einer Gesellschaft gehöre, welche lediglich humane
Zwecke verfolgt.