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Um fernem Prolog zur O-röffnung dös Deutschm T^öalcrs sagt
rhard Hauptmann:

Die de,itsche Presse ereifert sich; darüber, .daß. nach.der Kch«ij>W
dcr,„Lothr. Zeitung", noch, immer In den'Kirchen Lothringen?' öffenllich
/'für.Frankreich gebetet wird. ' > : -

.Warum, so engherzig? Wenn;baS wirklich - geschieht,, soll matt die
Geistlichcn'ruhig dewLhrcir'lasscm'.Wir könneu-eine solche Fnrbsstc,schließlich
entbehre», das arme Frankreich aber, hat' eS- ,hrlsigends nöthsg,'>dab > :i

5Simni('T feiner nnmmmf I , - . r >- / SS

Himmel sich seiner anriünmt

Auf dem Kölner Slat^olifenfag Ijatipr.^.Qrtcreg<vi|t.gKp,feeE;l@Jjjp5ofe

das Geständniß abgelegt, daß er ei
Hat denn irgend einer jemals

in Erzjesuit sci.
daran gezweifelt?

Annoncen-Gntll'lirke

für alle Geschäftszweige und Vorschläge
hinsichtlich Wahl der geeigneten Zeitungen
und Zeitschriften liefert kostenfrei die
Annoncen-Expedition Rudolf Mosse.

Aus dem internationalen Congreß der Friedensfreunde zu Antwerpen
wurde eine wichtige Neuerung «ingcführt, indem Frau v. Suttner in den
Abendstunden die männlichen Mitglieder der Conscrenz im Strunipfstrickc»
unterrichtete. In einem einleitenden Vorträge wie« die verdiente Dame
auf den veredelnden Einfluß hin. den.diese friedliche und nützliche Be-
schäftigung ans den Mensche,, äußert. Bekanntlich ist das Stricken früher
auch unter dem männlichen Geschlecht weit vckbreilet gewesen, sogar Stadt-
soldatcn, die auf Posten standen,-beschäftigten sich damit, während
unserer Zeit leider nur noch ältere Schäfer diese Kunst ausnbcn..

Die gefertigten Strümpfe-sollen zwischen den. verschiedenen Nationen
als Fricdenspsäudcr auSgctauscht werden. Oberbürgermcisler Baumbach,
der den Congrcß nicht besuchen konnte und deshalb das Stricken in Privat-
stunden nachlcrnc» wird, hat die Strünipse. die er hcrznstellcn gedenkt,
ausschließlich für Frankreich bestimmt.

Der Landrath v. Unverzagt in Westpreußcn, der sich als Verfechter
agrarischer Tendenzen zu weit vorgcwagt hatte, wurde disciplinarisch zur
Verantwortung gezogen. Nach gründlicher Nntersuchung der Sache wurde
v. U. zum Verlust seine« Amts verurtheilt und tut Wege-der Strafver-
setzung als Vortragender Rath im Ministerium des Innern nntcrgebracht.
Die Negierung gibt sich der sicheren Erwartung hin, daß 'dieser Vorgang
zahlreichen Landräthen als warnendes Beispiel dienen wird. -

In Kurnik in der Provinz Posen beging jüngst die Schule ihr
Sommerscst. Einige Polen bethciligtcn sich an der Feier, indem sic die
Schulfahnc, welche die deutschen Ncichsfarben zeigt, mit Sand und Schmntz
bewarfen. Der Vorstand der Schule, der anscheinend an, krankhafter ;
Empfindlichkeit leidet, thcilte sowohl dem Neichsamt lute' dem Ministerium
de« Innern den Vorfall telegraphisch mit. Sogleich kam von beiden
Stellen die gleichlautende Antwort: „Die Fahne läßt sich doch wohl
waschen," :

Dieser Vorgang zeugt in erfreulichster Weise von der ungetrübten
Einigkeit, die zwischen der Leitung des Reichs und dem preußischen
Ministerin,» allem Zeitnngsgcschwätz zum -Trotze noch immer besteht.

Der Rescrvelieutenant M. in N. besaß einen prächtigen Schnurrbart,
der aber eigensinnig nach unten hing und sich durch kein Mittel aufwärts
drehen lassen wollte. Alles Einwickcln und Brennen half nichts, auch daß M.
sich täglich mehrere Stunden lang auf den Kops stellte, war umsonst. Von
Tage zu Tage wurde M. aufgeregter, bis er schließlich in Tobsucht verfiel
und sich den Schnurrbart ansriß. Das Schicksal des begabten jungen Mannes,
für dessen Heilung die Aerztc nur wenig Aussicht geben, begegnet allgemeiner
Thcilnahme.

"Nün'sind wir wieder hier. O/es'gibt-doch nur ein Berlin, namentlich
- Sonntags und gerade jetzt, wo so viele neue vornehme Theater wie Pilze
aus dem Boden emporgcschosscn sind. Ja,, der Berliner Sand iß riesig
fruchtbar.. Denke Dir aber letzte,,'.Sonntag mein Unglück: lpäpa will mit
mir ins Theater. Schauspielhaus.'ging nicht,' kamen also'in'Bctracht,
Lessing-Thcatcr von Bluiucnth'al; Berliner Theater von'Blumen-
thal — das ist aber noch zu — PeneS Theater'von S ie gmiittd Lauten-
burg — ins Residcnztheaier ,yoy'.' fbenhemselbei,,,'grht''.Papa 'Mein ohne
Aussicht — Berliner Theater von Olto Brahm und Schiller-Theater von
Rafael Löwenfcld. Als Papa die vielen,Namen hört, wird er ganz
wüthcnd — sein Gcsicht„.dcr reine'JnN-Angusi-Hin,mel — plötzlich lächelt
er wie ein zweiter.Sepleinbcrtag.und'sagt: „Kind^ wir gehen ^heute Abend
einfach mal ein bischen nach Haußmann. . Ein Rebhuhn' ifiläitcS'ein gutes
Stück. Warten wir, h,^., wir wie im vorigen Winter im Hessing-Theater
„erstaunlich billige" Plätze kür.''ein „Spottgeld"'hekomniem" ' Ich vergoß
einige Thränen; na, aber, mein Herzchen, 'ein Rebhuhn ißt matt Much gern.
Ja, es sind auch wirklich zu viel.Theatcr'da. 'Eine'wahre'ThcatmiothI
' .Deine, fibele.^Deheimrathsgöre"

Dlga Vuchfinks

In Amerika hat sich ein Verein gutmülhiger Junggesellen gebildet, der
alljährlich „decimirt" wird, d. h. die Äiisgclosten niussen sschwie^bon einem
Fciseneiland' inS Meer — der Ehe stürzen.'-'Wie-wir hören;beabsichtigt
eine Anzahl deutscher unvtriiiählter Schriststellerin»en,7> die bekanntlich sür
ihre Faniilienblätterromane oft ganz märchenhafte' Honorare «inziehnr,
die Gründung ' eines ähnlichen' Vereins. " Aber gleich z I der
Statuten besagt,' daß die Eollcginnen, 'die "überhaupt mit" denn Spnmg
'bis zuni' Anfang des 30ZJahres zn warten'haben,' mit'ihrer Person nur
einem armen jungen Lyriker „unter die Armegreifen" dürfen-- Wir-begrüßen
dieses Zeichen.eines sclbstentsagendcn Idealismus' im unserer--naturalistisch
ängezchrtcn Zeit mit größtein Verständniß — jedenfalls werden dic ^iedcr
der Menschheit" nun eine neue Blüthe erleben. - - -

Aus Schilda

geht uns von imserni' Correspondcnten die Nachricht zu:-Nnsere wachsame
Polizei, die besonders auf den Anarchistenfang cingeübt ist, halb augenblicklich
drei Barone v. Nngern-Stcrnberg gefangen; der eine ist schwarz, der
andere blond und der dritte trägt über seiner Glatze eine.suchsrothe Pcrrücke.
Einer von. den dreien wird doch der-richtige sein, und die.Prämie von
10 OOO Franc« ist uns, wie der Bürgermeister sagt, sicher. .Wir telegraphirten
sofort zurück: „Nur festhalten, .besonders den Perrückenmami. Schilda für
immer!" Leider erhielten wir die Rückantwort:- „Pech..wie.immer. Russische
Polizei hat uns den richtigen, weggcschnappt,. mußten alle drei samint. der
Prämie laufem lassen; Perrücke:,,nann ist.Stadtrath in Schöppenstedt, fuchs-
wild und verlangt Entschädigung."

"„Und burchschmörzt ös unS dn Kühle - -■- -
Wü von wöhcm Tüfbegrcuscn,'- >'

- Wörden süch von unsrer Söle

Ncnnundncunßüg Hüllen streufen."- .

iÄ,'.Dnser von dör Zwübcl hörgenommcnc Vörgleuch üst söhr. schön, n
dü Zahl -scheunt- mür zu hochgcgrüffen ßn sciin. Wönn'man von b
Zwübcl nennundncnnzüg Hüllen abpöllt, waS bleubt dann noch übrüg?

Dör bölisnntkv Nalurhüstoriisiöv.

-' Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" ist immerzu gcnöthigt, sich zu
vcrtheidigen, da sie beständig von allcii Seiten angegriffen wird.

Ihr geschieht Unrecht. So schlecht ist sie gar nicht. Sie würde sogar
ein ganz leidliches Blatt sein, wenn sic nur nicht die leidige Angewohnheit
hätte, sich mit Politik zu beschäftigen.

Deutsfihland-Schweden-Diincnmrk
i StralsandjLo^ÄV

durch die grossen, schnellen und eleganten
Raddampfer stiir(J«

ch 'd de? orsd^cv er n d^

.-Technikum Strelitz —j

/Maschinen, und Bauschule^fl

/- Eintritt jeden Tag —^
 
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