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Briefkasten. SsSSS!

Aachen. R. SB.: In der „Hannoverschen
Post" (Nr. 189) schreibt Karl Böttcher: „Eine
brüchige Droschke humpelt mich v '
entlich humpelt sie den greulic'

2*3

cs scheint, haben die
Infanterie abgebcn niüsici
fahren, da sic a" ^ ° ""

Zeitung" (Nr. 228)
das neue Blatt der
Müh- gekostet, d>

Blatte», welches

"ist

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,53 hat etwas

unparteiisch

. als es keiner bestimmten Partei dienstbar
sein will — daS erinnert auch an den Bund der
Landwirthe, der in Wahrheit den agrarischen In-
teressen des JunkerthumS Borspanndieuste leisten
soll — norhwcndigc Kapital zu beschaffen." Ein
so liederliches Geschreibsel zu leien, kostet ebensalls
etwas Mühe. — E L.: Die „Augsburger Abend-
zeitung" (Nr. 226) berichtet: „Am Mittwoch, den
iS. dS., wurde in Domheim und auch in Hell-
mitzheim (Mttelfr.) ein eigenartiges Natur-
schauspiel beobachtet. Gegen de» Abend des
am Morgen ziemlich heiteren, dagegen in den
Nachniittagsstundcn recht bewölkten und trüben
Tages stellte sich ein leichter Regen ein, der indeß
bald wieder nachlicß." Dies Naturschauspiel wird
an anderen Orten gar nicht so selten beobachtet.

Berchtesgaden, v. K.: Der „Berchtes-
gadener Anzeiger" vom 16. August sagt über
eine gesperrte Brücke: ,Jm öffentlichen Jntcrc„e
wäre eS sehr wünschenswcrth, wenn besagte Brücke
den beiden jenseitigen Grundbesitzern unter an-
nehmbaren Bedingungen überwiesen würde und
so dem Fußgängerverkehr eine schätzenswerthe
Annehmlichkeit erhalten bliebe. Es wäre dies
jedenfalls dankenswerther, als durch den bekannten
hohlen Zahn der Zeit hier künstlich eine nichts
weniger als romantische Ruine zu züchten." Der
bekannte Zahn der Zeit ist nicht hohl, sondern
noch immer kerngesund.

Berlin. R. A.: Wie die Parade auf dem
Tempelhofer Felde am >8. d. M. in Blenkes
Abwesenheit hat stattfinden können, ist auch uns
ein Räthscl geblieben.

Bonn. Berschiedene: Prosit!

Buenos Aires. H. H.: Die „Deutsche La
Plata Zeitung" vom 22. Juli schreib:: „Morgen,
Montag, den 23. Juli, werden es fünfzig Jahre,
seitdem unser alter Freund und Landsmann,
Herr Theodor Fischer, hier am La Plata an-
langtc." Stach einigen Bemerkungen über Fischers
Verdienste um die deutsche Colonie in Buenos
Aires folgt dann der schöne Satz: „Der Zahn
der Zeit scheint in den letzten zwanzig Jahren, so
lange wir Herrn Fischer überhaupt kennen, un-
berührt an demselben vorübcrgcgangen zu sein."

Colmar. N.: Sehr schön sagt die „Straß-
burger Post" (Nr. 553): „Mag sich dcswex
die socialistische Perücke sträuben, so
der anarchistische Zopf hängt ihr
dieser Zopf wird der Ton sein,
amsique."

Darmstadt. L. T.: Stach dem „Amtsblatt
des Großherzoglichen Ministeriums des Innern
und der Justiz" (Nr. 237) hat sich in Gießen
I)r. Erich Wilh. Heinr. Kall ins aus Berlin
„als Protektor am anatomischen Institut der
Universität" niedergelassen. Es erscheint auffallend,
daß die Usurpation dieses Titels gestaltet ist.
Eine so hohe Würde dürste doch nur von dem
Landcshcrrn oder der Universität verliehen werden.

Tüffeldorf. C. M.: Mil Dank abgelchnt.

Cschwege. N.: Die „Fulda-Werra-Zeitung"
(Nr. 194) lheilt mit: .Halle a. S., 17. August.
In der Kasse deS hiesigen Banknotenconsum-
vereins ist in vergangener Nacht ein Einbruch
verübt worden. ES wurden 2606 Mark ge-
stohlen." Die Mitglieder eine« solchen Vereins
müssen doch reiche^Leutc seim und so ist der klei

i, ja (KE

: sn»“

Freiburg i. B. L. R.: Geistreich und
geschmackvoll schreibt ein Correspondent. der
„Kölnischen Zeitung" (Nr. 661) aus Coi ~

$3

dem Essen lagen die Herren auf dem

stig ausgeschmückten Deck der wohlrieche
' • beschaulicher Cigarrenrauchung ob."
v»orha. II.: Im „Arnstädter Anzeiger und
Jntelligenzblatl" vom 16. Aug. wird gesagt:
„Der inS Wasser Gefallene befindet sich im
Zustande der gänzlichen Abwesenheit der Geistes-
gegenwart.." Gewöhnlich sagt nian kürzer „im
Zustande völliger Geistesabwesenheit", in dem
sich offenbar auch der Schreiber jener Zeilen
momentan befiinden hat.

Göttinge». A. G.: In dem Roman „Der
Räthscl Lösung" von M. Widdern heißt es:
„Dann deutete seine zornbebende Hand schweigend
nach der Thür." Offenbar hat die Hand vor Zorn
nicht sprechen können.

Hamborg. H. H.: Die „Hamburger Nach-
richten" (Nr. 193) melden: „Eine an der Wasser-
kante allgeniein bekannte Persönlichkeit ist gestern
wieder vom Tode dahingcrafft worden." Ist
das wirklich derselben Persönlichkett schon öfter
passirt?

Hof. E. I.: Im „Hofer Anzeiger" liest man:
„Carl Slaffort, Tapezier und Decoralcur,
empfiehlt sich geehrten Billardbcsitzcrn zimi Be-
ziehen derselben bei bester Ausführung und
billigster Preisberechnung. Tuchprobc» stehen zu
Diensten." Ein Ueberzug von Billardtuch sieht
gewiß recht schmuck aus, sitzt aber wohl nicht
bequem.

Johannisburg. W. E.: In einem Extra-
blatt, das der Nr. 32 de« .Johannisburger Kreis-
blattes" bcigelcgt ist, weist Ihr Landrath auf die
drohende Choleragcfahr hin und erklärt: „Ich
mache es den Behörden zur strengsten Pflicht, daß
sie schon jetzt nichts unterlassen, was zur Weiter-
verbrcittiug und Bekäalpfung der Seuche dienen
kann." Sind die Behörden verpflichtet, einer solchen
Aufforderung nachzukommcn?

Karlsruhe. G. D.: Der „Badischen LandcS-
zeitung" vom 14. August wird tclegraphirt:
Merlin, 13. August. Seitdem frühen Morgen
steht eine riesige Menschenmenge auf dem Parade-
seld, um der Truppenschau beizuwohncn. Ilm
10‘/2 Uhr traf der Kaiser auf dem Paradescld ein
und ritt die Front der Truppen ab. Es folgte
Vorbeimarsch der Kolonnen in verschiedenen
Formattonen. Die Truppenschau war vom
schönsten Wetter begünstigt." Da die Parade erst
fünf Tage später slattgefunden hat, muß der
" irrespondcnt des Blattes eine großartige Vision
n nicrkwürdigcr Deutlichkeit gehabt haben.

.Kicl. Knobeltisch: In Nr. 16 275 der
kicler Zeitung" macht der Magistrat von Glück--
>dt bekannt: „Die Stelle des Stadlkassircrs
ll hier zum i. October d. I. besetzt weiden,
ach einjähriger Probefahrt erfolgt Anstellung
ff Lebenszeit." Man rechnet offenbar darauf,
6 der Kassircr bald durchbrennt. — B. K.: In
,cm Artikel über angebliche Fälle von Schein-
d schreibt die „Tägliche Rundschau" (S!r. 191):
luch ein anderer Fall aus neuerer Zeit, wo
Posen die schcintodte Gattin eines OfficierS
if Grund eines Todienschcins vom Regiments-
arzt begraben werden sollte, hat sich ebenfalls
als ganz gewöhnliche Zettungsente herausgcstcllt."
Schon die Behauptung, daß der Regimentsarzt
das Begraben habe besorgen wollen, mußte bie
nze Nachricht höchst verdächtig erscheinen lassen.
Köln. I. W.: Die „Deutsch - nationale
Zeitung" (Nr. 189, berichtet über Gefechte zwischen
der chinesischen und der japanischen Flotte unter
der Rubrik „Vom ostafrikauischen Kriegs-
schauplätze." Noch verschiedene andere Zeitungen
rechnen, wie bei dieser Gelegenheit hcrauskonuut,
China und Japan irrthümlicher Weise zu Ost-

Leipzig. Dr. SS.: Im .Leipziger Tageblatt"
m 18. Aug. wird in einem Reisebericht gesagt:
„Aber bald bestätigten sich Rückerts ' "

Worte: „Den Pferden wur's zu 1
Magen, fast mußte der Reiter die !'

Derartige kleine Freiheiten darf
Zeitungen nicht übel nehmen. §
einem Artikel „Reiselust von sonst und jetzt",
den „Das Volk" (Sir. 191) der „Bad. Landpost"

cucocriau gr,agi:
kerts gehaltvolle

m

r einigen 2


Äsasp-

— H. G.: Im „Saalfelder Kreisblatt" (Sir. 194)
macht ein ungenannter Participienfreund bckannt-
„DaS wegen ungünstiger Witterung im Gasthofe
zu- Wöhlsdorf nicht abgehaltcn werden
könnende Militär-Conccrt findet nach den,
Hcrbstmanöver an einem s. Zt. noch öffentlich
bekannt gegeben werdenden Soimtag-Nachmittaa
Ende Sevtember cr. statt."

Polajcwo. H.: In'der Sonntags-Beilage
(Nr. 33) zum „Kreis- und Wochenblatt für den
KreiS Obornik" singt Jnaz Hub von einer
lungcn Helgoländcrio, welche die Werbung eines
Fremden zurückweist und ihren, Loolsen tten

Mt* «

L‘5.c. ungcwoynlily reinen und volltönenden

..- B. L.: Bei dem Fleischer
>u Caltenstadt ist ein Einbruch ver-
i. Das „Qucdlinburgcr Kreisblatt"
berichtet darüber: „Die Diebe be-

nach der Straße zubelegcnes Fenster
.. , ...ube mit Lehm nud drückten dassclbeein.
Da aber eine Frau des Th. in der Wohnstube
schlief, so ivurdc sie durch das Geräusch wach und
weckte schnell ihren in der iicbenlicgenden Kammer
schlafendci, Mann, so daß die Diebe verscheucht
wurden." Wie viele Frauen hat Thomas?

Ttraffburg i. E. F.: Das.,,Mülhauser
Volksblan" (Nr. 188, meldet aus Enschingen:
„Unser Ort, der seit beiläufig 130 Jahren nicht
mehr da8 Glück gehabt, einen Priester unter
den ©einigen zu zählen, sah heute den
hoffnungsvollen Mlläioaus philolosiae August
Meyer zum ersten Mal den Altar besteigen."

lch wenigstens etwas, wem, euch
Philologe eigeittlich nicht aus den

IW: In I

-im'Ä^mit
matttchen GehaltS,

hrem „Wochenblatt"

WL

i-huug bestraft wttd.

fätigkcit niemals einen Pfennig ihre»
zu scheu bekommen." Wenn die Ent-
irklich so oft verhängt werden, so müssen
n Kerle noch ganz bedeutend zusctzen.

Tübingen. V. T.: In der „Schwäbischen
Kronik" (Nr. 180) macht Adolf Klctt in Stutt-
gart bekannt: .Ich suche für einen jungen

der Manufacturbranche, welcher an '
beiten gewöhnt, Sprachkemitnisse be-
ne schöne Handschrift verfügt, militär-
bestc Rcsercnzeii auszuweisen hat,
iser oder Comptoiristcn zu baldigem

. .Barum will Klett es dem jungen-

Manne, der doch an tüchtiges Arbeiten gewöhnt
ist, so bequem machen?

Weimar. Mephisto: Der „Weimarischen
Zeitting" (Nr. 1v9) wird aus Gotha über den
zweiten Tag der Rennen auf dem Boxberg
gemeldet: „ES verlief alles programmgemäß.
Zn, Herzog Ernst-Rennen stürzte Lieutenant
v. Eyuard vom Pferde, im III. Rennen brach
ein Pferd das Rückgrat und wurde sofott
erschossen." Weshalb werden solche Unglückssälle
im Programm angcsetzt? Glaubt die Renn-
leitung die Sache dadurch interessanter zu machen?

Winterthur. O. B.: In Nr. 2667 der
.Leipziger JUuslrirtcn Zeitung" findet sich ein,
Artikel über eine neue Dampfturbine Am Schluß
heißt es: „Auf diese Weise wird eine bedeutende
Umdrehungsgeschwindigkeit der Turbine erzielt,
die bei einer vpfcrdigcn Turbine von >60 m
Durchmesser 300u Umdrehungen in der Minute
beträgt" Die Turbine mag ja gut sein, aber den
meisten Iudustriellen wird eö au dem nöihigen
Raum für sic fehlen.

Zürich. I. E.: Mit Dank abgclehnt.

Zwingonborg. C D.: Im Frankfurter
„General-Anzeiger" wird bekannt gemacht: „Ein
Italiener aus guter Familie wünscht seine Mutter-
jprache mit einem Engländer oder Engländerin
 
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