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ziehen aber die hier besprochene Schwierigkeit in die Praktik
hinüber, indem sie die Details gänzlich übergehen und
nichts liefern, als Skizzen, oder vielmehr, was der Fran-
zose ebauclleb nennt.

(Der Beschluß folgt»)

Bemerkungen über Kunstwerke in der Kathedrale zu
Eordova.

(Beschluß.)

Mein Forschen nach schönen Gemälden ward in den
andern Kirche» von Cordova wenig belohnt; die meisten
haben durch die Franzosen sehr gelitten. Zn dem Kreuz-
gang des Franziskaner Klosters fand ich eine Flucht nach
Aegypten, eine Fußwaschung der heil. Magdalena, dieselbe
Heilige als Büßende, die mir wegen ihres van Dpcklchen
Eolorils von Pedro del Mvpa zu sepn schienen, einem
Schüler von Juan del Castillo in Sevilla, der aber später
bep van Dyck in Len Niederlanden gelernt haben soll, wo
er sich dessen Cvivrit ancignere. Zn mehreren Kirchen
fand ich alte Gemälde, meistens einzelne Heilige, (in der
Kathedrale doch auch eine Verkündigung), die ich nicht ein-
zeln zu beschreiben Berus sudle, die mich aber immer
mehr von der AehnlichkNt jener altern spanischen Malerey
mit der altdeutschen überzeugen.

Rücksichtlich der Architektur ist in den Kirchen und
Klöstern außer der Kaihedrale wenig Erlräglickes zu sehen.
Dagegen ein Paar alle Faxaden und Thorwege tbeils im
gothischea Sr»l, lheiis ganz im antiken , aus der Zeit Her-
reras- Trümmer, die dem ichönstenAlterkhum Ehre.machcn
würden! — Ihr Ansehen gewinnt an Ebrwürdigkeit durch ei-
nen Umstand, der leider ihrrr Dauer im. Weg steht.. Sie
sind von einem nicht sehr dauerhaften Sandstein erbaut,
den die Zeit schon stark angriff. und ihnen dadurch das An-
sehen höher« Alterthums gab,, als sie der Zeit nach haben
müßten. Den Wcrrtz der Basreliefs und ähnlicher Ver-
zierungen kan» man.daher nicht genau beurtheilcn. Be-
sonders schön ist die Puerca del Rio nach der Brücke hi»,
die jeder ans den ersten- Blick für ein Römerwerk. halten
würde; sie ist unter. Philipp V. wahrscheinlich von Val-
lreviras, dem Erbauer der Kathedrale von. Zaen und
von Bäeza, der in. Ztckien gelernt, und einer der vor-
züglichsten spanischen Architekten war, erbaut. Die-
ses Thor ist. sehr einfach : ein Bogen, zu jedcr Seite zwey
kannelirte korinihische Säulen, und zwey Pilaster, die eine
Art von N-sch- bilden, worin, eine Bildsäule sieht; über
dem.Bogen eine Inschrift und zu beyden Seiten über dem
Vorsprung der Capirelle der Säulen, oberhalb der Nischen
ein Medaillon mit einem Basrelief. Allein das Ganze ist
iuckt vollendet. Einige schöne Trümmer fand ich auch an
einem Stück Thor, eines aiwn Hausts., an dem man »och

sieben in Stein gehauene Köpfe erkennt. Zn diesem Hause
— hier I» csk» de i»s cabezas genannt — saß der alte
Gonsalez Gustivs gefangen, als man ihm die Häup-
ter seiner sieben von den Mauren erschlagenen Söhne
brachte, deren Todesschauplatz mir nicht fern von der
Stadt, meine Fuhrleute unter dem Namen der 5let-
infantes de Lera zeigten. Merkwürdig sind, glaube
ich, die Mauern von Eordova, da sie noch gänzlich aus
der Zeit der Araber herstammen. Sie sind sehr gut erhal-
ten , mit vielen Zimmern und Tbürmen versehen. Nach
vielen Zweifeln und Untersuchungen glaube ich bestimmt,
daß sie aus ungeheuer» Quadern einer künstlich verfertig-
ten Nagelflnhe erbaut sind; das heißt, einer zusammen-
gebackenen Masse, die wrdrr an Material nock Größe un-
fern Backsteinen gleicht. Zeder dieser Quadersteine ist zehn,
fünfzehn, ja zwanzig Fuß lang, fünf bis acht Fuß hoch
und eben so dick. Sie sind schichtenwcise, sehr regel-
mäßig in versezten Fugen ans einander gelegt und mit
Kaik verbunden. I» war lang ungewiß, ob diese Sleme
nicht wirkliche Nageifluhe sepen? Bis ich endlich überall
Stückchen von gebrannter Ziegelerde darin fand. Ob diese
Steine nun besonders, jeder einzeln grformt nnd gebrannt,
oder ob diese Mauern wie eine Art Piseearbeit aufgeführt
wurden, kann ich mic'nicht erklären. Zch habe aber die-
selbe Bauart an den Mauern von Sevilla und einigen an-
der» arabischen Gebäuden gesunden. D'.e Kathedrale von
Eordova ist aber von wirklichen Quadern erbaut.

Hb.

Warnung,, sich vor neuer Kunstbctrügerep 3«
hüten.

Seit einigen Zähren, da wir so gerne die Werke des
Mittelalters aussuchen, konnten natürlich dieGIasmalcreyen
nicht übersehen werden, und für diese Gegenstände scheint
noch.die Liebhaberei) weit größer geworden zu seyn, als für
andere aus diesem Zeitalter. Zeder Liedhaber wünschte in
seinem Kunstkabinet gern einige seiner Fenster damit zu
verzieren, und wir vermnthen, keine Zeit möchte dazu bes-
ser geeignet sevn, als die jetzige, diese Kunst wieder zu-
heben. Denn wo Liebhabercy ist, fehlt eö auch nicht au
Unterstützung, und lcztcre allein ist nur im Stande, sie
wieder auf den hohen Grad zu bringen. An Künstler«,
fehlt es auch nicht, wie wir schon aus diesem Blatte ver-
nommen haben. Doch wird diese Kunst in ihrer Wieder-
aufkeiinnng durch Betrüger sehr gehindert, welche gleich-
falls gemalte Gläser macken, die nur mit Lackfarbe gefer-
ligt werden; vom Einbrennen und Verschmelzen aber sin-
der- man nicht die geringste Spier, und die ganze Kunst'
besteht darin, ein ungeübtes Auge damil zu tauschen, was
sich leicht bezwecken läßt, da die Farben in der Nähe untz
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