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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — 3.1909

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Heft XII (Dezember 1909)
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https://doi.org/10.11588/diglit.33469#0194

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— 170 —

sind ihrer Natur nach für „ältere“ Kinder
gedacht. Selbst Erwachsene werden sie mit
immer neuem Genuss durchblättern. Möchte
das Bilderbuch in der Hausbücherei recht
vieler Familien Platz finden, es weht ein
heiterer Zauber von Licht und Farbe aus ihm.
G. K.
„Schreibers Aussehneidearbeiten für
Glanzpapier.“ Neuerdings findet in unserem
Zeichenunterricht mitRecht das Ausschneiden
von Formen aus farbigen Papieren Verbrei-
tung. Diese Art von „Handfertigkeit“ hat

Abbildung 24.


Aus Tafel 39 (Beispiel und Gegenbeispiel):
Diirerkopf. — Verlag von B. G. Teubner in
Leipzig und Berlin.

geistigen Gehalt und besitzt das Interesse
der Jugend. Der Sinn und das Verständnis
für die grossgesehene Form wird dadurch
aufs beste entwickelt. Wir lassen darum ab
und zu nach dem Naturgegenstand farbige
„Silhouetten“ ausschneiden und je nachdem
auf helles oder dunkles Papier aufkleben.
Die Uebungen können einfach, aber auch ganz
schwierig gestaltet werden. Man denke nur
an die Darstellung eines Stilllebens, mit
Wiedergabe der Schatten und Lichter. Die
vorliegenden Hefte sind im Verlag von J. F.
Schreiber, Esslingen und München er-
schienen und herausgegeben von Th. Göhl
und M. Brethfeld. Sie enthalten einen
stufenweisen fortschreitenden Lehrgang mit
je 12 Vorlagen. Preis jedes Heftes M. 1.
Den Heften ist eine kurze, gute Abhandlung
über den Zweck und Gebrauch derselben
vorgedruckt. Die Hefte sind empfehlenswert.
G. K.
„Die Wiesenzwerge.“ Bilder und Text
von Ernst Kreidolf. Preis Mk. 3.—. Er-
schienen im Verlag von H. u. Fr. Schaff-
stein in Köln a. Rh. Ich kenne keinen Bilder-
buchkünstler, der es versteht, das traum¬

haft Zarte und Märchenhafte mit dem ge-
wissenhaftesten Naturstudium zu verbinden,
wie Ernst Kreidolf. Seine Bilderbücher sind
zugleich erzieherisch im besten Sinn des
Worts, da sie den Sinn für die feinsten For-
men des organischen Lebens in Tier- und
Pflanzenwelt wecken und bilden. Gewiss,
Kreidolf ist einer unserer besten Künstler,
die dem Kinde sich zur Verfügung gestellt
haben und der Schaffsteinsche Verlag (mit
Jos. Scholz-Mainz der anerkannteste deutsche
Bilderbuchverlag) hat sich mit der Heraus-
gabe der „Wiesenzwerge“ ein neues Verdienst
erworben. Wir empfehlen dieses Bilderbuch
aufs wärmste. G. Kolb.
„B. G. Teubners Künstler-Modellier-
bogen.“ Schon voriges Jahr konnten wir
auf dieses Unternehmen empfehlend auf-
merksam machen. Dasselbe hatte Erfolg,
deshalb sah sich der Verlag B. G. Teubner,
der mit der „kunsterzieherischen“ Bewegung
stets enge Fühlung hielt, ermutigt, eine
weitere Serie folgen zu lassen. Dabei ist
bemerkenswert, dass diese Modellierbögen
nicht nur eine Vervollkommnung des von
jeher bei aufgeweckten Knaben beliebten
Beschäftigungsspiels nach der künstleri-
schen Seite hin anstreben, sondern sie
suchen ausserdem neue Aufgaben zu lösen.
Als solche ist in erster Linie die Anlage des
Schatten - und des Pupp entheaters zu
nennen. Ein kleines Textheft, das den Bögen
beigegeben ist, gibt „Anleitung zum Aufbau“
derselben. Als Stoffe für das Schattentheater,
das wir voriges Jahr schon kennen lernten,
liegen vor: „Tischlein deck dich“ und
„Das tapfere Schneide rl ein“, beide ent-
worfen von Karl Mühlmeister. Für das
Puppentheater wurde „Undine, die Was-
sernixe, romantische Sage in 6 Akten mit
Gesang“ bearbeitet von Theodor Hermann.
Der Text ist in der Bearbeitung des Grafen
Pocc.i beigegeben. Andere Modellierbögen
verfolgen einen belehrenden Zweck. Unter
diesen möchte ich vor allem hervorheben
„Die Saalburg“ (Nr. 30—33), die künstlerisch
sehr gut von 0. W. Merseburg und Otto
Westphal bearbeitet ist. Ein Textheft
sorgt für Erläuterung des kulturgeschichtlichen
Hintergrunds durch eine kurze, klare Ab-
handlung. Als weitere gelungene Proben
sind noch zu verzeichnen „Burg Eichhof“,
entworfen von 0. Westphal, Grossstadt-
leben von Heinrich D a h m en , Geflügel-
hof in Schwaben von Aug. Falch
und „Die Kaiserjacht H ohenzollern“
von Bruno Holz. Wir empfehlen auch
diese Modellierbögen aufs wärmste.
G. Kolb.
J. F. Schreibers volks- und heimatkund-
liche Baubogen. Nach der Wirklichkeit ge-
zeichnet von Bruno S chmi dt und Th. Göhl.
Nr. 1 Holländische Fischerhäuser. Nr. 2
Zolleinnehmerhaus. Nr. 3 Bauernhof aus den
bayerischen Alpen. Nr. 4 Norddeutsche Kate.
Nr. 5 Kroatisches Bauernhaus. Nr. 6 Lau-
sitzer Weberhaus. Alle 6 Bogen nebst Text
in hübscher Mappe M. 1.60. Einzelne Bogen
mit Text 25 Pf. Wir unterschreiben alles,
was von anderer Seite über diese Modellier-
 
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