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als Handschrift eine kurz« Biographie ausgegeben. Daraus
lernen die entfernter stehenden — denn ui Baiern lebt seine
Wirksamkeit in jedes Erinnerung eingeschrieben — daß
dieser gründliche Mathematiker und vortreffliche Phy-
siker in den späteren Jahren auch mir großer Kennt-
niß geschnittene Stezne und alte Münzen sammelte und
daß diese Sammlungen nun einen Bestandtheil der Schätze
machen, welche der Münchner Akademie her Wissenschaften
zur Bewahrung und Bekanntmachung anvertrant sind. Als
vor vierzig Jahren Cölestins Vorgänger, der Fürstabt Fro-
benius sein Priester-Jubiläum beging, feierte das Stift
St. Emmera» in Regensburg, und also Steiglehner darunter,
diese Seltenheit durch eine Gedachtnißmünze, die nun in
der Reihe der Sammler als bleibendes Denkmal anfbewahrt
wird. Der edle Cölestin, auch ein priesterlicher Jubel-
Greis und dabey ein Pfleger und Freund der gelehrten
Münzkunde, hat nun ein ähnliches Denkmal erhalten.
Der geistliche Rath von W e st e n r i e d er hat zu einer akade-
mischen Gedächtnißfeier ans ihn Hoffnung gemacht.

Eine dieser ganz ähnliche Denkmünze auf Friedrich
Heinrich Jacobi ist jezt in Vorschlag. Eine von den
Freunden und Cvllegen des Vollendeten, den HH. I. v.
Streber, ,Hcinr. v. Leprreur und Fr. v. Schlichtc-
gr o l l Unterzeichnete gedruckte Ankündigung ladet alle Ver-
ehrer des Weisen, der die scharfsinnigsten Forschungen
der Schule in die Kreise des gebildeten Lebens übcrzutragcn
und in Schrift und Wort die Studien der strengen Pallas
mit den Künsten der Grazien auf eine ihm unter allen,
die Deutschland ehrt, allein eigne Weise zu -vermählen
wusste, zur Unterzeichnung auf dieses Denkmal ein.
Sie wird das wohlgetroffene Bildnis Jacobi's -nach .einer
durch den berühmten Bildhauer Tiek meisterhaft gearbei-
teten Büste auf der Hauxtscite tragen. Aus der Kürze der
zur Unterzeichnung angesezten Frist glauben wir schließen
zu dürfen, daß die Kehrseite blos Schrift haben wird. *)
Gälte cs , was doch immer be» Münzen der Art eine
wünlchenswerthe Zugabe und Ansstattung bleiben wird,
auch der Rückseite ein Bild aufzuprägen, so würden wir,
da die Nachteulen, Cithara und Apollinische Dreifüße gar
zu verbraucht sind, unbedenklich das schone Bild auf einer
altgriechischen Schaale in Terra Cotta, den Gott der ewi-
gen Jugend ans einem Schwane fitzend und zum Aethcr sich
empvrschwingend, vorschlagen. Als Umschrift würde der
Ausruf des Venusinischcn Dichters bienen, der sich in einen
Schwan verwandelt sieht: Absint inanes innere naemae!

*) Der Termin der Unkrrzci-Hnung und Bestellung, die an den
Registrator der Münchner Akademie, w rvgcl. mit Bestimmung
ded Metalls idie in Bronze ausgeprägten kesten nur einen Kro.-
nxuthaler) gelangen muß . ist mit den, Februar 18I0 gesei'ios'
fm. Linen Monat darauf können die Theilnehnier die Münze
nebst dem gedruckten Verzeichnisse der Theilnehmer in Ciupsang
nehme».

Und ganz in diesem Sinne, nicht klagend in unmännlichem
Schinerz, preisend de» Hochherzigen in Wort und That, spra-
chen die edeln Männer, Schlichcegroll, Weiler und
Th ierfch in jener dem unvergeßlichen Präsidenten gewei-
heten akademischen Feierlichkeit, deren durch den Druck be-
wahrte Worte ganz Deutschland mit billigender Anerkennung
und inniger Zustimmnug gelesen hat.

_ Vvttiger.

Monumente, welche Frankreich verdienten Männern
+ errichtet.

(Beschluti,)

Der Bildhauer Hr. Laitie ist mit Verfertigung der
Statue La Fontaine's für die Stadt Chateäu-Thierry, den
Geburtsort des bekannten Fabeldichters, beauftragt. Düs
große Modell der Figur ist bereits in Gyps geformt.

%

■ Hr. Delay hat das Modell der Statue des Kanzlers
de l'Höpital, die er für die Vaterstadt desselben, Aigueperse,

machen soll, bereits vollendet.

*

Für die Stadt Clermont-FerranS vollendet Hr. R o*
mey die Statue Pascal's. Delille's Büste von FlatterS
ist bereits dahin jabgegangen, Pascal und Delille sind da-
selbst geboren.

Vermischte Nachrichten au» Frankreich vom Januar.

Ein Privatmann aus der Gegend von Niort hat eine
große Menge Münzen entdeckt, wovon die „späteste n aus
der Regierungszeit Carls IX., die älteste» aus der Lud-
wigs VIH. sind. Auch befinden sich sehr alte portugiesische
und italianische darunter. Die ganze Sammlung ist von
Hrn. Laurence, Banguier in Niort, gekauft worden.

*

Der Präfekt von Vavcluse hat Anstalten getroffen, um
die Bedachung des Triumphbogens von Orange wieder her-
zustellen, und die Erhaltung dieses Monuments zu sichern,
das häufig beschrieben und in Kupfer gestochen worden,
namentlich mit großer Sorgfalt in der chronologisch gecrd-
meten Sammlung, welche der Graf Alexander de Laborde

.über die französischen Denkmäler herausgiebt.

* '

Das Departement du Gard ist -eines der reichsten an
alten wohlerhaltenen Monumenten. Wer kennt nicht die
Mfiison earree und das Amphitheater ZI, Nismes? ')
Vor Kurzem ist ein eigner Architekt angestcllt worden, der
mit der Sorge für die Erhaltung der öffentlichen Gebäude
und dieser Denkmäler, und für die von der Akademie Je»
Inscriptions über dieselben verlangten schriftlichen Arbeiten,
beauftragt ist.

*) Beschreibungen nebst Umrissen den der Maiton earree und dem
Amphitheater zu NiSmeS , und dem Triumphbogen non Orange
finden sich in einer kleinen Echristt Denkmäler der Römer ini
mittäglichen Frankreich ben E. £. Ring. EarU-ruhe njir. 4.
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