Hundert und fünfzehntes Gaben-Berzeichniß.
Jm Mouat Octobcr c. finL eingegangcn:
1. Aus
nämlich:
den Collecten
in den hiesigen Pfarrbezirken,
Lhlr. Sg.Pf.
aus
dem Pfarrbezirk St. Andreas.
96
10 —
„
„
„
St. Aposteln.
135
5 6
„
„
„
St. Georg.
61
7 —
„
„
Et. Gercon.
308
24 —
„
„
St. Maria im Capitol. .
34
— —
,,
„
,,
St. Mariä-Himmelfahrt .
86
20 —
„
„
„
St. Maria-Kupfergasse - .
702
4 -
„
,,
„
St. Maria-Schnurgasse. .
39
17 6
„
„
St. Mauririus ....
15
— —
„
„
St. Peter.
171
5 —
(incl. lVO Lhlr. als Jahresbeitrag von Hrn. Fr
Giesler zu Falkenlust )
2- Won der Nonn-Kölner Eisenbahn-Gescllfchaft als
gewöhnlicher JahreL-Beitrag. 5 20
3. Von der hresigen Fcuer-VersicherungS-Gesellschaft
„Colonia" als Prämien-Antheil pro lil. Quartal . - 192 — —
4. Won den Schülern Les hresigen katholischen Gym-
nasiumS alS Wrerteljahrs-Beitrag. 18 — —
5. Von den Lertianern (Loelus A) des hicsigen Frred-
rlch-Wilhclms-Nymnasiums. 5 10 —
6. Won den Prrmanern desselben Gylnnasiums . . 10 5 2
7. Aus den Ölemcntarschulen Les Krerscs Düren (erste
Einzahkurg pro 1852). 10 —
8. Äus dcr katholischen Elcmentar- und der Fabrrk-
schnle zu Mülheim a. Rh. 3 23 —
9. Aus dcr Elementarschule zu Nettcshcim (Krers
Neuß) . -. ' 1 1 4
10. Wom Hülfs-Verer'ne zn Neuß, erste Ber'tragS-Ab-
lieferung pro 1852. incl. 16 Thlr. 23 Sgr. vom dor-
tigen Gymnasium, cingesammelr durch H rrn Dircctor
Menn.. 125 — —
11. Wom Hülss-Bererne i'n Euskirchen. 41 — —
12. „ ,, „ Kaiserswerth .... 22 24 4
13. ,, ,, „ Brühl (incl. 9 Thlr. 1 Sgr.
an ertraord. Beitra'gen) 56 26 —
14. Won dcr hochw. Gejstkrchkeit des Dekanates Kem-
pen (durch Hrn. Pfarrer «nd Landdech. Nöthlichs) . . 19 15 —
15. Aus der Pfarrgemeinde Holzheim, Kr. Neuß (durch
Hrn. Pfarrer Hartniann). 15 20 —
16. Aus dcr Pfarrzcmeinde Steele (Lurch Hrn. Pfar-
-rer Schm'H). tg — —
17. 'ÄuS der Pfarrgemeinde Alftcr (durch Hrn. Pfar-
rer Meuser). ... i —
15. AuL der Pfarrzemeiade Wciian (dnrch Hrn. Pfar-
rer Finkenberg). 2 20 —
19 uus der Pfarrgemcr'ilde Effern (durch Hrn. Pfar-
rer Kappenhagen). 10 — —
20. Jahres Keitrag von Fran Witwe Sophie Schlosser
du Fay in Heidelderg. 100 — —
21. Von Hrn. Q.-erpfarrer Hodiamont in Nideggen - 10 -- —
22. „ ,, Bürgermcister Rcißen „ „ 1 — —
23. „ „ Beigeordneten W.Bohlen „ „ 1 — —
24. „ „ Noear Selz „ „ 1 — —
25. ,. „ Gcrichtschreiber Maubach „ „ 1 — —
26. „ „ G..ri»tsvoll;.Aschei!l'roich „ „ 1 — —
27. „ „ Bicar SchuiH? in Zülpich .... 1 — —
28. ,» ,, Peter Atam E. in Äachen .... 2 — —
29. „ H. B. in Bnrtscheid bei Ädschluß eincs Wsr-
kaufes. 2 — —
30. „ Hru. Karl und Fran Witwe DicHmann an
Zeugengebühren. — 20 —
31. „ einer Kaffec-Geseilsckaft ans Donn ... 1 10 —
32. Ertrag ber Soniirags Collccte und Opferstöcke im
Lom. ,08 10 —
33. Äus der Dombüchse bei'Hrn. Hof-Eonditor MoSler 5 — —
34. Äußsrord.mtl-che Bcitragszahlungen prv 1852:
von Herrn H. W. Gromines hier .... 6 — —
vv', Herrn a. Meuser h er, vierteljä'hriger De-
trag zur Defoldung eines Dem-Steiiimctzen 57 15 —
Desgleichen als Jahresbeitrag:
a.
von Herrrr
Pfarrcr Lhiffen,
r>.
„ „
Bill. .
6.
,, ,,
Zvstrzrath Hardung I-,
<1.
„ „
,, 0. Haass 1.,
6.
„ „
Oberlehrer W. Pütz,
L.
„ „
Kaufmaiin A. Kvhlhaas,
ss»
„ ,,
„ Fr. Kohlhaas,
k.
„ Frau
Witwr Ägues Kohlhaa»,
i.
„ Herru
Kaufmaun Z. H. Z. Bür
k.
„ M. Haas,
I.
,, „
,, P. Schuler,
,, „
P. Rottels,
n.
I>. L. Sticker,
0.
„ Fraulein Schmitz,
?.
„ Hcrrn
I. Z. Steinbuchel,
«r.
Kaüfmann Fr. Heimann,
„ „
„ B. Mohrhardt,
., Fr. Bogen,
r.
„ H. Rommel,
Lhlr. Sg.Pf.
Uebertrag . . ^ 20508 22 10
u. Wou Herrn Kaufman» Jac. Rommel,
„ „ „ Zos. Nommel,
„ „ „ Z. Z. Maubach,
4 10 Khlr..- - 220 — —
Snmma . . . 2728 22 10
Hierzu die Einnahme vom 1. Januar bis 30. Septembcr
c. lant 114. Gabeü-Werzeichniß (vgl. Nr. 91 d.
Bl.) mit. 18077 6 —
Einnahme vom 1. Zanuar bis ult. October 1852 . . 20805 28 10
Kvln. Len 30. Octvber 1852.
Der Werwaltiings-Änsschuß des Ceutral-
Dombau-Wercins.
Wcrke des Spitzbogenstyles in Uom.
Wou Prisac.
(Schluß.)
Wir glauüen aber, dem Leser dieser Blättsr keinen geringen Dienss
zu lelsten, weun wir hier das ganze anf diese» Gegenstand Bezng ha-
dende Schreiben Rafael's, nach einem Buche Passavant's über Rafael
Urbino nild seinen Bater Giovanai Sanzio (Leipzig, bei Brockhaus, 1839),
mittheilen, und zwar um so mehr, als es nicht nnr den dcntlichsten Be-
weis gibt, wie der größre Künstler der Welt i» Rom über jenen Styl
urtheilte, als anch dafür, daß man gcwiß bald allenthalben den wenigen
Ueberresten, die sich noch etwa in jenem Styls vorfanden, den Unter-
ga»g bestimmte. Nur einzelne konnten entgchen. Rafael, als Conser-
vator dcr römischen Älterthümer, h.ttte von dem Papsts den Änftrag sr-
halten, übcr die Herstcllung Les alten Noms, womit er sich mittels dek
Hülfe sciner geleh.ten Freunde lebhaft bcschäftigt hatte, Pläne cinzu»
reichen. Er entlcligte sich jenes Auftrages in folgender Wcise:
„Da mir uun also von Ew. Heiligkeit befohlen worden ist, einen Plan
von dem antiken Rom. :n so weit man es »och erkenne» kann, zu fer-
tigeu, so habe ich vermittels desselben, was noch gegenwartig die Ge-
bäude mit jenen Ueberresten zeigeu, zu erkcniien gcsncht und gefunden,
daß sie mittels sichcrer Änzeigeii unfehlbar wiever in ihrer vormaligen
Gestalt hergestellt werden können, wenn man Lie nicht sichtbaren und
'U Grunl-e gegaiigenen Lhcile den noch stehcnden und sichtbaren eutspre-
chend darstellt und den möglichstcn Flciß anwendct, um den Willen Ew.
Hciligkeit zu bcfriedigen. Odgleich ich Las, waZ ich vorzutragen gedenke,
aus mehreren lateiiiischen Schriftstellern genommen habe, so folgte ich
Loch unker ihnsn voczüzli'ch dem ...*), der, weil er ui tw dis Letztcren
gchört, auch von den letzten Werkcn Nachricht zu geben vermag. Da eS
vr.'lleicht Ew. Herligkeit als eine schwierige Sache erscheincil rönnte, die
antiken Gebäude von den modernen, oder die älresten von den mindee
alten zu unterscheiden, so werde ich auch Lie alten Staaten nicht über-
gehen, um kernen Zweife! in Jhrer Seele zn laffen, Bielmehr behairpte
ich, daß ma» jenes mit leichter Mühe vermag; Senn in Rom desindsn
sich drei Urten von G-cbäuden. Zu dcr ersteren gehören die aus dem
frühest.-ii und spätereu Älkerthume, im Fortgauge rer Zeit bis zur Wer-
wüstuug uud Zerstörung Roms durch Lie Gothen und andere Barbaren;
zu der zwerken Lic aus der Oberherrschaft Lcr Gothen über Rom und
der zunächst folgenden hnndert Jahre; mid zu der dritten die aus der:
Epoche von da bis auf unfere Seit. Die modernen und in uuseren Zei-
te» errichketen Gebäude sind sehr deutlich zu erkennen, ^sowvhl ihrer
Neuheit wegsn, als dadurch, daß sie weder den schöaeu Styl aus deu
Zeit der Kaiser, noch den rohen und schlechten Geschmack der Seit der
Gothen zeigsn, decgestalt, Laß sie, obgleich dem Zeitraume nach weiter
aus einander, sich doch ihrer Beschaffenheit nach sehr nahe stehem
daher gleichsam den Platz zwischen bcive» cinnehiuen. Äber die aus den
Zeiten der Gothen, odgleich Ler Zcit nach'deaen aus den Zsite» der Kar-
ser die nächsten, sind boch von ihnen iuH.nsicht der Beschaffenheit ganz-
lich verschieden und bilden gleichsam zwei Ertreme mit denselvsn, zwi-
schcn deucn die neuesten sich iu der Mirte d.finden. Es ist also nicht
schwer, die Gebä-ude aus den Kaiserzeiten zn crkcnneii, welche die herrltch-
-en nnd mit großer Kuust in einem schönen Style Lcr Architektur aus-
geführt sind, und dicse gedenke ich allcin Larzustellen. Äuch Larf beiRie-
mand ern Zwsifel entsteheu, als ob untcr den antiken Gebauden die
spätereii minder schö'n oder minder gut vecstanden seien, deun alle zeigen
den iiämlicheu Styl. Und obgleich von Lcn Älten selbst viele Gebäude
erneut wurden, wie man lies't, daß an demselden Orte, wo das goldene
Haus Les Nero stand, später die Thürme uud das Haus dcs Titus nnd
Las Amphitheater erbaut wurden, so zeigicn sie ooch denselben Styl mit
dencn vor den Zeiten des Nero errichteten und denen mit dem goldenen
Haus gleichzeitige». Zwar waren die Wissenschaften, die Bildhauerkunst,
die Malerei und fast alle übrigen Künste längst in Werfall gerathen und
sankcn immer tiefer bis zur Zeit der späteren Kaiser herab; aber die
Ärchitektur erhielt sich iu dem nämliche^ guten Geschmack, in dem man
zuvor zu bauen pflegte, und sie war unter allen Küusten Lie letzte, welche
verloren ging. Dies läßt sich aus vielen Dcnkmälern, unL unter AnLe-
rem aus dem Bogen Eonstantin's erkennen, der schön und gut in allem
erscheint, was Lie Baukunst anbelangt; dagegeu sind die Sculpturen
daran uubeholfen und ohne Knust u»k .rccfflichkeit. Äber drejcnigen,
die sich au demjelden aus den Zciten Lrajan's uno des Äntoninus Pius
besinden, sind vortrefflrch und zeigen einen vollkonnneuen Styl. Das
Glciche sieht man in d .l Lhürmeu des Diocletian, wo Lie Sculpturen
äußerst roh und schlecht srud, und Lie daselbst befindlichen Neste vou
Malereien stehen untcr allem Bergleich mit denen aus den Zelten deS
Zu übertragen .
20508 22 10
°) Der Drief hat hier eiue Lücke.
Jm Mouat Octobcr c. finL eingegangcn:
1. Aus
nämlich:
den Collecten
in den hiesigen Pfarrbezirken,
Lhlr. Sg.Pf.
aus
dem Pfarrbezirk St. Andreas.
96
10 —
„
„
„
St. Aposteln.
135
5 6
„
„
„
St. Georg.
61
7 —
„
„
Et. Gercon.
308
24 —
„
„
St. Maria im Capitol. .
34
— —
,,
„
,,
St. Mariä-Himmelfahrt .
86
20 —
„
„
„
St. Maria-Kupfergasse - .
702
4 -
„
,,
„
St. Maria-Schnurgasse. .
39
17 6
„
„
St. Mauririus ....
15
— —
„
„
St. Peter.
171
5 —
(incl. lVO Lhlr. als Jahresbeitrag von Hrn. Fr
Giesler zu Falkenlust )
2- Won der Nonn-Kölner Eisenbahn-Gescllfchaft als
gewöhnlicher JahreL-Beitrag. 5 20
3. Von der hresigen Fcuer-VersicherungS-Gesellschaft
„Colonia" als Prämien-Antheil pro lil. Quartal . - 192 — —
4. Won den Schülern Les hresigen katholischen Gym-
nasiumS alS Wrerteljahrs-Beitrag. 18 — —
5. Von den Lertianern (Loelus A) des hicsigen Frred-
rlch-Wilhclms-Nymnasiums. 5 10 —
6. Won den Prrmanern desselben Gylnnasiums . . 10 5 2
7. Aus den Ölemcntarschulen Les Krerscs Düren (erste
Einzahkurg pro 1852). 10 —
8. Äus dcr katholischen Elcmentar- und der Fabrrk-
schnle zu Mülheim a. Rh. 3 23 —
9. Aus dcr Elementarschule zu Nettcshcim (Krers
Neuß) . -. ' 1 1 4
10. Wom Hülfs-Verer'ne zn Neuß, erste Ber'tragS-Ab-
lieferung pro 1852. incl. 16 Thlr. 23 Sgr. vom dor-
tigen Gymnasium, cingesammelr durch H rrn Dircctor
Menn.. 125 — —
11. Wom Hülss-Bererne i'n Euskirchen. 41 — —
12. „ ,, „ Kaiserswerth .... 22 24 4
13. ,, ,, „ Brühl (incl. 9 Thlr. 1 Sgr.
an ertraord. Beitra'gen) 56 26 —
14. Won dcr hochw. Gejstkrchkeit des Dekanates Kem-
pen (durch Hrn. Pfarrer «nd Landdech. Nöthlichs) . . 19 15 —
15. Aus der Pfarrgemeinde Holzheim, Kr. Neuß (durch
Hrn. Pfarrer Hartniann). 15 20 —
16. Aus dcr Pfarrzcmeinde Steele (Lurch Hrn. Pfar-
-rer Schm'H). tg — —
17. 'ÄuS der Pfarrgemeinde Alftcr (durch Hrn. Pfar-
rer Meuser). ... i —
15. AuL der Pfarrzemeiade Wciian (dnrch Hrn. Pfar-
rer Finkenberg). 2 20 —
19 uus der Pfarrgemcr'ilde Effern (durch Hrn. Pfar-
rer Kappenhagen). 10 — —
20. Jahres Keitrag von Fran Witwe Sophie Schlosser
du Fay in Heidelderg. 100 — —
21. Von Hrn. Q.-erpfarrer Hodiamont in Nideggen - 10 -- —
22. „ ,, Bürgermcister Rcißen „ „ 1 — —
23. „ „ Beigeordneten W.Bohlen „ „ 1 — —
24. „ „ Noear Selz „ „ 1 — —
25. ,. „ Gcrichtschreiber Maubach „ „ 1 — —
26. „ „ G..ri»tsvoll;.Aschei!l'roich „ „ 1 — —
27. „ „ Bicar SchuiH? in Zülpich .... 1 — —
28. ,» ,, Peter Atam E. in Äachen .... 2 — —
29. „ H. B. in Bnrtscheid bei Ädschluß eincs Wsr-
kaufes. 2 — —
30. „ Hru. Karl und Fran Witwe DicHmann an
Zeugengebühren. — 20 —
31. „ einer Kaffec-Geseilsckaft ans Donn ... 1 10 —
32. Ertrag ber Soniirags Collccte und Opferstöcke im
Lom. ,08 10 —
33. Äus der Dombüchse bei'Hrn. Hof-Eonditor MoSler 5 — —
34. Äußsrord.mtl-che Bcitragszahlungen prv 1852:
von Herrn H. W. Gromines hier .... 6 — —
vv', Herrn a. Meuser h er, vierteljä'hriger De-
trag zur Defoldung eines Dem-Steiiimctzen 57 15 —
Desgleichen als Jahresbeitrag:
a.
von Herrrr
Pfarrcr Lhiffen,
r>.
„ „
Bill. .
6.
,, ,,
Zvstrzrath Hardung I-,
<1.
„ „
,, 0. Haass 1.,
6.
„ „
Oberlehrer W. Pütz,
L.
„ „
Kaufmaiin A. Kvhlhaas,
ss»
„ ,,
„ Fr. Kohlhaas,
k.
„ Frau
Witwr Ägues Kohlhaa»,
i.
„ Herru
Kaufmaun Z. H. Z. Bür
k.
„ M. Haas,
I.
,, „
,, P. Schuler,
,, „
P. Rottels,
n.
I>. L. Sticker,
0.
„ Fraulein Schmitz,
?.
„ Hcrrn
I. Z. Steinbuchel,
«r.
Kaüfmann Fr. Heimann,
„ „
„ B. Mohrhardt,
., Fr. Bogen,
r.
„ H. Rommel,
Lhlr. Sg.Pf.
Uebertrag . . ^ 20508 22 10
u. Wou Herrn Kaufman» Jac. Rommel,
„ „ „ Zos. Nommel,
„ „ „ Z. Z. Maubach,
4 10 Khlr..- - 220 — —
Snmma . . . 2728 22 10
Hierzu die Einnahme vom 1. Januar bis 30. Septembcr
c. lant 114. Gabeü-Werzeichniß (vgl. Nr. 91 d.
Bl.) mit. 18077 6 —
Einnahme vom 1. Zanuar bis ult. October 1852 . . 20805 28 10
Kvln. Len 30. Octvber 1852.
Der Werwaltiings-Änsschuß des Ceutral-
Dombau-Wercins.
Wcrke des Spitzbogenstyles in Uom.
Wou Prisac.
(Schluß.)
Wir glauüen aber, dem Leser dieser Blättsr keinen geringen Dienss
zu lelsten, weun wir hier das ganze anf diese» Gegenstand Bezng ha-
dende Schreiben Rafael's, nach einem Buche Passavant's über Rafael
Urbino nild seinen Bater Giovanai Sanzio (Leipzig, bei Brockhaus, 1839),
mittheilen, und zwar um so mehr, als es nicht nnr den dcntlichsten Be-
weis gibt, wie der größre Künstler der Welt i» Rom über jenen Styl
urtheilte, als anch dafür, daß man gcwiß bald allenthalben den wenigen
Ueberresten, die sich noch etwa in jenem Styls vorfanden, den Unter-
ga»g bestimmte. Nur einzelne konnten entgchen. Rafael, als Conser-
vator dcr römischen Älterthümer, h.ttte von dem Papsts den Änftrag sr-
halten, übcr die Herstcllung Les alten Noms, womit er sich mittels dek
Hülfe sciner geleh.ten Freunde lebhaft bcschäftigt hatte, Pläne cinzu»
reichen. Er entlcligte sich jenes Auftrages in folgender Wcise:
„Da mir uun also von Ew. Heiligkeit befohlen worden ist, einen Plan
von dem antiken Rom. :n so weit man es »och erkenne» kann, zu fer-
tigeu, so habe ich vermittels desselben, was noch gegenwartig die Ge-
bäude mit jenen Ueberresten zeigeu, zu erkcniien gcsncht und gefunden,
daß sie mittels sichcrer Änzeigeii unfehlbar wiever in ihrer vormaligen
Gestalt hergestellt werden können, wenn man Lie nicht sichtbaren und
'U Grunl-e gegaiigenen Lhcile den noch stehcnden und sichtbaren eutspre-
chend darstellt und den möglichstcn Flciß anwendct, um den Willen Ew.
Hciligkeit zu bcfriedigen. Odgleich ich Las, waZ ich vorzutragen gedenke,
aus mehreren lateiiiischen Schriftstellern genommen habe, so folgte ich
Loch unker ihnsn voczüzli'ch dem ...*), der, weil er ui tw dis Letztcren
gchört, auch von den letzten Werkcn Nachricht zu geben vermag. Da eS
vr.'lleicht Ew. Herligkeit als eine schwierige Sache erscheincil rönnte, die
antiken Gebäude von den modernen, oder die älresten von den mindee
alten zu unterscheiden, so werde ich auch Lie alten Staaten nicht über-
gehen, um kernen Zweife! in Jhrer Seele zn laffen, Bielmehr behairpte
ich, daß ma» jenes mit leichter Mühe vermag; Senn in Rom desindsn
sich drei Urten von G-cbäuden. Zu dcr ersteren gehören die aus dem
frühest.-ii und spätereu Älkerthume, im Fortgauge rer Zeit bis zur Wer-
wüstuug uud Zerstörung Roms durch Lie Gothen und andere Barbaren;
zu der zwerken Lic aus der Oberherrschaft Lcr Gothen über Rom und
der zunächst folgenden hnndert Jahre; mid zu der dritten die aus der:
Epoche von da bis auf unfere Seit. Die modernen und in uuseren Zei-
te» errichketen Gebäude sind sehr deutlich zu erkennen, ^sowvhl ihrer
Neuheit wegsn, als dadurch, daß sie weder den schöaeu Styl aus deu
Zeit der Kaiser, noch den rohen und schlechten Geschmack der Seit der
Gothen zeigsn, decgestalt, Laß sie, obgleich dem Zeitraume nach weiter
aus einander, sich doch ihrer Beschaffenheit nach sehr nahe stehem
daher gleichsam den Platz zwischen bcive» cinnehiuen. Äber die aus den
Zeiten der Gothen, odgleich Ler Zcit nach'deaen aus den Zsite» der Kar-
ser die nächsten, sind boch von ihnen iuH.nsicht der Beschaffenheit ganz-
lich verschieden und bilden gleichsam zwei Ertreme mit denselvsn, zwi-
schcn deucn die neuesten sich iu der Mirte d.finden. Es ist also nicht
schwer, die Gebä-ude aus den Kaiserzeiten zn crkcnneii, welche die herrltch-
-en nnd mit großer Kuust in einem schönen Style Lcr Architektur aus-
geführt sind, und dicse gedenke ich allcin Larzustellen. Äuch Larf beiRie-
mand ern Zwsifel entsteheu, als ob untcr den antiken Gebauden die
spätereii minder schö'n oder minder gut vecstanden seien, deun alle zeigen
den iiämlicheu Styl. Und obgleich von Lcn Älten selbst viele Gebäude
erneut wurden, wie man lies't, daß an demselden Orte, wo das goldene
Haus Les Nero stand, später die Thürme uud das Haus dcs Titus nnd
Las Amphitheater erbaut wurden, so zeigicn sie ooch denselben Styl mit
dencn vor den Zeiten des Nero errichteten und denen mit dem goldenen
Haus gleichzeitige». Zwar waren die Wissenschaften, die Bildhauerkunst,
die Malerei und fast alle übrigen Künste längst in Werfall gerathen und
sankcn immer tiefer bis zur Zeit der späteren Kaiser herab; aber die
Ärchitektur erhielt sich iu dem nämliche^ guten Geschmack, in dem man
zuvor zu bauen pflegte, und sie war unter allen Küusten Lie letzte, welche
verloren ging. Dies läßt sich aus vielen Dcnkmälern, unL unter AnLe-
rem aus dem Bogen Eonstantin's erkennen, der schön und gut in allem
erscheint, was Lie Baukunst anbelangt; dagegeu sind die Sculpturen
daran uubeholfen und ohne Knust u»k .rccfflichkeit. Äber drejcnigen,
die sich au demjelden aus den Zciten Lrajan's uno des Äntoninus Pius
besinden, sind vortrefflrch und zeigen einen vollkonnneuen Styl. Das
Glciche sieht man in d .l Lhürmeu des Diocletian, wo Lie Sculpturen
äußerst roh und schlecht srud, und Lie daselbst befindlichen Neste vou
Malereien stehen untcr allem Bergleich mit denen aus den Zelten deS
Zu übertragen .
20508 22 10
°) Der Drief hat hier eiue Lücke.