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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 64.1913-1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.8767#0090

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Ausstellungen

Ausstellung -er staatlichen Zachschulen. Der bayerische ftaus-
industrieverband München veranstaltete iin vergangenen Monat
eine kleine Ausstellung von Erzeugnissen aus den staatlichen
und staatlich unterstützten Fachschulen in seinen Geschäfts-
räumen an der Domfreiheit, vielleicht ist die kleine Ausstellung
eben wegen ihres geringen Umfangs nicht so beachtet worden,
wie sie es wegen der Güte der gezeigten Arbeiten verdient
hätte. Immerhin ist ihr, wie die zahlreichen Verkäufe beweisen,
reichliche Anerkennung seitens der Besucher zuteil geworden,
unter welchen sich auch Ihre Majestät die Königin befand.
Und in der Tat konnte man auch einen recht guten Überblick
gewinnen über das, was die Fachschulen auf kunstgewerblichem
Gebiete leisten. Besonders reichhaltig vertreten waren Ke-
ramik und Gläser, ausgestellt von den Fachschulen Selb, Lands-
hut und Zwiesel. Schnitzereien aller Art zeigten die Schulen
von Gberammergau, Berchtesgaden etc. Die Augsburger
Gewerbeschule hatte Arbeiten in Schmiedeeisen und Messing
gesandt. Reichhaltig vertreten war auch die Fachschule Lichten-
fels mit einer Kollektion von Körben, die in der Feinheit des
Geflechtes sehr nahe an japanische Erzeugnisse herankommen.
Das Gebiet der Textilien war durch die Fachschule Enchenreuth
vertreten. Durchweg ließ sich ein hohes technisches Können
und ein zielbewußtes Streben nach Formenschönheit erkennen,
während naturgemäß die Tonart, in der sich dieses letztere
kundgibt, bei den einzelnen Schulen verschieden ist. Denn es
ist erklärlich, daß z. B. Schulen, wie die von Gberammergau
und Berchtesgaden schon bedingt durch traditionelle Verhält-
nisse, durch Material und Technik des Holzschnitzers in ihrer
Kunstrichtung mehr einen konservativen Ton anschlagen. Daher
denn auch Motive alter Kunst, wie z. B. die Gottesmutter
mit dem Iesuskind, ohne wesentliche Neuerungen immer wieder
nachgebildet werden. Auch die Formensprache des Schmiede-
eisens neigt mehr zu einer konservativen Behandlung und
zu engerem Anschluß an die Arbeiten der Vergangenheit.
In unsere moderne Raumkunst will ein schmiedeeiserner Gegen-
stand oft nie so recht passen, hier kommt das Messing in seinen
Behandlungsmöglichkeiten viel mehr den modernen Bedürf-
nissen entgegen. Anders ist es auf dem Gebiete der Keramik
und des Glases. Hier haben wir infolge ihrer Bedeutung als
Meltmarktartikel eine viel größere Anpassungsfähigkeit an die
wode und ferner unter dem Einfluß der chemischen Wissenschaft
in stetes Suchen nach neuen Farbeneffekten etc., das zu immer
neuen Glasuren und Behandlungsarten führt. Gerade des-
wegen erscheint auch diese Abteilung der Ausstellung besonders
interessant. w. Kleemann.

Offene Preisausschreiben

Preisausschreiben für Me-aillen. Zur Förderung der Me-
daillenkunst hat der ehemalige Inhaber der Prägeanstalt Karl
Poellath-Schrobenhausen, Herr Georg Hitl in München, eine
Stiftung gemacht, deren Zinsen im Betrag von 500 M. all-
jährlich als Preis für die hervorragendste Leistung auf dem
Gebiete der modernen Medaillenkunst während des verflossenen
Iahres Verwendung finden können. Bewerber wollen ihre
während des Iahres 1(9*3 entstandenen Arbeiten bis zum
z(. Dezember (9(3 an das Kgl. Münzkabinett in München,
Akademie der Wissenschaften (Eingang Maxburgstraße) porto-
frei einsenden, ft Berücksichtigt werden nur fertige Medaillen

ft Außer der obengenannten Summe ist in diesem Iahre ein
weiterer Preis von soo M. für das beste Medaillenporträt
König Ludwigs UI. ausgeschrieben worden.

ober plastische Medaillenmodelle, ferner auch in Stahl geschnit-
tene, sowohl negative wie positive Medaillenstempel. Übersteigt
das Modell die projektierte Größe der Medaille, so ist eine
photographische Verkleinerung im beabsichtigten Durchmesser
beizufügen. Als Bewerber kommen in Betracht bayerische oder
in Bayern lebende Künstler. Als Preisrichter fungieren die
Herren Prof, Hermann Hahn, Professor Iulius Diez, Staats-
minister v. Frauendorfer, vr. Georg Habich, Geheimrat
vr. v. Heigel, Georg Hitl, Professor Anton Stadler, Kunst-
maler Karl Mayr-Graz, sämtliche hier. Der Generaldirektor
der Wissenschaft!. Sammlungen des Staates: v. Weigel. Der
Direktor des Kgl. Münzkabinetts: Habich.

Zur Erlangung von Entwürfen für Paramente (Meßgewand
ohne Zubehör bzw. Rauchmantel) wird von seiten des Baye-
rischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde e. v., München,
durch seinen Ausschuß für christliche Kunst ein Wettbewerb für
alle reichsdeutschen Künstler und Gewerbetreibenden ausge-
schrieben. Als Preise sind in Aussicht genommen: ein I. Preis
von 400 M., ein II. Preis von 250 ITC., ein III. Preis von
200 M., ein IV. Preis von (50 M. Außerdem stehen für An-
käufe soo M. zur Verfügung, wobei der Ankaufspreis eines
Entwurfes nicht unter (00 ITC. betragen soll. Die Verteilung
des zur Verfügung stehenden Gesamtbetrages in anderer weise
steht dem Preisgerichte frei, es soll jedoch kein Preis unter
150 m. betragen. Das Preisgericht besteht aus den Herren:
Subregens Abele, Professor Berndl (Architekt), Domkapitular
Buchberger, Bauamtsassessor Buchert (Architekt), Professor
Fugel (Kunstmaler), Archivar Hartig, Prälat Kirchberger,
Professor Balthasar Schmitt (Kunstmaler), Professor wadere
(Bildhauer), Kunstmaler wenig. Bei Verhinderung eines
Preisrichters bestimmt dieser selbst seinen Vertreter. Dem Preis-
gericht ist ferner ein Beirat von technischen Sachverständigen
beigegeben, denen jedoch keine Stimme im Preisgericht zu-
kommt. Die mit einem Kennwort versehenen Entwürfe sind
bis 2. März 19(4, abends 6 Uhr, an die Unterzeichnete Geschäfts-
stelle, Ludwigstraße 14, III. Eingang, rechtes Gartengebäude,
einzureichen. Die Mettbewerbsunterlagen können gegen Ein-
sendung von 50 Pfg. portofrei ab (.Dezember (9(3 dortselbst
bezogen werden. Bayer. Verein für Volkskunst und Volks-
kunde e. v. Die Vorstandschaft.

Der verein für Deutfches Nunftgewerbe, Berlin W 9, Belle-
vuestraße 3, schreibt auf Veranlassung seines Mitglieds Herrn
Earl Iacob, in Firma Earl Iacob, Spezialfabrik für Klein-
möbel, Berlin 8 42, Ritterstraße 86, nachstehenden Wett-
bewerb zu Entwürfen für Kleinmöbel aus:

(. Aufgabe. Die wettarbeiten sollen sich auf nachfolgend
verzeichnete Kleinmöbel beziehen:

a) Servanten, Kredenzen, Anrichteschränkchen und andere
kleine Schrankmöbel für Speisezimmer (Hilfsbüfetts),
Teetische und Teewagen;

b) Rauch- und Klubtische, Spieltische und Sitztruhen mit
Lehne;

c) Frisiertoiletten und Ständerlamxen;

6) Vitrinen, Ziertische, Näh- und Arbeitstische;

e) einfache Tische, vorwiegend mit runden, aber auch qua-
dratischen Holz- oder Metallplatten von 45, 50, 60 und
70 cm Durchmesser, Satztische.

Es bleibt den Bewerbern freigestellt, für welche der unter
a bis e genannten Kleinmöbel sie Entwürfe einsenden wollen.
Auch kann jeder beliebig viel Entwürfe einreichen. Doch muß
sich darunter mindestens ein Entwurf für ein Kleinmöbel aus
 
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