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•N°. 95.

K u n st - B l a t t.

Dienstag, 3o. November i 8 3 o,

Ueber die Kunstausstellung in Nürnberg
im Jahre 1830.

B r u ch st ü ck e aus Briefen.

(Fortsetzung^

2.

-Ich komme auf die Porträte, an denen

übrigens die Kunstausstellung, was ich rühmlich erwähne,
weniger reich ist, als die mancher Residenzen. Da in
diesem Fache Aehnlichkeit ein Hauptvorzug ist, so könnte
freilich über ihren Werth ein Einheimischer besser als ein
Fremder nrtheilen; doch hörte ich bei den meisten die
Aehnlichkeit loben und fand sie bei einigen vorhandenen
Militärs und dem Porträt des Herrn Decan, Seiler
bei St. Aegidien, dessen Bekanntschaft ich von der Kan-
zel herab gemacht habe, selber bestätiget. Ausgezeichnet
darf ich eine Pastellmalerei des ältern Kreul, Nr. 129,
und eine Oelmalerei des jünger» Kreul, Nr. 128, nen-
nen. Dann sind Porträte von Fues und Hartmann,
ohne Nummer, von G. M. Hahn, Nr. 71—75, von
Penzold, Nr. 150, von Engelhardt, Nr. 58, bemer-
kenswerth. Ein Schüler der Kunstschule, Gg. Schmidt,
hat einen alten, in einem Buche lesenden, Mann in
Rücksicht der Farbe und Zeichnung mit einer Natürlich-
keit und Unbefangenheit behandelt, daß man von ihm sich
etwas Gutes versprechen kann. Auch die Kopie des Bild-
nisses Sr. Majestät des Königs im Krönnngsornat in
Lebensgröße, Nr. 76, von I. Fr. Hahn, ist sehr gut ge-
lungen. Nr. 252 von Wanderer verdient auch noch
angeführt zu werden.

Ich verlasse dieses Feld, um auf die Thierstücke über-
zngehen und verweile hier um so lieber, als man viel-
leicht das Beste, was die Ausstellung aufzuweisen hat,
in diesem Fache findet. Hier ist cs, wo ich I. Adam
Klein, den ausgezeichneten Thiermaler, dessen Name
schon allgemein bekannt ist, aufzuführen habe. Ich brau-
che es nicht erst zu sagen, wie er die Anatomie, nament-
lich des Pferdes und Hornviehs, studirt hat, nicht mit
welcher Leichtigkeit er Gruppirung und Zeichnung ent-

wirft , noch mit welcher Sorgfalt er seine Gemälde aus
führt. Das größte und reichhaltigste unter seinen Stük-
ken ist erst zu Ende der Ausstellung fertig geworden und
im Katalog nicht angeführt; es ist in Oel gemalt, eine
Jahrmarkts-Scene in Berchtvldsgaden. Im Vorder-
grund ist in der Nähe eines Wirthshauses der Tanz ei-
nes Bären, nebst einem mit zwei Affen besezten Kameele,
vorgestellt; eine zahlreiche Gruppe von Menschen aus al-
len Ständen umgiebt die Thiere, zur Linken sind ein
paar Reiter, zur Rechten werden Pferde aetränkt und es
fährt ein Wagen am Wirthshai =~
liegt Berchtvldsgaden mit der E- ^Vliyy
und es öffnet sich eine Straße, i — ™
geschlagen sind, welche Käufers
seitwärts tanzen Landleute auf E"w
tergrund erhebt sich majestätisch
mit Schnee bedeckt. Die Grn =_
mannichfaltig und reich, wahr ; E ^
aus dem Leben aufgegriffen und E
und behandelt. Das Hauptlich! =-
dem Kameel, das Uebrige ist all rrj
ten gehalten und die Wirkung iE
ständig dahin geleitet, wo die, ET TT
Fleiß ist bewundernswürdig, Er2 w
Bild gleichmäßig hindurchgeht u E_ _

Gegenstand mit gleicher Liebe b E a O
der Farben ist sehr gut und ie~
bunten Kostüms sehr harmonisch =- ^

Thiere verrätst sich der Meister! E n —.

Unter den andern Stücken E ^
dürfte Nr. 115 das vorzüglichstj ^ O
nie und Haltung se»n; ein Raj D-l? ^

Schaafen im Vordergrund und E_
berg bei Wienerisch Neustadt zi E ^
herab. Daran reihet sich Nr^"

Heerde Hornviehs und einige =- \*J

auf Mögeldorf bei Nürnberg. E_*

Thiere bleibt nichts zu wünsch E OQ
trinkende Kuh und hinter der =- i_

Stiere sind vortrefflich. Das Ni D-l? -3

I o

= E
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