SIEBENTES KAPITEL.
HOLZSCHNITT UND KUPFERSTICH BIS ZUM ENDE DES ACHTZEHNTEN
JAHRHUNDERTS.
§. 1. Vorbemerkung.
Die Erscheinung des Holzschnittes und Kupferstiches, d. h. die
Vervielfältigung der Zeichnung durch den Druck, bildet ein vorziig-
lichst charakteristisches Merkmal für die gesannnte Kunstperiode
des modernen Zeitalters. Auf die Werke dieses Faches ist in den
vorangehenden Kapiteln bereits mehrfach hingedeutet worden, sofern
ihre Betrachtung nöthig war, um das Streben und die Richtung ein-
zelner Künstler in genügender Ausdehnung würdigen zu können;
gegenwärtig ist es unsere Aufgabe, den Gang der technischen Aus-
bildung in Holzschnitt und Kupferstich, von seinem Ursprung an, in
einem umfassenden Ueberblicke zu verfolgen. Denn wenn sich beide
auch, was den geistigen Gehalt der durch sie beschafften Darstel-
lungen anbetrifft, den im Vorigen besprochenen Entwickelungsstadien
anschliessen, so verfolgt doch ihre technische Ausbildung (und na-
mentlich die des Kupferstiches) einen fast unabhängigen, einen die-
sen Entwickelungsstadien häufig entgegengesetzten Weg; sie schreitet
in regelmässiger Stufenfolge vom ersten Versuch zu stets erhöhter
Vollendung vor und erscheint insgemein in denjenigen Epochen, in
welchen der tiefere künstlerische Sinn mehr oder weniger mangelt,
in bedeutsamster Entfaltung. Es ist etwas Selbständiges, etwas
eigenthümlich Gültiges in dieser Technik, das eine besondere Wür-
digung in Anspruch nimmt; namentlich gilt dies von denjenigen
Werken, welche eine Nachbildung bereits vorhandener Kunstwerke
zum Zwecke haben. Im Allgemeinen kann man sagen, dass diese
vervielfältigenden und nachbildenden Künste den Gegenpol der Ar-
chitektur des modernen Zeitalters ausmachen.
HOLZSCHNITT UND KUPFERSTICH BIS ZUM ENDE DES ACHTZEHNTEN
JAHRHUNDERTS.
§. 1. Vorbemerkung.
Die Erscheinung des Holzschnittes und Kupferstiches, d. h. die
Vervielfältigung der Zeichnung durch den Druck, bildet ein vorziig-
lichst charakteristisches Merkmal für die gesannnte Kunstperiode
des modernen Zeitalters. Auf die Werke dieses Faches ist in den
vorangehenden Kapiteln bereits mehrfach hingedeutet worden, sofern
ihre Betrachtung nöthig war, um das Streben und die Richtung ein-
zelner Künstler in genügender Ausdehnung würdigen zu können;
gegenwärtig ist es unsere Aufgabe, den Gang der technischen Aus-
bildung in Holzschnitt und Kupferstich, von seinem Ursprung an, in
einem umfassenden Ueberblicke zu verfolgen. Denn wenn sich beide
auch, was den geistigen Gehalt der durch sie beschafften Darstel-
lungen anbetrifft, den im Vorigen besprochenen Entwickelungsstadien
anschliessen, so verfolgt doch ihre technische Ausbildung (und na-
mentlich die des Kupferstiches) einen fast unabhängigen, einen die-
sen Entwickelungsstadien häufig entgegengesetzten Weg; sie schreitet
in regelmässiger Stufenfolge vom ersten Versuch zu stets erhöhter
Vollendung vor und erscheint insgemein in denjenigen Epochen, in
welchen der tiefere künstlerische Sinn mehr oder weniger mangelt,
in bedeutsamster Entfaltung. Es ist etwas Selbständiges, etwas
eigenthümlich Gültiges in dieser Technik, das eine besondere Wür-
digung in Anspruch nimmt; namentlich gilt dies von denjenigen
Werken, welche eine Nachbildung bereits vorhandener Kunstwerke
zum Zwecke haben. Im Allgemeinen kann man sagen, dass diese
vervielfältigenden und nachbildenden Künste den Gegenpol der Ar-
chitektur des modernen Zeitalters ausmachen.