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In diesem Buch sind bekannte Denkmäler in ihren geschichtlichen Zusammenhängen und ihrern
künstlerischen Wesen unter neuen Gesichtspunkten gesehen. Audi tauchen dabei unbekannte oder
verkannte Werke auf, die eine Bearbeitung und Veröffentlichung verdienen. Das Gebiet um den
Oberrhein wird nicht von nationalen Standpunkten aus, sondern als eineLandschaft gesehen, deren
Schöpfungen ihren Charakter bestimmen. Und die Kunst der Bettelorden wird von ihr selber her,
in ihrer eigenen Schönheit ersichtlich, nicht nadi Maßstäben bewertet, die aus anderen Bereichen
mittelalterlichen Bauens stammen. So ergibt sich, auch über das Landschaftliche und die Orden
hinaus, manches Neue für die Beurteilung dieser Kunst.

Daher wird die Arbeit der Verfasserin, die 1942 verstorben ist, in ihrer damaligen Form ver-
öffentlicht. Zwar sind inzwischen in mancherlei Ansätzen, besonders durch die Forschungen von
Werner Groß, ähnliche Fragen behandelt, auch verwandte Gesichtspunkte entwickelt worden, die
vielleicht noch tiefer und weiter führen können. Doch behält diese Untersuchung wohl dennodi
einen Wert durch ihren stofflichen Gehalt, sowie seine künstlerische und geschichtliche Erfassung.

Dr. Ernst Adam hat das Manuskript durchgesehen, die Korrekturen gelesen, die Verzeichnisse
angefertigt, die Bildvorlagen zusammengestellt und ergänzt. Von ihm stammen auch die Karten
der einzelnen Ordensprovinzen, bei denen neben anderen Quellen die Angaben im Deutschen
Kulturatlas, Berlin 1931, Bd. II, verwertet worden sind.

Das Thema und seine Gesichtspunkte ergaben sich aus den Arbeiten des Freiburger Instituts. Die
»Forschungen zur Gesdiichte der Kunst am Oberrhein« haben in W. Kleiminger’s (f) »Elsässischer
Plastik«, A. Schwarzweber’s »Heilig Grab«, in H. Perseke’s (f) »Baldung in Freiburg« und in der
Schongauer-Studie des Herausgebers Einzelthemcn behandelt, die jeweils auf die ganze Landschaft
übergreifen. Hier wird das oberrheinische Gebiet in seiner Gesamtheit zum Rahmen der Arbeit als
Schauplatz einer religiös und landschaftlich sehr geschlossenen und eigenartigen Baukunst.

Die Drucklegung ist erst jetzt möglich geworden durch eine Unterstützung der Deutschen For-
schungsgemeinschaft und der Freiburgcr Wissenschaftlichen Gesellschaft. Allen, die sich um das
Erscheinen dieses Buches verdient gemacht haben, sei gedankt. Es wird das Gedächtnis der zu früh
dahingegangenen Verfasserin bewahren.

KURT BAUCH
 
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