5U
WNS-33 r i c f h tt ft t n.
Aachen. Tr. M. 23,: Wir habe» schon in
einer Einsendung an die „Nordd. Allg. Zeitz."
unsere an dieser Stelle ausgesprochene Behauptung,
der SiaatssecrctärFrhr. o. Marschall habe sich
bei seiner Zeugenaussage int Proceß Kiefer in
einem Punkte geirrt, mit dem Ausdruck des Be-
dauerns über unser» Jrrthum zurückgcnommcn.
Wir erkennen auch hier noch einuial rückhaltslos
an, daß Frhr. v. Marschall sich über das
Schreiben des Herrn Wich er l völlig corrcct ge-
äußert hat. Sicherlich gibt der Herr Staals-
secretär, wenn er das auch nicht gut ösfentlich
erklären kann, sich selbst gegenüber mit derselbe»
Offenheit zu, das; er seine in Köln vorgctragene
Ansicht über das Eingreifen des Generals Spitz
in unsere Sache nicht niehr ausrecht zu erhalten
'Altona. P.: Den „Altonaer Nachrichten"
entnehmen wir jolgcudcs Inserat: „Kohl enorm
billig zu verkaufen. Auf Wunsch in bequemen
Raten als Eigenlhum zu erwerben. Aeltcres
Pianino kann in Zahlung gegeben werden." Sie
fragen, wievicl.Kohlköpfe aus ein älteres Pianino
gerechnet werden. Gewöhnlich sechs.
Aschaffcnbnrg. F.: Das „Aschaffenburger
Jntelligcnzblatt" vom 28. Nov. berichtet: „Ein
greller Blitz fuhr gestern Abend 7>/, Uhr ohne
vorherigen Donner vom nordwestlichen Himmel
hernieder." Das ist nichts so Merkwürdiges. In
der Regel kommt der Donner nach dem Blitz.
Basel. F. B.: Die „Basler Nachrichten"
(Nr. 321, lassen sich aus New-Jork melden:
„Heute ist kein Zweifel mehr vorhanden, daß
durch elektrische Schläge getödtcte Personen wieder
ins Leben gerufen werden können." Das ist doch
wohl ein amerikanischer.Schwindel.
Berlin. A. S.: Die „Vossische Zeitung"'vom
5. Dcccmber schreibt in ihrem Leitartikel: „Graf
Ca privi ist verschwunden: er lacht der Eröffnung
des neuen Reichstags, wie die goldene Sonne über
den blaue» Fluthcn des Genfer Sees lacht." Selten
' " ' Stephan.).
„ Wenn es aber einmal ges,. .,
reicht er auch gleich den Gipfel der Geschmacklosigkeit.
Frauenscld. P. H.: In der „Thnrgaucr
Zeitung" (Nr. 281) wird angezeigt: „Zum
.Versetzen ist eine Linde von 300 m Umfang
und schöner Krone zu verkaufen in Nr. 111 in
Halingen." Das Versetzen dürste doch nicht
ganz leicht seinZ
Graudenz. Mehrer« Leser: Es stand
schon in unser,n Briefkasten.' Sie haben e» über-
Hamburg. S. T.: In einem Artikel der
„Vierscncr Zeitung" ist die Rede von der „Klrchen-
sabrik von St. Remigius." Existirt in Viersen
eine Kirchcufabrik? Die wäre ja gut in Berlin
zu brauchen. — H.: Die „Parole" (Nr. 48)
veröffentlicht einen „kurzen und schwung-
vollen" Prolog, der kürzlich bei einer fcst-
ist. In dem Prolog ist zwei Mal
„Barbarblanca" die Rede. Das klingt nicht
schön, und der Lehrer Seidel wird auch wohl
nicht so gesagt haben. — E. H.: In der Er-
"- Tag.de- m." ' .
PPW3
(f
s-remden-BIatts") wird hübsch gesagt: „Er, der
sie unglücklich gemacht, war ein Knoten, den sic
nicht zu lösen verstand."
Hannover. M. F.: Mit Dank abgelchnt.
Kempten. K. R.: Im „Füssener Blatt" vom
24. Nov. zeigt Director Franz Manhart an,
daß er demnächst in Füssen einen Gastspicl-Cyclus
eröffnen wird, und fügt hinzu: „Es tpird das
Bestreben der Dircction sein, die vollste Zufrieden-
heit der verehrten Einwohnerschaft zu erringen,
durch Ausführiiugeit von Novitäten, jedoch nur
solcher, welche weder gegen Moral noch gegen
Tendenz anstoßerregendsind."WasHerrManhart
wohl unter Tendenz verstehen mag?
Köln. R. A.: Die „Kölnische Sonntags-
Zeitung" <Nr. 48) bringt eine Plauderei „Poste
ng" <Nr. 48) bringt eine Plauderei „Poste
nie", in der c8 heißt: „Jetzt zeigt sich an
l andern Fenster eine majestätische Frans —
" ' - • mkleiduu
Wandlung. Wenn cs aber einmal geschieht, dann er- in ausgesucht eleganter Wittwenkleidung,
- B.: In der „Berliner Börscn-Zeitung"
4. Dec. werden empfohlen „die schönsten Märchen
aus 10001 Nacht." Waren cs nicht früher etwas
weniger Nächte? — M. K.: Wirklich- Pfefferkuchen
sind die echten Thorner, die Sie zu Weihnachten
von Hermann Thomas inThorn,Hoslieseranlen
Sr. Majestät des Kaisers, beziehen können.
Breslau. F. G.: Das „Schlesische Familicii-
blatt" ,Nr. 329, gibt in seinem „Briefkasten"
folgende Auskunft: „Abonnentin F. W. Das
beste Gift gegen Wanzen bleibt immer das
„Zacherlin", das der gleichnamige Leibarzt des
verstorbenen Zaren erfunden haben soll." Sollte
der russische Leibarzt, der sich außerdem etwas
anders schreibt, wirklich An'
Ruhm haben?
■ Danzig. S.: In den „Danziger Neuesten
Nachrichten" (Nr. 67) wird annoncirt, daß zum
1. April 1995 die Gärtnerei auf dem Grundstück
Neugart. 31 verpachtet werden soll. Mein Göttchen,
wer wird jetzt schon daran denken!
Tarmstadt. A. A!.: Im „Darmstädtcr
Tagblall" vom 27. Nov. wird ein „Haumädchen
gesucht, das gesund ist, gut nähen, bügeln und
waschen kann." Hauptsächlich wird doch wohl
von- dem Mädchen verlangt, daß es derbe hauen
kann. — L. R.: Ihre Stadtverordneten haben
beschlossen, an den Fürste» Bismarck ein Bci-
Icidschreibeu zu richten. Dabei hat nach dem
„Darmstädtcr Täglichen Anzeiger" (Nr. 282)
Herr Oberbürgermeister Morneweg erklärt, „wie
er zu seiner Schande gestehen müsse,.sei ihm nicht
bekannt gewesen, daß Fürst Bismarck Ehren-
bürger unserer Stadt ist." Hat Herr Morneweg
überhaupt schon etwa? von dem Fürsten
Bismarck gehört?
Detmold. C. M.: Die „Lippische LandcS-
Zeitung" (Nr. 281) schreibt: „Schlangen, 29. Nov.
Arbeit ist des Bürgers Zierde, Segen ist der
Mühe Preis. Diese Worte Schillers bewahr-
heiteten sich wiederum heule. -Es hatte der hiesige
Baucrrichtcr Schröder rcsp. dessen Ehefrau ein
Schwein gemästet, welches im Aller von
14 Monaten das schöne Gewicht von 500 Pfund
repräsciilirtc; gewiß eine Seltenheit/' Eine
passendere Anwendung hatderAusspruchSch i l l crs
wohl selten gefunden.
Dürkheim. H. N.: Nicht verwendbar.
Spitzen." Die majestätische Dame scheint ihre
Wittwenschast nicht sehr ernst zu nehmen. — A. L.:
Sie schreiben uns: „Bitte, haben Sic die Güte
und theilen mir durch Ihren Briefkasten mit, .wo
man einen Luftballon von 4—5 Kilogr. Trag-
fähigkeit erhalten kann." Ja, das möchten wir
auch gern wissen. Vielleicht kann einer unserer
Leser Auskunft geben. — M.: Ein nettes Ge-
schenk für den Weihnachtstisch ist das soeben im
Verlage Fr. Crüwell in Dortmund erschienene,
geschmackvoll auSgestattcte Album zur Auf-
bewahrung von Postkarten mit Ansichten,
Photographien ohne Carton rc. — Unge-
nannter: Besten Dank für die llcbcr-
lnspruch auf diesen sendung des „Kölner Tageblatts". Nach' dem
genauen Bericht dieser Zeitung hat der Erste
Staatsanwalt Dr. Hupertz sich über unser Blatt
in durchaus corrcctcr Weise geäußert; er hat nicht
»I!
den „Verleumdungen", sondern
[griffet" des „Kladderadatsch" gesprochen, seine
Führungen über die Abart der Presse, die
„mit allen Mitteln pikant zu sein strebt", sind i...
gegen die „Westdeutsche Allgem. Zeitung" gerichtet.
Damit wird der Protest, den wir auf Grund des
„Originalberichls" der „Post" gegen die Acußc-
rungen des Herrn Staatsanwalt erhoben hallen,
hinfällig. ES ist stark, daß das Berliner Blatt
einen so liederlich abgcfaßten Originalbericht
in die Welt schickt.
Kulmbach. N.: Der Mannheimer „General-
Anzeiger" vom 24. Nov. meldet: „Audienz beim
Großherzog hatten gestern folgende Mannheimer
Herren: I. Staatsanwalt Geiler, der Consul
der Verein. Staaten, Goldfinger, Kaufmann
L.'Hirsch, Major Kientz, Hauptmann und
Compagniechcf Langsdorfs, Hauptmann und
Eompagniechcf Frhr. v Türckheim, Sckonde-
lieutenant Seunicr, sämmtlich vom hiesigen
2. badischen Grenadicr-Regiment Kaiser Wilhelm
9hr.H0." Welche Stellungen bekleiden die Herren
Geiler, Goldfinger und Hirsch bei dem
Regiment?
Leipzig. A. B.: Prosit!
Lippstadt. Alter Verehrer: Ein ander
Mal. In diesem Fall ist der Fehler zu un-
bedeutend.
Lüneburg. G. F. Th.: Freundlichen Dank!
— E. W.: O weh!
München. A. Sir.: .Mit Dank abgelchnt.
Osnabrück. Lachender Leser: Dank für
den Ganzen!
Potsdam. R.: Folgende Neuheiten sind im«
zngegangcii: „Maartcn Maartcns: Gottes
Narr. Eine Koopsladcr Geschichte. Roman in
drei Theilen." Berlin, Köln und Leipzig, Druck
und Verlag von Albert Ahn. Aus demselbc»
Verlag: „Die Hanptmaniissrau. Ein Todteii-
tanz aus deni sechszchnten Jahrhundert Roman
von Josef Laufs" und „Elise Polko: Hell
und Dunkel.' Neue Novellen." — „Wilhelmine
Buch holz' Memoiren. Aus dem Leben der
Hauptstadt von Julius Stinde." Berlin,
Verlag von Freund L Jeckel. — „Die
Bildungsmüden. Roman vonOskarMnsing
(Otto Mora)." Berlin, Verein für Freies
Schriftthum. — „Reue Märchen von
Rudolf Baumbach." Leipzig, Verlag von
A. G. Licbcskind. — „Für die Haus-
frau. Haushaltungsbuch zum täglichen Ge-
brauch eingerichtet." - Verlag von Otto Host-
mann. Rostock i. M. — „Bismarck und das
deutsche Vaterland im zeitgenössischen.
Lied. Ein Gedenkbuch für Volk, Schule und
Haus, gesammelt von Adolf Jädickc." Dresden,
Hellmuth Hcnklers Verlag.
Schlciz. M. H.: Ihr „Wocheyblatt" (9Ir. 1401
berichtet: „Schlciz, 27. Nov. Als Ausdruck dank-
barer Freude der Anwohner darf es wohl an-
gesehen werden, daß heute Morgen der Druck-
ständer der nun fcrtiggcslelltcu Wasserleitung in
der Kirchgasse vor dem Heller'schcn Hause mit
Epheu und Tanncnrcisgewinden geschmückt war.
Das Wasser ist dadurch einem größeren Thcil
der Bewohner näher gerückt." Eine cigcnthiün-
lichc Wirkung.
Steglitz. K. B.: Im „Steglitzer Anzeiger"
(Nr. 27t>) werden unter den vom 10. bis zum
30. October Geborenen auch aufgeführl „zwei
unverehelichte Töchter." Alle Kinder kommen
doch ledig zur Welt. In demselben Blatt lNr. 275)
empfiehlt sich C. Bernhardt, Steglitz, Schützeu-
straße 2t, „als ärztlich geprüfter Masseur,
verbunden mit Kaltwasser-Kur." Ist diese
Verbindung nicht lästig für Bernhardt?
Wiesbaden. Stammtisch Hotel „Grüner -
Wald": Von Offizieren in Wiesbaden ist eine
Schnitzeljagd veranstaltet worden. In dem vom
„Wiesbadener Tageblatt" (Nr. 653) darüber ge-
brachten Bericht heißt cs: „Kurz nach 11 Uhr .
wurde der Fuchs, Lt. v. Bcckow, srcigelaffen,
von Weitem an dem an der rechten 'Achsel be-
festigten Fuchsschwanz kenntlich; seiner Spur, die
durch ausgestreutc Papierschnitzel kenntlich gemacht
war, folgten zwciHunde, geritten vonLt.v.Müller
und Herrn Häuser." Wenn Sie etwas mehr
von Sport verständen, würden Sie wissen, daß die
HundebeidcrSchnitzcljagdgewöhnlichniir„inarkirI"
werden und nicht in natura mitlauscn. Und auch
die wirkliche Jagd wird nicht auf die Weise aus-
geübt, daß die Jäger auf den Hunden sitzend dem
Wilde Nacheilen. Für den kräftigen Schluck
„Rauenthaler Berg" auf unser Spccicllcs besten
Dank, doch hätten lieber wir ihn auf Jhr Spe-
ciclles getrunken.
WormS. Th. M.: Das „Wormser Tage-
blatt" vom 27. Nov. bringt in seinem Feuilleton
folgendes Sonett:
»Der Hesse ,ur Hoch,eit seiner Prinzeß Attr-
Der ftoUdi Fremde Jtiitb, sie, -liiverleiben
Sich meinem Stamme „ich, verschmäh'nd, erlief ij.
Die Mutier keine Liebe warm und tief.
Aus ewig thäl in'» Herz ihr Bild ihm schreiben.
Du wärest unser, wirst die Uns-re bkeiben.
Zieh' hin mit Soll, wohin tt Dich beriet!
Was in der Brnst ein I»6' Eehelmnih schlief,
Soll ans dem Thron nun Blüthen, Früchte treiben.
Die Liebe, Mnd — hast Recht! — bleibt Gianbeni Krane:
. Müsst Euer Haupt ste heiligmild nmscheinen,
Dag sroh stch'S unter Eurem Scepier wahne!
ä&
ienschenkind — ift’S die Liebe, dran di
Es ist schlimm, daß solcher Blödsinn gedichtet
wird, noch schlimmer aber ist es, daß ein rhem-
hefsischcS Blatt, offenbar doch nicht aus Bosheit,
sondern aus Ilrthcilslosigkeit, diesen Blödsinn
austtimmt._
Bei der «ragen Menge der an UNS gerichteten 3ul-ndang-a
ist di« Beantwortung einer jeden UN» kbenla uitMögUch.wn
w. Red. I. Tralau. - 10
o. sür den Ins.-TH,Ii-
i Co. - Ein»,Mich in S'
__
WNS-33 r i c f h tt ft t n.
Aachen. Tr. M. 23,: Wir habe» schon in
einer Einsendung an die „Nordd. Allg. Zeitz."
unsere an dieser Stelle ausgesprochene Behauptung,
der SiaatssecrctärFrhr. o. Marschall habe sich
bei seiner Zeugenaussage int Proceß Kiefer in
einem Punkte geirrt, mit dem Ausdruck des Be-
dauerns über unser» Jrrthum zurückgcnommcn.
Wir erkennen auch hier noch einuial rückhaltslos
an, daß Frhr. v. Marschall sich über das
Schreiben des Herrn Wich er l völlig corrcct ge-
äußert hat. Sicherlich gibt der Herr Staals-
secretär, wenn er das auch nicht gut ösfentlich
erklären kann, sich selbst gegenüber mit derselbe»
Offenheit zu, das; er seine in Köln vorgctragene
Ansicht über das Eingreifen des Generals Spitz
in unsere Sache nicht niehr ausrecht zu erhalten
'Altona. P.: Den „Altonaer Nachrichten"
entnehmen wir jolgcudcs Inserat: „Kohl enorm
billig zu verkaufen. Auf Wunsch in bequemen
Raten als Eigenlhum zu erwerben. Aeltcres
Pianino kann in Zahlung gegeben werden." Sie
fragen, wievicl.Kohlköpfe aus ein älteres Pianino
gerechnet werden. Gewöhnlich sechs.
Aschaffcnbnrg. F.: Das „Aschaffenburger
Jntelligcnzblatt" vom 28. Nov. berichtet: „Ein
greller Blitz fuhr gestern Abend 7>/, Uhr ohne
vorherigen Donner vom nordwestlichen Himmel
hernieder." Das ist nichts so Merkwürdiges. In
der Regel kommt der Donner nach dem Blitz.
Basel. F. B.: Die „Basler Nachrichten"
(Nr. 321, lassen sich aus New-Jork melden:
„Heute ist kein Zweifel mehr vorhanden, daß
durch elektrische Schläge getödtcte Personen wieder
ins Leben gerufen werden können." Das ist doch
wohl ein amerikanischer.Schwindel.
Berlin. A. S.: Die „Vossische Zeitung"'vom
5. Dcccmber schreibt in ihrem Leitartikel: „Graf
Ca privi ist verschwunden: er lacht der Eröffnung
des neuen Reichstags, wie die goldene Sonne über
den blaue» Fluthcn des Genfer Sees lacht." Selten
' " ' Stephan.).
„ Wenn es aber einmal ges,. .,
reicht er auch gleich den Gipfel der Geschmacklosigkeit.
Frauenscld. P. H.: In der „Thnrgaucr
Zeitung" (Nr. 281) wird angezeigt: „Zum
.Versetzen ist eine Linde von 300 m Umfang
und schöner Krone zu verkaufen in Nr. 111 in
Halingen." Das Versetzen dürste doch nicht
ganz leicht seinZ
Graudenz. Mehrer« Leser: Es stand
schon in unser,n Briefkasten.' Sie haben e» über-
Hamburg. S. T.: In einem Artikel der
„Vierscncr Zeitung" ist die Rede von der „Klrchen-
sabrik von St. Remigius." Existirt in Viersen
eine Kirchcufabrik? Die wäre ja gut in Berlin
zu brauchen. — H.: Die „Parole" (Nr. 48)
veröffentlicht einen „kurzen und schwung-
vollen" Prolog, der kürzlich bei einer fcst-
ist. In dem Prolog ist zwei Mal
„Barbarblanca" die Rede. Das klingt nicht
schön, und der Lehrer Seidel wird auch wohl
nicht so gesagt haben. — E. H.: In der Er-
"- Tag.de- m." ' .
PPW3
(f
s-remden-BIatts") wird hübsch gesagt: „Er, der
sie unglücklich gemacht, war ein Knoten, den sic
nicht zu lösen verstand."
Hannover. M. F.: Mit Dank abgelchnt.
Kempten. K. R.: Im „Füssener Blatt" vom
24. Nov. zeigt Director Franz Manhart an,
daß er demnächst in Füssen einen Gastspicl-Cyclus
eröffnen wird, und fügt hinzu: „Es tpird das
Bestreben der Dircction sein, die vollste Zufrieden-
heit der verehrten Einwohnerschaft zu erringen,
durch Ausführiiugeit von Novitäten, jedoch nur
solcher, welche weder gegen Moral noch gegen
Tendenz anstoßerregendsind."WasHerrManhart
wohl unter Tendenz verstehen mag?
Köln. R. A.: Die „Kölnische Sonntags-
Zeitung" <Nr. 48) bringt eine Plauderei „Poste
ng" <Nr. 48) bringt eine Plauderei „Poste
nie", in der c8 heißt: „Jetzt zeigt sich an
l andern Fenster eine majestätische Frans —
" ' - • mkleiduu
Wandlung. Wenn cs aber einmal geschieht, dann er- in ausgesucht eleganter Wittwenkleidung,
- B.: In der „Berliner Börscn-Zeitung"
4. Dec. werden empfohlen „die schönsten Märchen
aus 10001 Nacht." Waren cs nicht früher etwas
weniger Nächte? — M. K.: Wirklich- Pfefferkuchen
sind die echten Thorner, die Sie zu Weihnachten
von Hermann Thomas inThorn,Hoslieseranlen
Sr. Majestät des Kaisers, beziehen können.
Breslau. F. G.: Das „Schlesische Familicii-
blatt" ,Nr. 329, gibt in seinem „Briefkasten"
folgende Auskunft: „Abonnentin F. W. Das
beste Gift gegen Wanzen bleibt immer das
„Zacherlin", das der gleichnamige Leibarzt des
verstorbenen Zaren erfunden haben soll." Sollte
der russische Leibarzt, der sich außerdem etwas
anders schreibt, wirklich An'
Ruhm haben?
■ Danzig. S.: In den „Danziger Neuesten
Nachrichten" (Nr. 67) wird annoncirt, daß zum
1. April 1995 die Gärtnerei auf dem Grundstück
Neugart. 31 verpachtet werden soll. Mein Göttchen,
wer wird jetzt schon daran denken!
Tarmstadt. A. A!.: Im „Darmstädtcr
Tagblall" vom 27. Nov. wird ein „Haumädchen
gesucht, das gesund ist, gut nähen, bügeln und
waschen kann." Hauptsächlich wird doch wohl
von- dem Mädchen verlangt, daß es derbe hauen
kann. — L. R.: Ihre Stadtverordneten haben
beschlossen, an den Fürste» Bismarck ein Bci-
Icidschreibeu zu richten. Dabei hat nach dem
„Darmstädtcr Täglichen Anzeiger" (Nr. 282)
Herr Oberbürgermeister Morneweg erklärt, „wie
er zu seiner Schande gestehen müsse,.sei ihm nicht
bekannt gewesen, daß Fürst Bismarck Ehren-
bürger unserer Stadt ist." Hat Herr Morneweg
überhaupt schon etwa? von dem Fürsten
Bismarck gehört?
Detmold. C. M.: Die „Lippische LandcS-
Zeitung" (Nr. 281) schreibt: „Schlangen, 29. Nov.
Arbeit ist des Bürgers Zierde, Segen ist der
Mühe Preis. Diese Worte Schillers bewahr-
heiteten sich wiederum heule. -Es hatte der hiesige
Baucrrichtcr Schröder rcsp. dessen Ehefrau ein
Schwein gemästet, welches im Aller von
14 Monaten das schöne Gewicht von 500 Pfund
repräsciilirtc; gewiß eine Seltenheit/' Eine
passendere Anwendung hatderAusspruchSch i l l crs
wohl selten gefunden.
Dürkheim. H. N.: Nicht verwendbar.
Spitzen." Die majestätische Dame scheint ihre
Wittwenschast nicht sehr ernst zu nehmen. — A. L.:
Sie schreiben uns: „Bitte, haben Sic die Güte
und theilen mir durch Ihren Briefkasten mit, .wo
man einen Luftballon von 4—5 Kilogr. Trag-
fähigkeit erhalten kann." Ja, das möchten wir
auch gern wissen. Vielleicht kann einer unserer
Leser Auskunft geben. — M.: Ein nettes Ge-
schenk für den Weihnachtstisch ist das soeben im
Verlage Fr. Crüwell in Dortmund erschienene,
geschmackvoll auSgestattcte Album zur Auf-
bewahrung von Postkarten mit Ansichten,
Photographien ohne Carton rc. — Unge-
nannter: Besten Dank für die llcbcr-
lnspruch auf diesen sendung des „Kölner Tageblatts". Nach' dem
genauen Bericht dieser Zeitung hat der Erste
Staatsanwalt Dr. Hupertz sich über unser Blatt
in durchaus corrcctcr Weise geäußert; er hat nicht
»I!
den „Verleumdungen", sondern
[griffet" des „Kladderadatsch" gesprochen, seine
Führungen über die Abart der Presse, die
„mit allen Mitteln pikant zu sein strebt", sind i...
gegen die „Westdeutsche Allgem. Zeitung" gerichtet.
Damit wird der Protest, den wir auf Grund des
„Originalberichls" der „Post" gegen die Acußc-
rungen des Herrn Staatsanwalt erhoben hallen,
hinfällig. ES ist stark, daß das Berliner Blatt
einen so liederlich abgcfaßten Originalbericht
in die Welt schickt.
Kulmbach. N.: Der Mannheimer „General-
Anzeiger" vom 24. Nov. meldet: „Audienz beim
Großherzog hatten gestern folgende Mannheimer
Herren: I. Staatsanwalt Geiler, der Consul
der Verein. Staaten, Goldfinger, Kaufmann
L.'Hirsch, Major Kientz, Hauptmann und
Compagniechcf Langsdorfs, Hauptmann und
Eompagniechcf Frhr. v Türckheim, Sckonde-
lieutenant Seunicr, sämmtlich vom hiesigen
2. badischen Grenadicr-Regiment Kaiser Wilhelm
9hr.H0." Welche Stellungen bekleiden die Herren
Geiler, Goldfinger und Hirsch bei dem
Regiment?
Leipzig. A. B.: Prosit!
Lippstadt. Alter Verehrer: Ein ander
Mal. In diesem Fall ist der Fehler zu un-
bedeutend.
Lüneburg. G. F. Th.: Freundlichen Dank!
— E. W.: O weh!
München. A. Sir.: .Mit Dank abgelchnt.
Osnabrück. Lachender Leser: Dank für
den Ganzen!
Potsdam. R.: Folgende Neuheiten sind im«
zngegangcii: „Maartcn Maartcns: Gottes
Narr. Eine Koopsladcr Geschichte. Roman in
drei Theilen." Berlin, Köln und Leipzig, Druck
und Verlag von Albert Ahn. Aus demselbc»
Verlag: „Die Hanptmaniissrau. Ein Todteii-
tanz aus deni sechszchnten Jahrhundert Roman
von Josef Laufs" und „Elise Polko: Hell
und Dunkel.' Neue Novellen." — „Wilhelmine
Buch holz' Memoiren. Aus dem Leben der
Hauptstadt von Julius Stinde." Berlin,
Verlag von Freund L Jeckel. — „Die
Bildungsmüden. Roman vonOskarMnsing
(Otto Mora)." Berlin, Verein für Freies
Schriftthum. — „Reue Märchen von
Rudolf Baumbach." Leipzig, Verlag von
A. G. Licbcskind. — „Für die Haus-
frau. Haushaltungsbuch zum täglichen Ge-
brauch eingerichtet." - Verlag von Otto Host-
mann. Rostock i. M. — „Bismarck und das
deutsche Vaterland im zeitgenössischen.
Lied. Ein Gedenkbuch für Volk, Schule und
Haus, gesammelt von Adolf Jädickc." Dresden,
Hellmuth Hcnklers Verlag.
Schlciz. M. H.: Ihr „Wocheyblatt" (9Ir. 1401
berichtet: „Schlciz, 27. Nov. Als Ausdruck dank-
barer Freude der Anwohner darf es wohl an-
gesehen werden, daß heute Morgen der Druck-
ständer der nun fcrtiggcslelltcu Wasserleitung in
der Kirchgasse vor dem Heller'schcn Hause mit
Epheu und Tanncnrcisgewinden geschmückt war.
Das Wasser ist dadurch einem größeren Thcil
der Bewohner näher gerückt." Eine cigcnthiün-
lichc Wirkung.
Steglitz. K. B.: Im „Steglitzer Anzeiger"
(Nr. 27t>) werden unter den vom 10. bis zum
30. October Geborenen auch aufgeführl „zwei
unverehelichte Töchter." Alle Kinder kommen
doch ledig zur Welt. In demselben Blatt lNr. 275)
empfiehlt sich C. Bernhardt, Steglitz, Schützeu-
straße 2t, „als ärztlich geprüfter Masseur,
verbunden mit Kaltwasser-Kur." Ist diese
Verbindung nicht lästig für Bernhardt?
Wiesbaden. Stammtisch Hotel „Grüner -
Wald": Von Offizieren in Wiesbaden ist eine
Schnitzeljagd veranstaltet worden. In dem vom
„Wiesbadener Tageblatt" (Nr. 653) darüber ge-
brachten Bericht heißt cs: „Kurz nach 11 Uhr .
wurde der Fuchs, Lt. v. Bcckow, srcigelaffen,
von Weitem an dem an der rechten 'Achsel be-
festigten Fuchsschwanz kenntlich; seiner Spur, die
durch ausgestreutc Papierschnitzel kenntlich gemacht
war, folgten zwciHunde, geritten vonLt.v.Müller
und Herrn Häuser." Wenn Sie etwas mehr
von Sport verständen, würden Sie wissen, daß die
HundebeidcrSchnitzcljagdgewöhnlichniir„inarkirI"
werden und nicht in natura mitlauscn. Und auch
die wirkliche Jagd wird nicht auf die Weise aus-
geübt, daß die Jäger auf den Hunden sitzend dem
Wilde Nacheilen. Für den kräftigen Schluck
„Rauenthaler Berg" auf unser Spccicllcs besten
Dank, doch hätten lieber wir ihn auf Jhr Spe-
ciclles getrunken.
WormS. Th. M.: Das „Wormser Tage-
blatt" vom 27. Nov. bringt in seinem Feuilleton
folgendes Sonett:
»Der Hesse ,ur Hoch,eit seiner Prinzeß Attr-
Der ftoUdi Fremde Jtiitb, sie, -liiverleiben
Sich meinem Stamme „ich, verschmäh'nd, erlief ij.
Die Mutier keine Liebe warm und tief.
Aus ewig thäl in'» Herz ihr Bild ihm schreiben.
Du wärest unser, wirst die Uns-re bkeiben.
Zieh' hin mit Soll, wohin tt Dich beriet!
Was in der Brnst ein I»6' Eehelmnih schlief,
Soll ans dem Thron nun Blüthen, Früchte treiben.
Die Liebe, Mnd — hast Recht! — bleibt Gianbeni Krane:
. Müsst Euer Haupt ste heiligmild nmscheinen,
Dag sroh stch'S unter Eurem Scepier wahne!
ä&
ienschenkind — ift’S die Liebe, dran di
Es ist schlimm, daß solcher Blödsinn gedichtet
wird, noch schlimmer aber ist es, daß ein rhem-
hefsischcS Blatt, offenbar doch nicht aus Bosheit,
sondern aus Ilrthcilslosigkeit, diesen Blödsinn
austtimmt._
Bei der «ragen Menge der an UNS gerichteten 3ul-ndang-a
ist di« Beantwortung einer jeden UN» kbenla uitMögUch.wn
w. Red. I. Tralau. - 10
o. sür den Ins.-TH,Ii-
i Co. - Ein»,Mich in S'
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