107
i Sarge Mailich,,!,
'rn zu bemfelbrc.-;x
Fegefeuer destzt-w-
rr Lieber dule-
>t unzweifelW n::.
«ige Wunder teL?
». der Curie mit Kid
HallindtoHiUB
' aufwiegt. Sajn1
>cr CcnlruralfuK
Wunder.
us der Feme -
nn mit der Latem'
r Constabel.
britischen Äürgei,
dich auc dem Sit;-
daS Dasein friß'
risten.
»ngsnifer,
ands Ufer,
mit möge leben!
Zolk mir geben.
icun, des fortm-i«!
ig zu werden beg«»
he Colonifat>l»b
lange nicht
Wesen, dessen gebe«
rth war, schlag«"'
Müller. Nee, der Friseur-Conjrcß is doch 'n zu putziges Ding!
Schnitze. Worum denn?
Müller. Na hast du denn nich jelese»? TcS Comits hat sich an
der Jeneralintendanz von die berliner Schauspiele jewandt und ihr jcbete»,
ihre Perrükc» und Zöppe aus alle Zeiten und von alle Völker beim
Conjreß in Dresden ausstellen zu lasten.
Schnitze. Na ja; sic werden wol jcwußt haben, dctz dcS berliner
Schauspiel als Musterinstitut für Zopp- und Perrükenwesen nich seines
Gleichen hat.
Müller. Ach so; na meintswejen — jlückliche Ferien!
Schnitze. Von mir ooch — und jute Bestcrnng vor nächsten Winter!
ge geilstem ei«.
„Bismarck ist sterblich" — sagt Majunkc.
Zugeben möcht' man cS; allein,
Wcnu'S wahr wär', könnte dann Majunke
Eö sagen? — Nein! Entschieden, nein!
„Bismarck ist sterblich" — sagt Majunke;
Drum mutz Bismarck unsterblich sein.
Zur Lciche»»erstre»iiuiig.
Durch Versuche ist nnnmehr fcstgcjtellt, das; zwei Centner sich für
eine» Thaler verbrennen lassen. Sollte das aber Manchem doch noch zu
tHeuer erscheinen, so steht es ihm einfach frei, vorher nach Carlsbad oder
Marienbad zu gehen.
Anorstetener 5ege».
Der Papst ist nicht heikel in Bezug auf den Empfang von Verehrern
und Neugierigen. Er läßt in allen Cafes und Ostcric» Eintrittskarten zu
seinen Salons austheilcn, damit doch ja recht Viele kommen.
So erschienen vor Kurzem bei ihm etwa hundert durchreisende Juden.
Nachdem der heilige Vater mit ihnen in der leutseligsten Weise über Glaubens-
und Börsensachen geplaudert hatte, schritt er zur Entlastung und erhob seine
Hand zum Segen.
„Euer Heiligkeit irren sich; wir sind Juden!" — rief Einer der Be-
drohte». „Was?" — schrie der Papst außer sich — „Ihr verfluchten Juden
wollt euch nicht segnen lasten? Jetzt erst recht!"
Und eine Sündflut des kräftigsten Segens ergoß sich auf die verdutzten
Hebräer.
Der Ulndiirchdringsiche.
Nach gchcimnlbvollen Aiidcittunoen.
„Dieser zugeknöpfte Fremde,
Sagt, wie heißt er, Caballero?" —
„Dieser Fremde heißt Graf Hatzfeld,
Und Berlin hat ihn gesendet."
Also ranne» sie einander
Zu — indeffen geht der Fremde
Hin und her und plaudert lächelnd
Bald mit Diesem, bald mit Jenem.
Aber fühlt man auf den Zahn ihm, .
Lenkt er ab und spricht vom Wetter, !
Oder hat nicht recht verstanden,
Oder muß entsetzlich husten.
So bewegt er in Madrid sich
Undurchdringlich, unerforschbar;
Be! dem allcrlängsten Frühstück
! Nennt er seinen Auftrag nicht.
! Was ihn groß macht, ist vor Allem
Dies: Nicht nur kein Andrer weißes,
Was er will— das wär'nichts Großes—
Nein, er selber weiß cs nicht.
Der Märtyrer von Ktinda. >
~fm sonnigen Morgen der Bischof fährt
Empor aus frommen Träumen;
Er eilt nicht eben aufzustehn,
Er hat nichts zu versäumen.
Und wie er sich behaglich dehnt
In weichen Daunenkiffen,
Da spricht er: „Halt, das darf mein Volk,
Mein treues Volk nicht misten!
Für einen Märtyrer geziemt
Nur Noth sich und Entbehrung;
Je größer das Martyrium,
Je größer die Verehrung.
Ergreif' die Feder, mein Caplan,
Schreib' in die Welt zur Stunde:
Der Bischof liegt auf faulem Stroh
In finstrem Kerkergruude.
Kalt ist der Stein, das Master trieft
Ringsum von moosigen Wänden;
In kühler Nacht deckt er sich zu
Mit seinen gefalteten Händen."
Der Bischof durch den Garten wallt —
Wie wehe» so rein die Lüfte!
Die Vöglcin singen in Baumesgrün,
Die Blumen hauchen Düfte.
So recht erquickt blickt er hinauf
In den Morgenhimmel, den klare».
„Halt!" — spricht er plötzlich — „davon darf
Mein Völklcin nichts erfahren!
Ergreif' die Feder, mein Caplan,
Und schreib' mit festem Finger:
Seit Monden kam der Bischof nicht
Aus seinem dunklen Zwinger.
Geschmiedet ist er an die Wand,
Kaum mag die Hand er regen;
ES klirre» die Ketten, schickt er euch
Von ferne seinen Segen."
Beim Mittagsmahl der Bischof sitzt —
Die Speisen dufte» vorzüglich,
Er schenkt den Becher mehrfach voll
Und leert ihn mehrfach vergnüglich.
Und wie er knnstgcrccht tranchirt
Den zartsten der Fasanen,
Da ruft er plötzlich: „Davon darf
Mein treues Volk nichts ahnen!
Ergreif' die Feder, nicin Caplan,
Und schreib': Erbarm' dich, Himmel!
Der Bischof erhält nur Master und Brot,
DaS Letztere gar mit Schimmel!
O schnöde Speise! Mit Protest
Nimmt sie der knurrende Magen,
Jndcß die Natten die große Zeh'
Des großen Dulders benagen.
Unheimlich durch die Kerkcrnacht
Sei» Antlitz leuchtet, das bleiche;
Eh' dreimal sich der Mond erneut,
Zehrt er sich ab zur Leiche!"
Mit Schrecken liest den Hirtenbrief
Das Volk an allen Orten;
Da pocht ein Finger fest und kurz
Wohl an des Bischofs Pforten.
Ei» tritt der biedre Gouverneur:
„Verzeiht mir, Herr, in Gnaden!
Es kommt durch Euren Hirtenbrief
Mein guter Ruf zu Schaden.
Ihr habt eine prächtige Wohnung doch,
Die trefflichste Verpflegung,
Und in gcwisten Gränzen auch
Die Freiheit der Bewegung.
Das wollet mir hier Schwarz auf Weiß
Mit eigner Hand beschein'gcn;
Ich mag auch nicht auf dem Papier,
Euch so erschrecklich peln'gen!" —
Roth ward der Bischof, setzte sich
Und schrieb: „Gesteh' ich'S offen,
Den rechten Ausdruck Hab' ich wohl
In Manchem nicht getroffen."
Doch andern TagS stand fett gedruckt
Auf jedem Zcitungsbogcn:
Ihr Männer von Ol in da, hört,
Eu'r Bischof hat gel-egentlich doch sehr
übertrieben!
Lrlnddcra-alsch.
Wir bitte», die Beiblätter zu beachte».
i Sarge Mailich,,!,
'rn zu bemfelbrc.-;x
Fegefeuer destzt-w-
rr Lieber dule-
>t unzweifelW n::.
«ige Wunder teL?
». der Curie mit Kid
HallindtoHiUB
' aufwiegt. Sajn1
>cr CcnlruralfuK
Wunder.
us der Feme -
nn mit der Latem'
r Constabel.
britischen Äürgei,
dich auc dem Sit;-
daS Dasein friß'
risten.
»ngsnifer,
ands Ufer,
mit möge leben!
Zolk mir geben.
icun, des fortm-i«!
ig zu werden beg«»
he Colonifat>l»b
lange nicht
Wesen, dessen gebe«
rth war, schlag«"'
Müller. Nee, der Friseur-Conjrcß is doch 'n zu putziges Ding!
Schnitze. Worum denn?
Müller. Na hast du denn nich jelese»? TcS Comits hat sich an
der Jeneralintendanz von die berliner Schauspiele jewandt und ihr jcbete»,
ihre Perrükc» und Zöppe aus alle Zeiten und von alle Völker beim
Conjreß in Dresden ausstellen zu lasten.
Schnitze. Na ja; sic werden wol jcwußt haben, dctz dcS berliner
Schauspiel als Musterinstitut für Zopp- und Perrükenwesen nich seines
Gleichen hat.
Müller. Ach so; na meintswejen — jlückliche Ferien!
Schnitze. Von mir ooch — und jute Bestcrnng vor nächsten Winter!
ge geilstem ei«.
„Bismarck ist sterblich" — sagt Majunkc.
Zugeben möcht' man cS; allein,
Wcnu'S wahr wär', könnte dann Majunke
Eö sagen? — Nein! Entschieden, nein!
„Bismarck ist sterblich" — sagt Majunke;
Drum mutz Bismarck unsterblich sein.
Zur Lciche»»erstre»iiuiig.
Durch Versuche ist nnnmehr fcstgcjtellt, das; zwei Centner sich für
eine» Thaler verbrennen lassen. Sollte das aber Manchem doch noch zu
tHeuer erscheinen, so steht es ihm einfach frei, vorher nach Carlsbad oder
Marienbad zu gehen.
Anorstetener 5ege».
Der Papst ist nicht heikel in Bezug auf den Empfang von Verehrern
und Neugierigen. Er läßt in allen Cafes und Ostcric» Eintrittskarten zu
seinen Salons austheilcn, damit doch ja recht Viele kommen.
So erschienen vor Kurzem bei ihm etwa hundert durchreisende Juden.
Nachdem der heilige Vater mit ihnen in der leutseligsten Weise über Glaubens-
und Börsensachen geplaudert hatte, schritt er zur Entlastung und erhob seine
Hand zum Segen.
„Euer Heiligkeit irren sich; wir sind Juden!" — rief Einer der Be-
drohte». „Was?" — schrie der Papst außer sich — „Ihr verfluchten Juden
wollt euch nicht segnen lasten? Jetzt erst recht!"
Und eine Sündflut des kräftigsten Segens ergoß sich auf die verdutzten
Hebräer.
Der Ulndiirchdringsiche.
Nach gchcimnlbvollen Aiidcittunoen.
„Dieser zugeknöpfte Fremde,
Sagt, wie heißt er, Caballero?" —
„Dieser Fremde heißt Graf Hatzfeld,
Und Berlin hat ihn gesendet."
Also ranne» sie einander
Zu — indeffen geht der Fremde
Hin und her und plaudert lächelnd
Bald mit Diesem, bald mit Jenem.
Aber fühlt man auf den Zahn ihm, .
Lenkt er ab und spricht vom Wetter, !
Oder hat nicht recht verstanden,
Oder muß entsetzlich husten.
So bewegt er in Madrid sich
Undurchdringlich, unerforschbar;
Be! dem allcrlängsten Frühstück
! Nennt er seinen Auftrag nicht.
! Was ihn groß macht, ist vor Allem
Dies: Nicht nur kein Andrer weißes,
Was er will— das wär'nichts Großes—
Nein, er selber weiß cs nicht.
Der Märtyrer von Ktinda. >
~fm sonnigen Morgen der Bischof fährt
Empor aus frommen Träumen;
Er eilt nicht eben aufzustehn,
Er hat nichts zu versäumen.
Und wie er sich behaglich dehnt
In weichen Daunenkiffen,
Da spricht er: „Halt, das darf mein Volk,
Mein treues Volk nicht misten!
Für einen Märtyrer geziemt
Nur Noth sich und Entbehrung;
Je größer das Martyrium,
Je größer die Verehrung.
Ergreif' die Feder, mein Caplan,
Schreib' in die Welt zur Stunde:
Der Bischof liegt auf faulem Stroh
In finstrem Kerkergruude.
Kalt ist der Stein, das Master trieft
Ringsum von moosigen Wänden;
In kühler Nacht deckt er sich zu
Mit seinen gefalteten Händen."
Der Bischof durch den Garten wallt —
Wie wehe» so rein die Lüfte!
Die Vöglcin singen in Baumesgrün,
Die Blumen hauchen Düfte.
So recht erquickt blickt er hinauf
In den Morgenhimmel, den klare».
„Halt!" — spricht er plötzlich — „davon darf
Mein Völklcin nichts erfahren!
Ergreif' die Feder, mein Caplan,
Und schreib' mit festem Finger:
Seit Monden kam der Bischof nicht
Aus seinem dunklen Zwinger.
Geschmiedet ist er an die Wand,
Kaum mag die Hand er regen;
ES klirre» die Ketten, schickt er euch
Von ferne seinen Segen."
Beim Mittagsmahl der Bischof sitzt —
Die Speisen dufte» vorzüglich,
Er schenkt den Becher mehrfach voll
Und leert ihn mehrfach vergnüglich.
Und wie er knnstgcrccht tranchirt
Den zartsten der Fasanen,
Da ruft er plötzlich: „Davon darf
Mein treues Volk nichts ahnen!
Ergreif' die Feder, nicin Caplan,
Und schreib': Erbarm' dich, Himmel!
Der Bischof erhält nur Master und Brot,
DaS Letztere gar mit Schimmel!
O schnöde Speise! Mit Protest
Nimmt sie der knurrende Magen,
Jndcß die Natten die große Zeh'
Des großen Dulders benagen.
Unheimlich durch die Kerkcrnacht
Sei» Antlitz leuchtet, das bleiche;
Eh' dreimal sich der Mond erneut,
Zehrt er sich ab zur Leiche!"
Mit Schrecken liest den Hirtenbrief
Das Volk an allen Orten;
Da pocht ein Finger fest und kurz
Wohl an des Bischofs Pforten.
Ei» tritt der biedre Gouverneur:
„Verzeiht mir, Herr, in Gnaden!
Es kommt durch Euren Hirtenbrief
Mein guter Ruf zu Schaden.
Ihr habt eine prächtige Wohnung doch,
Die trefflichste Verpflegung,
Und in gcwisten Gränzen auch
Die Freiheit der Bewegung.
Das wollet mir hier Schwarz auf Weiß
Mit eigner Hand beschein'gcn;
Ich mag auch nicht auf dem Papier,
Euch so erschrecklich peln'gen!" —
Roth ward der Bischof, setzte sich
Und schrieb: „Gesteh' ich'S offen,
Den rechten Ausdruck Hab' ich wohl
In Manchem nicht getroffen."
Doch andern TagS stand fett gedruckt
Auf jedem Zcitungsbogcn:
Ihr Männer von Ol in da, hört,
Eu'r Bischof hat gel-egentlich doch sehr
übertrieben!
Lrlnddcra-alsch.
Wir bitte», die Beiblätter zu beachte».