Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
36

bunte! niib die Mineure ist hier auf eine besriedigende
Weise angegeben. Der zwevte Abschnitt: „Technik der
neuern Malerey, Farben- und Vindnngsmittel" beginnt
mit der sehr richtigen Bemerkung, daß die Maler sich
seit lange um eine genauere Kenntniß der Farben, um
deren chemische Bestandtheile, so wie um die nvthigen
Bindungsmittel zu wenig bemüht hätten. Daber das
Springen, Verbleichen und Nachdunkeln so mancher treff-
lichen Bilder- Die Prüfung, welche Hr. Prof. Nour
über die in der Ochlmalerey gegenwärtig gebräuchlichen
Pigmente und Oehle hier anstellt, scheint uns sehr be-
achtnngswerth.

Nicht minder dürfte dieß der Fall mit dem dritten
Abschnitte: „von den farbigen Fritten" seyn, welche

aus Metakloroden bereitet werden. Der Verf. zeigt die
Vortheile, welche verglaste Farben in der Malerey ge-
währen würden, besonders bey Frescobildern und Re-
staurationen verdorbener Oehlgemälde. Zugleich gibt er
Vorschriften, reines Oehl und einen guten Grund zu er-
halten.

Ve'ondere Aufmerksamkeit verdienen wohl die dem
Merkchen angchangten Vermuthungen des Hrn. Nour
über die Technik altgriechischer Malerey, und was er
über das Wachs (in Vergleich mit dem Oehle) als Bin-
dnngSmittel sagt. Hr. Nour hat selbst in der Wachs-
Malercy gelungene Versuche nach einer ihm eigenthüm-
lichcn Verfabrnngsart gemacht, und es wäre zu wün-
schen, daß auch andre Künstler ihm hierin Nachfolgen
möchten. Für Wandgemälde besonders dürften große
Vortheile daraus entspringen.

— der.

Ausgrabungen in Dalmatien.

Seit dem Jahre 1818, als Se. Maj.' der Kaiser
Franz die Provinzen Dalmatiens besuchte, hat man
angefangen, die Nachgrabungen in jenen Gegenden mit
mehr Fleiß als früher, vorznnehmen. Besonders ergie-
big war die Ausbeute auf der Stelle, wo das alte Sa-
lon« gestanden. Kaiser Diokletian, ein geborener Dal-
matier, hatte Salona zum Ruhesitze für seine lezten Le-
bensjahre erwählt. Noch stellen die Säulen des alten
Kaiserpallastes und bey den Nachgrabungen, die unter der
Leitung deö Dr. Lanza vorgenommen worden sind, hat
man eine Menge, für die Geschichte, wie für die Kunst
merkwürdiger Gegenstände gefunden.

Noch mehr wurde der Fleiß belohnt, den man auf
die Nachgrabungen in Po la in Istrien verwendete. Hier
wurden auch auf Befehl Sr. Maj. des Kaisers unter
Leitung des damaligen Oberbaudirektors Nobile, zwey

l ,

Dogen des Amphitheaters, die Einsturz drohten, herge-
siellt; der Triumphbogen und die beyben Tempel, Muster
schöner Baukunst, wurden von den angebauten kleinen
Häusern und Gartenmauern befreyt, gereinigt, gestüzt,
und eine neue Straße wurde geöffnet.

Für Cividale, das alte Forum Iulii, einst der
Hauptsitz der Provinz/ welche daher den Namen Friaul
führt, genehmigte Se. Maj. der Kaiser die Errichtung
eines Museums, welches durch die Tüchtigkeit und ver-
ständige Leitung des Canonicus Conte della Torre
eine artige Sammlung von antiken Gegenständen in Gold,
Schmuck, Bronzefigürchen und Geräthschaften, Mosaiken,
Inschriftsteinen u. s. w. enthält, dann auch Monunicnte
aus dem Mittelalter und der Longobardischen Zeit, so
daß hier bald die Geschichte der Provinz sich in ihren
Denkmälern aussprechen wird.

Der Boden von Aquileja deckt große antiquarische
Schätze; davon zeugen die Gegenstände, die hier von
Zeit zu Zeit zum Vorschein kommen, und durch ihre Ar-
beit auf die Zeitalter der Vlüthe der Kunst, und durch
den Neichthum der Stoffe, (Gold, Silber, Edelsteine)
auf den großen ehemaligen Wohlstand Hinweisen. Die
Entdeckungen der neuern Zeit dienten, das k. k. Münz-
nnd Antiken-Cabinett im Hauptsitze der Monarchie zu
bereichern; darunter eine prächtige antike Rittcrschaale,
das Dankopfer des Triptolemus an Ceres vorstellend,
von dem Grafen Cassis Faraone Sr. Maj. dem Kaiser
zu Füßen gelegt: die größeren, zum Theil sehr merkwür-
digen und ausgezeichneten Marmorgegenstände sind an
Ort und Stelle selbst unter der tbätigen und entspre-
chenden Aufsicht des Wasserbau-Inspektors M o sche t ti ni
verwahrt.

Druckfehler.

Folgende Verbesserungen in den lezten Blättern des

vorigen Jahrgangs bittet man noch nachzutragen:

Nro. 94. S. 3~5. Sp. i. Z. 20. ist zu lesen, statt:
ihrem — seinem.

Nro. 95. S. 37S. Sp. 2. Z. 12. st. Madasna —
M a d a m a.

Ebendas. Z. 14. und Nro.98. Sp. 1. lczte Z. st. Calle
— Collc.

Nro. 101. S. 407. st. Marmorn überall Marmore.

Nro. I04. S. 417, Sp. 2. Z. 12. (l.FoBicro — fossero.

Ebendas. Z. 20. st. unglaublich — ursprünglich.

Ebendas. S. 418. Sp. l. Z. 5. v. u. und Sp. 2. Z. 22.

st. den — der.

Ebendas. S. 419. Sp. 1. Z. 2. v. u. st. Wesen —
Vasen.
Register
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen