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Grimm, Herman [Bearb.]
Über Künstler und Kunstwerke — 1.1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.47238#0261
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nicht geradezu als einen Irrthum des Grafen zu bezeichnen wage,
der jedoch meinem Bediinken nach als zweifelhaft erörtert wer-
den mufs.

Campori nämlich nimmt das in den Depeschen ausschliefslich
gebrauchte Wort ‘forma’ für identisch mit ‘modello’. Mir scheint
mindestens freizustehn, forma mit Form zu übersetzen, und anzu-
nehmen, dafs es sich nicht um das Modell, sondern um die von
Lionardo angefertigte Form handelte. Man erwäge, dafs niemals
gesagt wird ‘modello’ oder ‘statua’, oder ‘figtira’, oder ‘cavallo’,
sondern immer nur ‘forma’. Der in Ferrara verstorbene Meister hat

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die begonnene ‘forma di terra’ nicht fertig gebracht. Man erinnert
sich nun, es liege eine solche forma unbeachtet in Mailand, u. s. w.
Was konnte dem Herzoge an einem'
formen lassen muste um es zu giefse
Form vorfand? Vasari wenigstens v
nicht. Doch, wie gesagt, ich möchte
gelenkt haben.
Allerdings scheint Saba Castig
denken zu lösen. ‘La forma del c
‘avea sedici anni continui consumi
‘tezza d’alcuni i quali si come m
‘nulla la estimano, si lasciö vituperd
(una cosi nobile ed ingegnosa oper;j = □>
«guasconi.’ Hier könnte man für sic
das Modell und nicht um die Form;
licheres und historisch Brillanteres, d
schiefsen zu sehn, wie die Baschkirj
bilde Napoleons auf dem Königsplatza
allein was Castiglione erzählt ist zui
in ihrer kolossalen Grölse konnte in?
eines Pferdes darstellen nach dem c
vielleicht der Uebung wegen, nur wen
an einer gelegenen Stelle stand. Ml
Herzog von Ferrara im Sinne hatte]
täglich mehr ruinirt werde. Doch,
hier keine Behauptung, nur eine V
Gebrauch von forma in Norditalien
wesen sein kann.
 
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