Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
iSZKE ® r i t f I: i) ft c n. 9ÄSSS


Nachen. B.: Nach dem „Aachener Anzeiger"
vom 17. Juni haben „Charleys Tante" und „die
Bajazzi" in Berlin „in wenige» Tagen die statt-
liche Anzahl von 275 Aufführungen erreicht."
Das ist allerdings für wenige Tage sehr viel. ■
Altrnbnrg. H. B.: Die „Altenburger

Zeitung für Stadt und Land" (Nr. 139) schreibt:
„Einen neuen Fluchtversuch hat der berüchtigte
Brandstifter, Cigarrenhändlcr und Mcnschcnfcll-
verfcrtigcr Bobbe im Zuchlhause zu Sonneburg
vor kurzer Zeit ausgesührt." Bobbe wird
immer unheiitilichcr.

Berlin. P. P.: Nicht mehr neu. — Ein
alter Leser: Sie schreiben uns: „Vielleicht
intercsfirt es Sie, zu erfahren, daß die wunder-
bare Rcccnfion der „Donna Diana" in dem
Giefiener Blatt ist Briefkasten des „Kladd." vom
20. Mai d. I.) nicht Original ist. Sie ist wört-
lich abgcschriebcn aus dem „Berliner Tageblatt"
(Necenfion der Dufe als Clotilde in Sardous
„Fernande") vom Nov. oder Dec. 1892." Das
ist ja allerliebst! - F. B.: Die „Vossischc
Zeitung" vom 19. Juni schreibt: „Einem

Maschinensabrikantcn ist (auf der landwirthschaft-
lichc» Ausstellung) ein Treibrieitien von 26 Mir.
Lüngc und einem Schweitienieister ein Koffer mit
zwei neuen Anzügen gestohlen worden." WaS
ist ein „Schweinemeister"? — 9t. und Dr. B. St.:
Ein Artikel über Francesco Crispi in der
„Post" vom 20. Juni schließt etwas überraschend
mit den Worten: „Solcher Art ist in einem
Zeitmoment, wie wir ihn durchschreiten, die
Bedeutung einer Persönlichkeit wie die Frau
Crispis." — St. M.: Besten Dank für Zu-
sendung der Nr. 160 der illustrirtcn spanischen
Zeitung .Slanoo y Negro." Von den Bismarck-
Carrieaturcn aus Seite 330 ist eine dem „Kladde-
radatsch" (1881, Nr. 12) entnommen.'—. Auch
ein „Biermörder". Besten Dank! Das Ge-
dicht können wir leider nicht verwenden. —
Ludewig: Dank für das formvollendete Sonett.
Wir geben die ersten acht Verse deffelben wieder:

Da^oab e« Quoif noch fttlS uub I)öd,ften9 Qua
Den» wie zum Fasse nölhig Ist dl- Gargel,

So zum Saue!,, bau Schlegelschen. flefuiiben.

Daß die Begrisse sich harmonisch ruubeu.

Nicht piallgemalzl s!nb von beb Stuuipsstuu» Wargel."
Bonn. Mcdicinisch-juristischcrStamm-
tisch im „Stiefel": Der „Kölnischen Zeitung"
vom 16. Juni wird von demselben Tage' aus
Berlin lclcgraphirt: „Heute 'Nachmittag um

1 Uhr fand in der Garnijonkirche die Trauung
des Premicrlieutenants der Reserve v. Scheliha-
Zcssel mit Elisabeth Miguel, Tochter des
Finanzministcrs, statt. Die Trauerrede hielt
Hofprediger Frommel." Es ist nicht hübsch
von der „Kölnerin", daß sie den Herrn Hof-
predigcr Frommel gerade in diesem Fall, wo
auch nicht der allergeringste Grund dazu oor-
licgt, statt einer Trau- eine Trauerrede halten
laßt. Nun, das Glück des jungen Paares wird
dadurch nicht beeinträchtigt werden. Uebrigcns
benierken wir, daß uns die Iiummer der
„Kölnischen Zeitung", welche die samoje Notiz
enthält, aus vielen verschiedenen Orten und im
Ganzen 50 Mal zngegangen ist. Außerdem
haben der „Pfälzische Kurier" iNr. 279), den wir
6 Mal erhallen haben und die „Bremer Nach-
richten" (No. 166), die unS 12 Mal zngegangen
find, das Telegramm der „Kölnischen" sammt dem
Druckfehler übcrnomnicn.

Beuel. A. N.: Es ist Ihnen jemand zu-
vorgckommen. Vergl. Sie Stuttgart in unser»,
vorige» Brieskaslen.

Abonnent: Ihr llrtheil
" ' . lse. Sie

...-11 sich flefunben;

in Worte ^siuulos mir verbuubcu.

Fr. Greulich. Kunst- und Handclsgartner ,n
Friedeberg a. Qu., Schlesien, als „noch nie da-
gcwcscn, nur für H a „ d c l s gärtner" ,eine„Neklame-
gedichte", die er zu allen erdenklichen Vor-
kommniffcn angesertigt hat. „zu Hochzeiten,
Geburtstagen, Pflauzenvcrkauf, Jubelfeier, die

feier-Gcdichte da, worin ich gleich für 5—6 Jahre
gesorgt habe, durch dieselben wird der Pfuscherei
geradezu die Spitze abgebrochen.

Wie groß wohl bie Zahl, bie jeher »erkauft."

Alles schön, Greulich, aber „braucht: ver-
kauft" ist ein greulicher Reim.

Delitzsch. Alter Abonnent: Im „General-
Anzeiger für Leipzig und Umgebung" (Nr. 163)
wird vou vr. Töb.ng Rättlgs „Parasitcn-
Eröme" mit den Worte» empfohlen: „Dieses
Mittel allein heilt die Räude, Flechten, Läusen s.w."
Mau gehl in der Sympathie für den Thierschutz
doch wohl zu weit, wenn mau sich Mühe gibt,
kranke Läuse wieder gesund zu machen

Erfurt. T.: Das „Erfurter Tageblatt"
lNr. 140) spricht von dem 145 >cm langen Viaduct
über das Gerathal bei Arnstadt. So verführt
der Localpatriotismns znin Ausschneiden.

Frankfurt a. M. S.: F. D.: Im Anzcige-
theil der „Münchener Neuesten Nachrichten"
(Nr. 272) empfiehlt P. Rieder in München
„seine schon seit 20 Jahren beweglichen Abort-
lonncn." Alle Achtung vor der dauerhaften
Beweglichkeit der 9tjeder'scheu Tonnen!

Göttingcn. H.: In der Erzählung „In
der Postmeisterei" von Zoo von Neuß cs. „Sonn-
tagsblatt" der „Göttinger Zeitung", Nr. 23)
sagt der Dichter Tiedgc zu Elisa von der
9t ecke: „Die reine Seele des idealen Weibes
ahnt nicht de» Abgrund, welchen Ehrgeiz und
Herrschbegier in der Brust de» korstschen Tyrannen
entzündet haben." Sollte Tiedge das wirklich
gesagt haben?

Hamburg. O. P. 97: Wir danken ver-
bindlichst. — E. H.: In den „Hamburger Nach-
richten" vom 13. Juni finden wir folgende
Annonce: „Würde cs eine wohlmeinende, sehr
reiche Persönlichkeit gebe», die einer armen ge-'
bildete» Dame sofort 100 000 Mark schenkt,
dieselbe unbeschreiblich glücklich machend? Off.
unter L. B. H., Exp. d. Bl." Wir hoffen, n„tz
sich zehn derartige Persönlichkeiten finden werden.
Wie glücklich wird die arme gebildete Dame feilt,.
wenn sie plötzlich in den Besitz einer Million.

Kiel. Professor Dr. Ferd. Petersen:
Wir erfahren gern durch Ihr Schreiben au uns,
daß in Sachen des Anschar-Krankcnhauscs der
Herr Geheimrath Pros. I)r. von Esmarch ganz
auf Ihrer Seite gestanden hat. Wir theilcn dies
nniern Lesern mit zur Berichtigung der diese
Angelegenheit betreffenden 9totiz in der vorigen
-Nummer unseres Blattes.

Klingen bei Greußen (TH.I. M. H.: Dem
Fürstcnpaar von Schwarzburg - Sondershanfen
widmet „Der Deutsche" tNr.:>33) zur Feier der
filbernen Hochzeit (l2,Juni> ei» herrliches Gedicht.
Die beiden letzten Strophen desselben laute»
solgcndcrniaßcu:

„So möge beim bem neugeknllpfleu Bunde
Ta« ®luef auch fernerhin jur Seile ftehn,

Dan unaetrUbt Don dieser Weihestunbe

in erschauen feine Throneshöh'n..
lueft in Diadem, wie Krone

Noch'iaugi

Ai« Jubelpaar sein Irene« B
Mil bi-sem Wunsch begrüß, an» asten Slänben
Sein Jnbiliinin jroh ba» ganze Laub.

- Uub ftiniinel ein mH Herzen nab mit HSuben
' Im Silberfchmnck in ba« Derjüngle Band.

Daß iieiiberetiU noch Dies gefnnbe Jahre
me F-stgescheu, ba« hohe Baar erfreu’n.

Unb ans bem fßrab, wenn auch im Eilberhaare,
Znm Slaale«woht bie schönsten Blumen strensti."

Königsberg i. Pr. A. B.: Von einem
Portrait Virchows, das von Liebermann
gemalt wird, sagt die „Königsberger Hartungschc
Zeitung" vom 18. Juni: „In der vollen Kraft
des Lebens steht der Meister ungezwungen da -
auf deni Katheter."

Leipzig. E. d. l. Ch.: Nicht zu verwenden.
- B. A. In der „Geflügel-Börse" (Nr. 47)
finden wir folgende Anzeige: „Vcrk. 4 aufge-
fütterte Eisvögel, dieselben sind prachtvoll befiedert,
gcsnnd und sehr zahm und ernähren sich selbst-
ständig, fressen todte und lebende Fische & 9 Ü)t.,
zus. 3u M." Die schönen Vögel scheinen etwas
verwöhnt zu sein. Leicht zu erhalten sind sie
nicht, wenn sie mit Fischen a 9 M. gefüttert

^ Leobschütz. Abonnent in D.: H. de

Llndenburg i. B. I. K: Nach dem
„Anzcigeblatt für das westliche Algäu" (Nr. 71)
erlitt der berühmte 9Iadsahrer Fischer auf der
Wettfahrt Mailand-München einen kleinen Unfall
„indem er bei Breslau stürzte." Daß Fischer
einen so bedeutenden Umweg nahm, läßt seine
Leistung noch großartiger erscheinen

Pnfsnu. X. u. D.: Steht schon im Bries-
kasten unserer vorigen 9!»u»»cr.

Pose». P.: Im „Posencr Tageblatt" vom
16. Juni finden wir folgende Anzeige: „Eine
srischsäugende Hündin mit Jungen sucht und zahlt
guten Preis. Meldungen im zoologischen
Garten." Nun ist die Frage: Sucht sie erst
den Preis, um ihn dann zu bezahlen? Und wenn
sie ihn gefunden hat, wem bezahlt sie ihn?
Potsdam. N.: Von, Büchermarkt gingen

während des Krieges 1870/71.
Bon De. E. Koschwitz, Professor an der Uni-
versität Greifswald." Heilbronn, Verlag von
Engen Salzer.-„ParliknlaristBliemchen
in der Schweiz - in Bayreuth — in Karlsbad.
Herausgegcben von G. Schumann." 3 Bändchen
11. ». 12. Aufl. Verlag von Abel & Müller
i» Leipzig. — „Ostseebad Bornholm."
Hernusg. i. A. der Badcdircction Allinge auf
Bornholm von 9t. Lima», Badedireclor.

Nnfnch. De. S.: Vrgl. Beuel.

Saarbrücken. O. H: Von dem Schwank
„Der ungläubige Thomas" sagt der Thcatcr-
berichterstailer der , Saarbrücker Zcilnna"
(Nr 130): „Das lolle an originellen Einfällen
reiche Machwerk verfolgt die an sich löbliche Idee,
den Spiritus lächerlich zu machen." Wir Hallen
das für keine so sehr löbliche Idee.

Salztocdcl. F. B.: In der „Wernigeröder
Zeitung" ,Nr. 137) empfiehlt A. Schönemann
sein Victualiengcschäft und bemerkt zum Schlug:
„Bor allen, niache ich kränkliche Personen fcurauf
aufmerksam, daß täglich von meinen gutgesüttertei,
Hühnern kräftige Bouillon und frische Eier zu

haben sind." Dem kann nicht so sein. .....
frisches Ei legt das Huhn jeden Tag, aber
kräftige Bouillon ist von ihm nur einmal zu
haben und daun nicht iviedcr.

Stralsund. ANS.: Daß cs mit unserer
9!eichspost nicht rückwärts geht, beweist der uns
von ihnen vorgclcgte Packetadrcssenabschnitt, dessen
Poststempel da« Datum vom 16. Juli 1895 trägt.

iffcntlicht Frau Sibylla Wilquin folgende
Erklärung: „Infolge der fortwährenden Miß-
handlungen, welche ich bei nicinem Ehemann
meist in lrunkcnem Zustande erleiden mußte, habe
ich ihn verlassen müssen." Es ist nicht recht von
Sibylla, daß sie trank, aber noch weniger recht
von ihrem Ehemann, daß er sie mißhandelte,
wenn sic sich in trunkenem Zustande befand.

Trier. X. I. Z.: In einer vom „Verein
zur Förderung der städtischen Interessen" in
Trier einbcrnfcncn Volksversammlung bemerkte
ii. 21. ei» Herr Binsfeld: „Trier wird draußen
genug verlästert. Ich criniicre nur an den
„Kladderadatsch". Wir haben nie Trier verlästert,
sondern nur den Hokuspokus beleuchtet, der dort
von den götzendienerischen Freunden des Herr»
BinLscld getrieben wird.

Tübingen. K.: Ein kleiner Jrrlhum ist dem
in Eniden erscheinenden „Stadlmissionar" (Ar. 23)
begegnet Er nennt G l a d st o n e den „Präiideiitcn
von'Nordamerika" und „einen echten LandeSvatcr".
— K.: Sehr hübsch! Es soll dem Verfasser
der „E, o. v." übergeben werden. — T.: Herzlichen
Dank und Gruß.

Winsen n. d. L. H.: Die „Winseucr Nach-
richten" vom 13. Juni meiden: „Der Sieger im
Dista»z-9tadsahrcn Wien-Berlin ist auch m der
Wettfahrt Mailand-München Erster geworden.
Mit 29 Stunden 34 Minuten ging Joseph
Fischer-München als Erster durchs Ziel. Die
Strecke war 590,4 Meter lang, er fuhr sic, ohne
die Maschine zu wechseln." Stoch nicht 600 Meter
in 29 Stunden 34 Minuten, das ist doch keine
besonders hervorragende Leistung!

Leipzigers». 185 I. — Druck ve

illiib ln Berlin.
 
Annotationen