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11

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Schulde. Na itu wcr'n wir \a nächstens richtigen Frieden Iliegen.
Müller. Del sind ja reine FrühlingSidccn! Dir sind wol die paar-
schönen Tage in'n Kopp gestiegen?

Schultzc. Unsinn! Haste denn »ich aus Paris gelesen?

Müller. Du bist ja janz außer dir. Schieß doch mal los!

Schultze. Fällt mir nich in. ivo jetzt die Franzosen nich mal Lust
dazu haben.

Beruhige dir man. Wat is denn nn wieder?

Die Franzosen sollen über den Elsaß wegsehn.

Dn Schasskops, des thnn se ja schon seit 71 durch die Lücke

Müller.

Schultze.

Müller,
in die Bojescn.

Schultze. Bist du aber schwerhörig! Sic jchn us den Frieden los.

Müller. Natürlich thun sc des, so wie der Cufcl in Petersburg die
Hand dazu jibt!

Schultze. Bist du aber heul schwer us'u Kopp. Sie wollen abrüsten,
haste denn nich von Schülcs Simon gelesen?

Müller. Ach us die Art! Den wcr'n sc bald verstehn und anslachen.

Schultze. Wie dn noch wieder redst. Der iS doch in'n Senat. Denk
doch bloS. wenn alle Armeen »j Halbsold verkleinert würden.

Müller. Schecnc wär'S, und wir us halbe Steuern! Del sind aber
man blos versnühte Fnühlingsideen. Ick sage dir, wir kriegen noch'n derben
Vinter, und je länger der dauert, desto mehr verlieren tvir wieder an'n Sommer.

Schultze. Tu siehst zu schwarz.

Müller. Uu du redst zu jrün mit deinen Schü!es. Wir wollen Jott
danken, wenn et nich iroch schlimmer kommt, als cs schonst is. Des Beste
wäre, wenn je in Paris dies Jahr wieder ihr Eiffelthurmgeschäst ufmachten.

Schultze. So is es. Denn halten se Frieden, und icl singe ooch mal hin!

Schulpe. Schade, wenn das mit die EscarpinS nischl sein sollte.

Müller. Woso denn?

Lchultze. Na. weil ick denn doch schön heraus war'.

Müller. Del versteh' ick nich.

Schnitze. SchasSkopp. kiek dir doch mal meine Beene an. Hab' ick nich
schonst welche?

Masche Beförderung.

I Ji




as kommt geslogcn ans dem Schloß?
Kreuzzeitung ist's die wüte.

Sie sitzt nicht mehr aus hohem Roß.
Ihr ist nicht wohl zu Mut he.
beschrieben ward ihr kräftig das

Consilium nheundi.

Da liegt sie unten trüb und blaß!
Sic trunsit gloria mundi!

Kin Wink für 'Flheiureifende.

Ter Mineraloge Taubree hat. wie Blätter berichten, im Rhein Gold
entdeckt.

Touristen, die gute Taucher sind, mögen sich den Wink nicht entgehen
lassen, um ihre Reisekosten ans die einfachste Weise an Ort uiib Stelle wieder
herauszuschlagcn. Tic meisten freilich werden sich nach wie vor an dem
slüssigen Golde genügen lassen, daS überall am Rhein in reichhaltigen Lagern
vorgesnnden wird, besonders da dieses Gold in den Kellern nur oberflächlich
vergraben, leid)t zu heben und selbst die Bethcilignng an einer Zeche unschwer
zu gewinnen ist.

Wie das Dokli spricht.

--«»-

„Bildung macht srci." sagte der Zar da besaht er. daß den Literalen
in den Ostjceprovinzen das Wahlrecht genommen tverde.

/lkugschmus' /tafsecgcsp räche.

- —.4. ---

Ja. — was wollte ich doch gleich sagend — richtig, waö die ärztliche
Wissenschaft ist. hat sich doch seit fünfzig Jahre ungeheuer verändert. ob zu
ihrem Bortheil aber, erscheint mir sehr zweifelhaft.

Der Unterschied ist meistentheilS der. daß in früheren Zeiten der Doctor
alles übernahm und heut zu Tage der Patient alles selber machen soll!

Ich höre noch, als wär's heute, lote meine Mutter sagte: ..Karl, sieh
di, mal den Jungen an!" woraus mein Vater kaum von der Zeitung anssah
und bloS bemerkte: „Andere Woche kommt der Doctor!" Nun kam er aber
manchmal erst nach 1-1 Tagen, setzte die Brille zurecht, nahm mich zwischen
die Knie, faßte den Puls, schüttelte den Kops, ließ sich die Zunge auSbloken.

nahm eine ernste Miene an und sagte: „Esis-" na irgend fo'n latcim'cher

Name! Und dann ließ er sich Papier, Feder und Tinte bringen und verschrieb
'n großmächtiges Recept, wobei er immer gen Himmel sah, als ob die Medizin
pullen an der Decke bammelten.

Tenn hielt er mir 'ne Rede. Ich sollte nich ans der Stube und vor
allem nich iit die Schule geh«, nich ans ost'cne Fenster, nich lesen, nich schreiben,
mit einem Wort, es war zu schön! Von der Medizin alle Stunde einen
Eßlöffel voll.

Mein Vater ivar ein vorsichtiger Mann in Bezug aus Gesundheit und
ließ immer erst in der Apotheke ansragcn. was die Pulle kostete: war sie dann
zu theuer. wurde sie nich gemacht. Wenn nn nach einigen Tagen der Doctor
wieder ansragte, sagte mein Pater: „Die Pulle ist aus. foll'n wir sie noch
mal machen lassen?" Der Doctor meinte dann regelmäßig, daß cs nick, mehr
nöthig wäre, war erstaunt über die gute Wirkung seines Receptes und schrieb
es sich ab. Ich aber war gesund und mußte wieder in die Schule.

Ja. meine Herrn, so wär's vor sechzig Jahre.

Heutzutage, du meine Güte, heute is es grade umgekehrt.

Wie ich neulich mal meinen Zustand besonders heftig kriege, fragt der
Doetor: „Machen Sic sich denn auch genügende Bewegung?" — „Na ob!"
entgegne ich der Wahrheit gemäß. Sagt er: „Erzählen Sie mal so 'n
Dag über."

Ich lege also los.

„Wenn ich ausgestanden bin und meine Kaltwasserkur mit 'n Topp warmes
drin an n Waschtisch hinter mir habe, gehe ich an 'n Kasjeetisch. denn gehe
ich ans Fenster und rauche meine Morgenpfeise ins Freie, denn gehe ich zum
Frühstück in meine gewohnte Weinstube nebenan, denn gehe ick, zu Tische und
unmittelbar dahinter, ohne mir Zeit zu gönnen, gehe ich arn's Sopha. und
von da nach 2 Stunden gehe ich Kaffee trinken. Denn gehe ick, in meinen
Elnb gegenüber, und von da gehe ich Abendbrot essen, und schließlich gehe ick,
auch noch zu Bell."

Wie ich selber noch ganz erstaunt bin über meine rastlose Thätigkeit. sagt
der Doctor kaltlächelnd: „Es sehlt Ihnen an Bewegung. Sie müssen mehr
gehen!" und verordent mir eine Stunde aus nüchternen Magen zu spazieren,
nach Tisch 2 Stunden in'n Thicrgancir und Abends noch 'n Ruck vornr
Schlasengehn.

Ja. sehen Sic. das muß ich nun alles allein machen. Möchte man da
nich 'n indischer Fürst werden, der eine ganz besondere Dienerschaft für seine
Gesundheitspflege hat, die alle nothwendigen Bewegungen für ihn machen
muß, oder der kleinste Bulgarische Herrscher, der bei der geringsten Leibes
beschwer seine Eompagnic Leibgarde stundenlang Zimmergymnastik im Freien
machen läßt und znsieht. bis sich bei ihm der Appetit wieder einstellt?

So soll ja auch der erste Napoleon, wie er ansing sich krank zu fühlen,
alle die großen Bewegungen seiner Armee nach Aegypten. Spanien und sonst
wohin nur ans Gejundhcitsnicksichtcn gemacht und jpeciell den russischen Krieg
nur gegen sein Magenübel geführt haben.

Hat ihm aber nichts geholfen, sagt mein Doctor.

Aber meine Herren, wenn wir noch 'n Scat machen wollen, ist es die
höchste Zeit, ich muß um zehne zu Hause fein.

Wer gibt denn?

(ft c f b Rer!

■S/A

-«-

Die Wahlen stehen vor der Thür,
Engen lonunl mit dem Teller:

„Du biedres Volk, nun opsre hier
Die fchlve,verdienten Heller.

Wie soll der Freisinn sonst das Feld
Behaupten bei den Wahlen?

Geld her und Geld und wieder Geld!
Auf Wahlen reimt sich zahlen."

Hierzu ein .Beiblatt.

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