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182

Die Cwil-Trgmmg.

Kin Kitfs- und Leyröilchlcin für Alle, die davor stehen.

Erstmalige weife Vermahnung.
^9u da, der du Die da — du,

Die du De» da willst — hört zu!
Habt ihr Alles wohl erwogen?

Hat euch, Kinder, nicht betrogen
Das Gefühl, dem gar zu oft
Nicht daS Glück folgt, daS man hofft?
Sind die Aellern cinvcrstandc»,
Hindcrniffe nicht vorhanden?

Seid ihr — nicht als Jndiscretcr
Frag' ich, sondern weil eS später
Nützlich wird — mit Geld verschn?
Nun wohlan, so mag's geschehn!

von der vorlä'usigen Meldung.
Vierzehn Tage früher müssen
ES bereits die Menschen wiffcn.

Schnell zum Standesamt spaziere,

Und vergib nicht die Papiere.

Denn Papiere sind beständig
Auch civiliter nothwendig;

Wissen muß die Obrigkeit,

Ob ihr'S Beide wirklich seid.

Ohne die nothwend'gen Scheine
Wird sic — merk' dir — nie die Deine.

von dem öffentlichen Anschlag.
Standest dn vor dem Beamten
Mit den Scheinen, den gesammten,

Und er fand in Ordnung Alles,

Was er braucht behufs deS Falles:

Sich, dann schlägt der gute Man»
Oeffentlich euch Beide an.

Wer euch liest und hat dagegen
Irgend etwas, mag sich regen.

Also bleibt ihr vierzehn Tage
In derselben bangen Lage;

Jeden Tag noch kann sich finde»

Jemand, der a»S trift'gen Gründen

Euch versperrt der Wonnen Thor —
Hoffentlich kommt das nicht vor!

von dem Act der Trauung.

Endlich ist der Tag gekommen —

O wie wird der Braut beklommen!

O wie ihre Wange flammt,

Nun sie tritt vors Standesamt!

Seht, da steht ihr vorm Beamten,

Er vor euch, de» Liebcntstammtcn;

Ernst, doch milde blickend, schaut
Er ans Bräutigam und Braut.

Ha! Nun fragt er — Das zu fragen! —
„Wollt ihr euch?" — Ja! müßt ihr sagen.
Sehr befriedigt blickt er drein,

Und es scheint ihm lieb zu sein.

Eh' noch ein Moment eutschwundcn,

Jst'S vorbei, seid ihr verbunden.

Sraut und vrnutigam haben in gutem
Zustande vor dem Standesamt zu erscheinen.
Nicht nothwendig zu der Feier
Ist der.Kranz sowie der Schleier.

Doch das kann man wohl verlangen,

Dab die Braut kommt angegangen
Mit gemachtem Haar und sauber;

Denn sonst fehlt ihr aller Zauber.

Für den Bräutigam nicht minder
Ist zu wünschen ein E»,linder,

Und ein Jüngling von Geschmack
Legt vorher sich an den Frack.

Aber wie er auch erscheine,

Ob carrirt, ob schwarz die Beine,

Ob er kühn sei oder schüchtern —
Jedenfalls erschein' er nüchtern!

Zwei unbescholtene Zeugen sind nothwendig.
Eines hätt' ich fast vergessen:

Vor zwei Zeugen, wohlermesscn,

Die dabei zur Seite steh»,

Muß die Trauung vor sich geh».

Dazu mubt du Leute wählen,

Die nicht morden, rauben, stehlen,
Sondern »nbcscholt'ncr Weis'

'Nähren sich von Trank und Speis'.
Diese Zwei — waS kann es schaden? —
Muh man wohl zu Tische lade»

Oder wenigstens nachher
Sic tractiren mit Liqueur.

vachlräglichc Trauung durch cincn Geistlichen
ist nicht unralhsam.

Für den Staat ist cS genug,

Datz ihr steht im Standcsbuch;

Aber wollt ihr aus Bedürfnis!,

Zur Vermeidung von Zerwürstiiß,

Roch des Pfarrers Segen ha'n —

Nun, so nenn' ich'S wohlgethan.

Und mein Rath ist dieser: Eilet
Schnell zum Mann, der ihn ertheilet.
Laßt nicht viele Zeit verstreichen,

Sondern ihn sofort euch reichen.

Glückwunsch und nochmalige Mahnung zum
Guten.

Nach der Doppeltraunngsfeicr
Ist daS Herz euch Beiden freier;

Denn nun kommen, euch zum Tröste,

Nur die Reden »och und Toaste.

Aber ich in einfach schlichter
Weise — denn ich bin kein Dichter —
Wünsch' euch: Lebet wohl und »ährt
Redlich cnch am eignen Herd.

Haltet Geld und Gut zu Rath
Und vergebt cS nicht dem Staat,

Daß er gern cnch traute! — Bieder
Dienet ihm und traut ihm wieder!

.KTnhfternhntfrlj.

Fttüllrto«.

Anfrage an 3lom.

In der „Germania" findet ein frommer Schwärmer eine ganz
erstaunliche Aehnlichkeit heraus zwischen dem >o eben zur Ruhe gesetzten
Herrn von Gerlach und Pius IX. Sollte der alte Rundschaucr am
Ende wirklich in Rom als Nachfolger Pii IX. in Aussicht genommen sein?

Welch ein Schlag wäre das für Bismarck!

liech muß mür söhr wundern über düser Oclberföldcr Zcutung,
waS such darüber wundert, dasi-man »eulüch »n Radolfszöll am Do-
dcnsöö den Gclögenhcut LöS tausendjährigen Jubülöums düser Stadt daS
Grab dös heutigen Ratoldus geöffnet und ün dömsölben statt cunem
Gerüppe ßwe n Heu lüge Skölötter gesunden hat. »ech kann nücht cun-
stümmen ün dön früvolcn Schörzcn, müt wölchen dü Lüberalcn und sonsti-
gen Athöüstcn düscs Wunder b» besiwenfeln oder gar üm Löchcrliche» siu
bühc» suchen; üm Gögentheul, als gewügtcr GeschöftSmann fünde üch öS
sogar höchstens wunderbar, dab beu kluger Verwaltung ün tausend Jahren
das Eapütal süch nur verdoppelt hat. Düs ßur Abfuhr früvolcr
Spöttcreuen! Zwickau er.

I» einem ernstlich gemeinten Artikel über die „Gränzcn der Verstandes-
kräfte Bismarcks" gibt die Union Franc-Uomtoise wörtlich fotzende
Entdeckung zum Beßten: „Wenn Herr von Bismarck, statt »ns Elsaß
I und eine» Theil Lothringens zu nehmen, uns Straßburg gelassen
und die Rheinlinie als unsere natürliche Gränze überliefert
hätte, wäre der also abgeschlossene Vertrag nicht unzerreißbar gewest»,
und hätte Deutschland nicht einen ans ewig treuen Bnndcsgenoist»
bekommen?"

ES ist wirklich unverzeihlich, was- Bismarck für Dummheiten gemach-
. hat! Und sich das erst von Union Frann-Comtoise sagen lassen zu
: müssen! Indessen eS ist nun einmal geschehen, und an nnS ist es jetzt, den
! Schaden wieder gut z» machen. Aber wie? Sehr einfach: Wir fangen
j wieder .gricg mit den Franzosen an, schlagen sic wie 1870 und liefern ihnen
unter höflichsten Entschuldigungen über unscrc frühere Vergeblichkeit »»d
^ Taktlosigkeit nickt nur das linke Rhein-, sondern gleich das linke Eli"
Ufer a»S. Achnlich vergleichen wir nnS mit Oesterreich und Rußland.

. welche» wir zur Sicherung unserer Gränzcn den Krieg »lachen und, nachdem
wir sie geschlagen, nnser Gebiet bis züm Main- resp. rechten Elb-User
i ansliefer». Dan», lieb Vaterland, magst ruhig sein! I'robatnm est!

Müller.

her,igsim Biller

«1. u -»l»

Schnitze.

Müller.

Herold und ai
Müller.
Schultzc.
Müller.
Schultze.

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