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rndet, und kehrt nächstens «her Frankreich und Deutschland
nach Rußland zurück, wohin er eine herrliche Sammlung
von Miniaturcopien niitmtnrafc Es wäre sehr zu wün-
schen, daß dem Künstler größere Copien von Frescobiidern
in Oel aufgetcagen werden möchten, damit der Norden er-
halte, was im Süden nach und nach verbleicht. Die Copic
des berühmten Geigers in der Gallerie Sciarra von Ra-
phael, die Modestia e Vaniia von Lionardv da Vinci, eben-
daselbst, Tizians Danae und eine heilige Familie von Ra-
phael aus den Studien in Neapel, die Sibylle von Domini-
chino in oer Gallerie Borghese, der Engel aus der Madon-
na di Foligno in der Sala Borgia, die heil. Familie von
Tizian, die Fornarina und der Kopf der raphaelischen Ma-
donna ans der Tribüne von Florenz, machen die Sammlung
aus, welche Hr. Bosse nach Riga mitnimmt, nachdem er
hier Käufer und Bestellungen in Menge.abgewiesen hat.

Der Kupferstecher Anisler verläßt uns ebenfalls und
ist nach seiner Heimath abgereist, will aber.bald.hieher zu-
rückkehren.

Vermischte Nachrichten aus Deutschland.

Die Dildergallcrie in München ist kürzlich durch meh-
rere Stucke vermehrt worden. Das eine von Phi-
lipp Champagne stellr das Brustbild eines alten
Mannes, im Panzer, mit herabhängenden weißen . Locken
dar. Das andere von Craper, ist die Skizze des gegen-
wärtig im Augsburger Rathhausc befindlichen Altargcmal-
des von demselben Meister. Außer diesen Bildern wurde
vor Kurzem ein Quercino, Christi Krönung mit dem
Dornenkranze, .Halbfiguren in Lebensgröße, angekauft.
Nach andern ist es ein Guido Reni. — Vor längerer Zeit
zwey andere Gemälde, ein Salvator, ebenfalls von Quer-
cinv, und ein Frauenzimmer in.betrachtender Stellung,
in carmoisinrothem Kleide, Halbfigur in Lebensgröße, von
Paris Bordone. Die neueste Acquisition der Schleiß-
heimer Gallerie ist ein Cornelius von Hartem: Chri-
stus unter den Kindern, ganze Figuren in halber Lebens-
große.

Der pharmaceutische Verein in München hat dem be-
rühmten Chemiker Gehlen auf seiner Grabstätte im da-
sigen Gottesacker ein Denkmal setzen lassen, das aus einem
einfachen Postament von grauem Marmor besteht, worauf
^Gehirns sehr ähnliche von dem Bildhauer Kirchmaver
aus Erz gearbeitete Büste und einige Embleme che Mischer
Forschung sich befinden. Gehlen war einer der Stifter des
pharmaceutische» Vereins.

Am 26. April starb zu Wiesbaden der Bauinspektor.
Zars, ein geborner Würtemberger, aber seit 15 Jahren in

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Wiesbaden anfaßig. Das Ausland kennt ihn als den Bau-
meister des Kursaals und anderer öffentlichen Gebäude der
Stadt; ein großes für eigene Rechnung angefangenes Kur-
gebäude hat er unvollendet gelassen. Er war ein Mann von
ausgezeichneten Talenten und unternehmender Thätigkeit.

Im Dona tischen Kunstkomptoir zu Magdeburg er-
scheint eine Reihe von Ansichten des Harzgebirges.
Bis jezt sind 4 Blatter ausgegeben, in Aberlischer Manier
colorirt, jedes Blatt 24 Zoll hoch und 34 Zoll breit. Jedes
kostet im Subskriptionspreise 4. Thlr., im Ladenpreise
5 Thlr. 12 gr. Sie stellen dar: 1) Den Mägdc-
sprung, gezeichnet vom Hofmaler Burk Hardt zu Val-
lenstädt. 2) Das Schloß Falken sie in, gezeichnet von
demselben. 3) Die Stadt Blankenburg mit ihren
Umgebungen, gezeichnet vom Architekten Müller in
Blankenburg. 4) Die Roßt rappe, gezeichnet vom
Prospektmaler I a l t e l i n 0. Sic sind sammtlich von
Professor Schmidt in Dresden gestochen. An diese rei-
het sich das 5te in Kurzem erscheinende Blatt: Halber-
stadt, von den Vullersbergen aufgenvinmen, gezeich-
net vom Professor Wendel aus Erfurt, gestochen von
Schmidt. (Höhe r8 Z. Breite 36 Z. Subscriptionspr.
4 Thlr. Ladenpr. 6 Thlr.) In Gesellschaft des vorcrwäh,,-
ten Malers Jaltelinv .machte der Eigenthümer der Killlst-
handlung selbst eine zweymonatliche Harzreise, und ließ von
dem Künstler mehrere der vvrzügllchstcn Partie» zeichnen.
Die nach den ersten Entwürfen an Ort und Stelle selbst
ausgeführten Gemälde veranlaßten die Aufforderung, sic in
Kupferstich erscheinen zu lassen. Es ist daher bis Ende Ok-
tobers die Subskription, zu 4 Thlr. für das Blatt, eröffnet.
Die Ansichten.sind folgende: 1) Die Stadt Wernige-
rode mit ihren .Umgebungen, vom.Eisenberge aus ausge-
nommen , im Hintergrund.Halberstadt. .2) Ansicht des
Brockens, von der Anhöhe der Dernbnrger Papiermühle.

3) Der Ilsenstein, aus den Fenstern des Ilsenburger
Schloßthurms gezeichnet. 4) Die Marmormühle bey Rübe-
land. 5) Das neue Werk. 6) Rübcland mit feinen Mar-
morbrüchen. 7) Prospekt der Bauman »1 s h vhIe. Stich
und Colorirung dieser Blätter besorgt Professor Schmidt
in Dresden.

In derselben Handlung erscheint ein Blatt, welches für
Pferdeliebhaber und Zeichner nicht uninteressant sepn dürfte.
Herr von Katte, Major bepm 10. K. P. Hnsareuregi-
inent, hat ein Pferd in Aqnarellüianier bearbeitet, an wel-
chem einige 5o Fehler bemerkbar sind. Es ivird in dersel-
ben Manier im Kupferstich ausgeführt, und ein zweytes
Blatt, worauf die. Fehler mit Zahlen bemerkt sind, bcyge-
geben. Der Pränumerationspreis bis Ende Decembers ist
1 Rthlr. 16 gr. Cour.
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