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Kind sind als Repräsentanten der christlichen Kirche über-
haupt dargestellt; sie sizt daher auf einem Thron, dessen
Baldachin von zwei) Engeln getragen wird, und welcher
mit Blumengehängen verziert ist.

Der Künstler, durch Krankheit verhindert, das Bild
Ui vollenden, lieferte in Stellvertretung desselben einen,
vv» seiner Hand angesc-tigten Carton.

3. Von Carl Wilhelm Colbe.

<ir r ti v, rh f- Achilles er ob err bey Nürnberg
eine Fahne, im Jahr 1449. — Aldr,^ Achilles,
Friedrich l. dritter Sohn, Churfürst von Drain.,,iburg,
regierte von 1470 — 1486. Er war der größte Held
»es Jahrhunderts. Besonders bewies er seine Tapfer-
keit in dem Kriege mit der Stadt Nürnberg, die ihm
verschiedene burggräfliche Rechte streitig machen wollte.
Er gewann gegen sie acht Schlachten, und erbeutete in
einer derselben, mit Gefahr seines Lebens, eine Fahne,
indem er allein gegen iS Mann kämpfte, bis seine Rit-
ter, welchen er muthvoll vorangeeilt war, ihn er-
reichten.

Die gefahrvolle Lage, in welcher der Held sich be-
fand, die Kühnheit, mir der er sich Preis gab, der Muth,
der ihn den schönsten Ruhm des Siegers erringen ließ,
sind die Momente, deren Darstellung der Künstler sich
aufgab.

4. Von Carl Gropius.

Zwey Profpecte der Haupt- und Resi-
denzstadt Berlin.

1. Platz beym Palast Sr. Majestät des
Königs. Der Standpunkt ist an der Ecke des Univer-
sitätsgebäudes , neben der neuen Wache genommen, wel-
che links im Bilde mit den marmornen Bildsäulen der
Generale v. Bülow und v. Scharnhorst zuerst sichtbar
wird. Neben denselben erblickt man das Zeughaus, in
der Mitte die neuerbaute Schloßbrücke und das königl.
Schloß; über dem lezteren den Thurm der Nicolaikirche
und die Kuppel der zum Schlosse gehörenden Wasser-
kunst. Von der rechten Seite des Bildes aus stellt sich
zunächst dar: der Anbau zum Palast Sr. Majestät deü
Königs, dann der Palast selbst, das Commandantenhaus,
und endlich reihen einige Bürgerhäuser jenseits der
Schloßbrücke sich dem königl. Schlosse an.

r. Das königliche Schloß in Berlin. Die
Aussicht ist am Fuße des ehemaligen Postgebäudes, an

der Ecke der Königsstraße genommen. Im Vordergründe
zeigt sich die Langebrücke mit der in Erz gegossenen Sta-
tue des großen Chnrfürsten. Hinter derselben links ein
Bürgerhaus , dann die nach der Breitenstraße belegene
Schlütersche Hauptfacade des königl. Schlosses; rechts ein
Theil des alten, in früheren Jahrhunderten erbauten
Schlosses, der Vurgstraße gegenüber.

Der rühmlichst bekannte Hofmaler Ternite, der
vor anderthalb Jahren in Gesellschaft des kunstsinnige»
Grafen von Ingen heim nach Italien ging, ist wie-
der heimgekehrt mit reicher Frucht eines von wahrer Be-
geisterung zeugenden Fleißes. Seine Mappen enthalten
über 50a Handzeichnungen der alten Malerei) von
Pompeji und Herkulanum, die, wie jeder Sach-
kenner eingestehen muß, alle früheren Versuche dieser
Nachbildung bey weitem übertreffen an Genauigkeit und
ernsthaft genialer Auffassung jener denkwürdigen Ueber-
reste alter Kunst. Neben diesen interessanten Zeichnun-
gen, welche einen mehr als reichen Vorrath geben zu ei-
nem Werke, welches der Thätigkeit unserer Landsleute
im Auslande wieder ein neues Denkmal setzen kann,
hat der Künstler zwölf der vorzüglichsten alten Malerepen
ausgeführt in Deckfarben; und diese Gemälde nun geben
die alten Originale, ja sogar die Art und Weise der
Farbengebung und Behandlung, mit solcher Genauigkeit
wieder, daß man sich nach diesen so höchst gelungenen
Copien die deutlichste Vorstellung machen kann von jenen
der Vernichtung noch überdieß immer mehr und mehr
entgegengehenden alten Bildwerken. — Da neben diesen
ausgeführten merkwürdigen Bildern Hr. Ternite noch
mehrere andere ausgeführte Zeichnungen von Gemälden
des Ma nt eg na, Lehrers von Correggio, welche erst seit
Kurzem aufgefunden und in der Sacristep der St. Peters-
kirche zu Rom aufgestellt sind, schon früher eingesandt
hat, so wäre wohl zu wünschen, daß derselbe einen Theil
wenigstens feiner mitgebrachten Sammlungen allgemein
bekannt werden ließe in öffentlicher Ausstellung.

Mittel Kupferstiche zu reinigen.

Wenn man eine gesättigte Chlorin-Kalk-Auflösung
fi'ltrirt, und Kupferstiche, welche durch Alter gelb ge-
worden sind, in dieselbe taucht, so wird das Papier wie-
der vollkommen weiß. Fünf Minuten reichen gewöhn-
lich hierzu be» stark befleckten Kupferstichen hin. Der
Kupferstich wird dann herausgenommen und gewaschen.
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