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UM.

B8L4S Briefkasten. ZLK8

r Ausrüstung für Hoch-

» .. o..rauf ankommt, nur daS

Allcrnothwcndigste mitzunehmen, wird niit Recht
Liebigs Fleischcrtract empfohlen. Mit kochendem
"Nasser, das in jeder Sennhütte 311 bekommen ist,

... Spcrcnberg hat der Gemeinde-
vorsteher folgende Bekanntmachung hcrumgeschickt:
„Ich habe es schon einmal bekannt gemacht und
verboten, daß 8 Mir. von dem Weg zum Schul-
acker und 5 Mir. von der Straße in der Sand-
grube beim Dorfe keine Erde fall weggcfahrcn
werden, es ist der größte Unverstand, daß ich
dieses zum zweiten Mal bekannt machen muß,
und solches wieder vorkommt, cs kann da das
größte Unglück vassircn, durch diese großen Löcher
dicht an der Straßen und an den Weg zum
Schulacker muß die Gemeinde wieder Erde hin-
sahren lasten, ich werde von jetzt ab einen jeden
mit 3 Mk. bestrafen, der dagegen handelt, und
jeder der niir einen zur Anzeige bringt erhält
eine Belohnung." — I. K.: Die „Bossische
Zeitung" vom 23. Mai spricht von den Zeiten,
„als die Rechte das Heft in Händen hatte, die
»linke der Gesetzgebung führte." „Die Klinke der
Gesetzgebung führen", ist eine neue, aber nicht
empfehlenswcrthe Redensart. — R. S.: Auf
einer Postkarte erklären Sie uns, daß Sie uns
mit Passion bekämpfen wollen, und bezeichnen
sich als „einen weilhcrnmkommenden, reichen
Mann." Waren Sic schon in Dalldorf? — A.:
In der „Militär-Zeitung" vom 1!>. Mai wird
als zum Kapitän 'zur See befördert angeführt:
Grüner, Korv. Kapitän, Kommandant des
Stammtisches der Res. Div. der Nordsee."
Stammtisch-Kommandant ist ein netter Posten.

Bielefeld. N. N.: Der „Wächter" vom
15. Mai berichtet: „Der deutsche Lehrer ist in den
Psingstlagen zu Stuttgart abgehallcn worden."

Bonn. I>r. W.: Besten Dankt Ist bereits
im Briefkasten unserer vorigen Nummer erledigt

Burg. E. S.: Im. „General-Anzeiger für
Jericho und die benachbarten Kreise" (Nr. 1l3)
zeigt Her»,. Gürsch an: „Liefere 33 Flaschen
Lager-Bier frei ins Haus." Gürsch wird viele
Kunden bekommen.- Ad 2: weil nicht ein Schuß
entscheidet, sondern da« Gesammtcrgcbniß mehrerer
Schüsse. So ist in diesem Fall offenbar die Ab-
machung gewesen.

Drcöden-Plaueu. Ph. F.: Gelegentlich.

Dststeldorf. H. H. H: In A. v. Perfalls
Roman „Das verlorene Paradies" (siehe
.„Kölnische Zeitung" vom 19. Mais lesen wir:
„Da kam cs plötzlich über ihn, wie immer aus
seiner Stimmung heraus: eine weile phantastische
Landschaft mit fremdartigen Wäldern, Wiesen
mit leuchtenden Blumen, von Silbcrslüsten durch-
»zogen, aus welchen eine Herde Schweine weiden."
Silbcrflüsse mit weidenden Schweinen daraus —
welch Motiv für einen Maler der Symbolisten-

^ Erinslcbc» K: Aus Qncnslcdt wird dem
„Allgemeinen Anzeiger für den AmtsgerichSbezirk
Ermsleben" (Nr. 53) vom 2. Mai geschrieben:
„Gestern Abend gegen 9 Uhr kani das dem
Fleischermeistcr Heim Rudolf Schneider in
A'chersleben gehörige Fuhrwerk mit zwei Insassen
im rasenden Tempo die für frcindcs Fuhrwerk
verbotene untere Arnstcdtcr Straße hiesigen Ortes
entlang gefahren, um auf de» ebenfalls verbotenen
Angcrweg, nach Aschcrslebcn, einznbiegcn. Da
aber die Hinterräder bei der Dunkelheit die beiden
Prellsteine leider nicht sehen konnten, so löste sich
plötzlich mit Ruck und Stuck der Bordcrwagcn."
Auch anr hellen Tage können die Hinterräder,
nicht sehen, da sie keine Augen haben.

Hamburg F. v. Z.: Offenbar steckt ein
Scherz dahinter.

Hannover. C. M.: Der Scherz, den Sie
uns für fünf Mark anbieten, ist seit Jahren
schon allbekannt.

Hildburgliauscn. v. R.: Den „Täglichen
Nachrichten" (Nr. II 6s wird aus Belgrad tclcgra-
phirt: „Zum Präsidenten des ncncrnanntcn

StaatSraths wurde der ehemalige Ministcrpräscs
christlicher Confcssion ernannt." Sonderbare-
- Dinge gehen in Serbien vor sich.

Kaiserslautern. Pf. P.: Nicht drollig genug.

Kamen;. Z.: Recht geschmackvoll wird in
der „Kamenzcr Wochenschrift vom 17. Mai gesagt:
„Wenn Feiertage Haltestellen auf der hastigen
Fahrt durchs Leben sind, so ist Pfingsten ein
romantisch gelegener Bahnhof im frischen Grün."

Kehl. P. W.: In Nr. 104 der „Badischen
Presse" begegnen wir folgendem Heirathsgcsuch:
„Eine Wittwe, Milte 46 er Jahre, mit ent-
sprechendem Vermögen, wünscht sich mit einem
Herrn gesetzten Alters mit etwas Vermögen zu
verehelichen." Sie fragen: „Was kann man ein
dem Aller dieser Wittwe entsprechendes Verinögcn
nennen? Nun denn, 400 000 Mk. etwa. Dagegen
braucht der Herr in gesetzten Jahren nur 4 Mk.
zu besitzen.

Königsberg i. Pr. M.: I» der „KonigS-
bcrgcr Allgemeinen Zeitung" voin 7. Mai wird
berichtet, daß bei einem Fleischer das Fleisch eines
geschlachteten Schweines consiscirt worden sei,
nachdem erwiesen worden, datz besagtes Schwein
an Rothlans erkrankt gewesen sei. Hinzugefügt
wird: „Das Fleisch wurde als zur menschlischen
Nahrung unbrauchbar erklärt unv zum Zweck der
llnschädtichmachuiig zum Consum der Schar,-
richtcrei übergeben." Auch der Scharfrichter sollte
solches Fleisch nicht essen. Ist er nicht auch
ein Mensch?

Laubach. M.: Der „Laubachcr Anzeiger"
vom 4. Mai bringt eine Polizei-Verordnung
betreffend die Vertilgung der Maikäfer. Danach
ist jeder Besitzer eines Grundstückes angchaltcn,
„sämmtliche ans dem Grundstück befindlichen
Bäume und Gebüsche täglich Morgens bis
spätestens 3 Uhr dnrchschtttteln bezw. durchsuchen
und die gesammelten Mlaikäfcr auf geeignete.
Weise vernichten zu lassen. Von den Waldungen
unterliegen dieser Bestimmung nur die mit Laich-
hol, bestockten Bcstandsränder längs der Felder,
Wiese», Culturflächen, Blößen, Schneisen und
Wege." Hohe alte Buchen und Eichen durchzn-
schüttcln bezw. dnrchzusuchen, ist allerdings keine
leichte Aufgabe. Vermnthlich helfen sich einige
Gemeinden dadurch, daß sie den Dorsschullehrer
mit dieser Arbeit betrauen.

Leer. O. W.: Im „Leerer Anzcigcblatt"
(Rr. 55) macht Frau S. bekannt: „Ich beehre
mich, in Abwesenheit meines Mannes die glückliche
Entsandung zweier Knaben hierdurch anzuzeigen."
Welche Ucberraschniig für den Vater, wenn er
bei seiner Rückkehr erfährt, daß zwei Knaben ent-
bunden sind. — B. A.: Dem für Leer neu-
erworbenen Frachldampfer „Reichskanzler
v. Caprivi" wünscht das „Leerer Anzeigeblatt"
(Nr. 65), er möge „gleichwie sein Namenspatro»,
allen Stürmen troybictcnd, stets mit voller
Ladung seinem hcimathlichen Hasen znsteucrn."
Klingt ein bischen anzüglich.

Leipzig. E. d. l. C.: Mit Dank abgelchnt.
- G. u. S.: Schön sagt Rudlf Liebisch in
einem „Aus der Psingstzeit" überfchriebenen Ar-
tikel (f. ?,Familienblatt. Tägl. Unterhaltungs-
Beilage zum General-Anzeiger für Leipzig und
Umgebung", Nr. 132): „Wer jetzt in dieser wunder-
vollen Zeit voll Maicnpracht und Lebcnswonnc,

in welcher jede Blüthe-doch Pardon, ich

will doch lieber darauf verzichten, die Herzen
meiner geduldigen Leser weich zu machen wie
Butler, indem ich sie mit der rasselnden Kette aller
Pfingsljauchzer »mgirrc, die selbst ein schlechter
Musikant auswendig pfeift, und jeder Pinsel auf
seiner Palette hat." — H.: Mit Entrüstung lesen
wir in, „Local-Anzcigcr" der „Leipziger Neuesten
Nachrichten" vom 13. Mai: „Zu verkaufen sind

Mit mehr Roheit kann der Menschenhandel nicht
getrieben werden.

Mülheim. N.: Der „General-Anzciger für
den Kreis Mülheim a. d. Ruhr" (Nr. 57) fragt:
„Was hat Mülheim denn eigentlich verbrochen,
daß ihm die den Altvordern ebenso liebgcwordene
als von den künftigen Gcnerationen geschätzte
Pfingstkirmes - genommen wird?" Weiß der
„General-Anzeiger" schon so'genau, wie künftige
Generationen über die PsingstkirmeS denken

NicSkh. P.: lieber eine wunderbare und er-
freiUiche Naturerscheinung tvird der „Schlesischen
Zeitung" aus Posen berichtet: „In der zweiten
Hälfte dieser Woche ist in der Provinz vielerorts
»ach empfindlicher Dürre Roggen gefallen." Wenn
Roggen fällt, braucht ja wohl kein Regen zu

Ostrowo. B.: Nach der „Ostrowoer Zeitung"
vom 22. Mai ist auf die Tagesordnung feg
Verbandstagcs der deutschen Erwerbs- und
Wirlschafts-Genossenscha'ten der Provinz Pose,,
u. a. gesetzt worden: „Werth und Bedeutung des
Eheverkehrs und Art der Einrichtung dessclbm."
Für Vorschub- und ähnliche Vereine ein etwas
cigcnthümlichcs Thema. Was wohl bei der Be-
rathung herauskommcn wird.

Potsdam. R.: Von der Rengerschcn
Buchhandlung (Gebhardt & Wielisch) in
Leipzig erhielten wir zugesendel: „Bismarcks
Leben und Wirken. Nach ihm selbst erzählt
von * * *. Mit zwei Porträts." „Herzog
Ernst von Sachsen Kobnrg-Gotha. Em
Lebensbild von Anton Ohorn. Mit einem
Porträt und vier Abbildungen." „G. Berthclet:
Muß der Papst ein Italiener sein?" —
Von „Meyers Volksbüchern" (Leipzig „nd
Wien, Bibliographisches Institut) gingen
uns zu Nr. 1021—1036, enthaltend: „Stras-
gesetzbnch für das Deutsche Reich." „Ibsen:
Die Frau vom Meere." „Brehm: Die
Insekten. Die Kriechthicre und Lurche.
Di- Fische." „Ticcks Leben und Werke."
„Hcbbel: Ausgewählte Gedichte. Mutter
und Kind." „Pcllico: Meine Kerkerhaft."

Aus dem Verlage von Volckmann LJerosch

in Rostock ging uns zu: „Orographisch-tope-
graphischc Wanderkarte für das nordöstliche
Mccklenburg, gezeichnet von R. von Bomsdorss,
rcvidirt vom Ingenieur Hei»r. Baadc."

Ncgcnsburg. G. M.: Im „Regensburger
Anzeiger" voni 20. Mai, machen „die Besitzer"
bekannt: „Das Betreten von Personen und das
freie Umherlaufenlaffen von Hunden auf den
Feldern i,nd Wiesen von Stadtamhof bis Psassen-
stcin ist bei Strafe verboten." ES ist schlimm,
daß das Betreten von Personen ausdrücklich »er- .
boten werden muß. -

Schwerin a. W. S.: Die „Schweriner
Zeitung" vom 15. Mai meldet: „Die in der
Lnglochhöhle Eingeschlossenen sind nicht mr-
gckommcn, wie'mehrfach berichtet. Sie cmührtm
sich während der ach! Tage und neun Mchle
hauptsächlich von fünfzig Kerzen." Es wann
doch keine Siüssen?

Stuttgart. E. B.: „Rhododundeni" ist
allerdings noch freier als „Rhododendern." Wir
könnten Ihnen diese Form nicht empfehlen, auch
wenn Ihnen sehr an einem Reim ans „Flundern"
gelegen wäre. — A.: In der „Ulmer Schnillpost"
wird erzählt, wie ein Storch ein Gänschen packt
und mit ihm bat)mifliegt, „Jetzt," heißt cS dann,
„raffte sich die alte Gans auf, spannte ihre Flügel
und flog dem Räuber nach. Natürlich merkte sie
bald, daß ihr Beginnen aussichtslos war; sie s)
gab ihre Verfolgung auf und kehrte niedergeschlagen
zu den ihr gebliebenen Juden zurück." Ein Gluck,
daß. der Storch ihr wenigstens die Juden, die sie
'öffenbar sehr liebt, gelassen hat!

Tuchcl. St.: Der Titel lautet in der
Thal so.

Weddendorf b. Öbisfelde. vr. F. G.:
Im „General-Anzeiger für Öbisfelde, Vorsfelde,
Fallersleben u. Umgegend" (Nr. 55) finden w:r
folgende originelle Anzeige' ohne Unterschrift:
„Dem schmutzigen Kerl, welcher Bäume abschalen
und Hecken ausreißcn kann hiermit zur Nach-
richt, baß er beim Steine in Nachbars Wl-se
Werfen von Mehreren von oben herab, gesehen
worden ist."

Weimar. O. W.:JndcrZeitung.,Dcutschlaild"

vom 17. Mai lesen wir: „Vom Blitz erschlagen
wurde am Dienstag in der Nähe von Spandau
am Abend vor Pfingsten -ein Arbeiter." Denn,
nach wäre Pfingsten diesmal auf einen Mittwoch
gefallen.

Zeitz. H. S.: Im „Zeitzer Anzeiger" v°"
19. Mai macht die Gutsverwaltung zu Hayns-
burg bekannt, das; „das Betreten, sowie Hute»
der Gänse in den z» der Domäne Haynsburg
gehörigen Plantagen bei Strafe verboten ist.
Recht so, auf Gänse zu treten ist entschieden
Thierquälerei. Vergl. Regcnsburg.

,or«n. — Birlag von SEC. Hofmonn & 60., Liipjigerstr. 13* L — Druck von Hrmvit & (So. — Sitmmllich In Berlin.
 
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