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taka übereinzukommen scheint. Es ist entschieden, daß
dieser Götze keine Brahmaische, sondern eine Buddhai-
sche Gestalt ist; wovon man sich durch den Kopf des
Vuddhaischen Gottes der Weisheit überzeugen kann, —
Mandchouchri — der über dem Götzen steht; man unter-
scheidet aber auch mehrere Brahmaische Gottheiten unter
den mit Füßen getretenen Figuren, namentlich den Ga-
nesa, kenntlich am Elephantenrüffel. Unter den Gegen-
ständen, welche sich in den zahlreichen Händen des Götzen
befinden, erkennt man mehrere, die bepm Gottesdienste
des Buddha gebraucht werden, z. B. die priesterliche
Glocke, der priesterliche Scepter, die Pauke u. s. w.
Die Buddhaisten stcllew Aamantaka unter die drohenden
Gottheiten, bestimmt, alles zu vertilgen, was die Fort-
pflanzung und den Zweck der Lehre des Buddha hindert,
u. s. w. u. s. w. Cs würde schwierig seyv, den Ort zu be-
stimmen, wo dieses Götzenbild verfertiget worden, da
sich keine Inschrift darauf befindet. Von China erhalten
wir nur den unwichtigsten und wenigst geachteten Theil
der Götzen; der größte Theil kommt von Tibet, wo
man eben so geschickte Gießer als in China hat. Die
schönsten kamen in altern Zeiten von Valpo oder Nepal.
Die Chroniken Tibets und die der Mongolen rühmen
vorzüglich die Figuren von Neapel, und bey der Grün-
dung eines neuen Tempels ließ man von dieser Stadt
häufig oie Künstler kommen, welchen man die Anferti-
gung der verschiedenen Götzen anvertraute. Der Stoff,

»uv . ^.. - .>--» ;n nielleickt

das Metall, welches unter dem Namen des weißen chine-
sischen Kupfers bekannt ist. Man weiß, daß die Jesui-
ten, getäuscht durch die Aeußprungen der Chinesen, dieß
Metall als ein besonderes mineralisches Product betrach-
teten, bis die Erfahrung sie vom Gegentbeil überführte,
indem sie den Beweis erhielten, daß es nur eine Zusam-
mensetzung sev." Hiermit schließt diese interessante
16 Seiten starke Abhandlung.

Druck und Papier sind zu loben, doch tadeln möchte
ick die dazu gelieferten Abbildungen, welche durchaus
keine klare Anschauung von dem Götzen gewähren. Ich
hoffe spater durch zu erwartende Mittheilung eines Ab-
gusses , in den Stand gesezt zu werden, genauere Dar-
stellungen von diesem Werke der Kunst liefern zu kön-
nen , indem es mir sehr der Mühe werth scheint, daß
Gelehrte und Kenner des Orients diesem Idole Beach-
tung schenken, da ein Aehnliches wohl bisher nirgend be-
kannt gemacht ist.

Herrn A. W. v. Schlegel sind diese Zeilen vorzüg-
lich gewidmet und mögen denselben einen freundliche»
Neujahrsgruß von mir bringen.

Dr. Dorow.

Neue Kunstwerke.

Baden und seine Umgebungen in ma-
lerischcn Ansichten von Professor Fromm el,
mit Beschreibung von Hofrath Schreiber.
3ter Heft. Preis 5 fl. 3o kr.

Dieser neue Heft eines Werks, welches der deut-
schen Kunst Ehre macht, enthält, wie die vorhergehen-
den, sechs Blätter: l. Den Wasserfall bey Geroldsau;
2. das Kloster Lichtenthal; 3. die Tvdtenkapelle daselbst;
4. das neue Gesellschaftsbaus in Baden; 5. die Ruinen
der Burg Windeck, und 6. Türenne's Denkmal bev Das-
bach. Auch an diesen Abbildungen muß man wieder die
glückliche Wahl der Standpunkte, so wie die geistvolle
Behandlung rühmen, die Effekte sind nicht gesucht, son-
dern wie sie die Natur selbst darbietet, wenn manche
Vedutenzeichner sich damit begnügen, ihren Gegenstand
bepm ersten Anblick, und in der ersten besten Beleuchtung
flüchtig zusskizziren, und bey der Ausführung eine meist
ungetreue Erinnerung zu Hülfe zu nehmen, so zeigt sich
dagegen bey unserm Künstler überall ein sorgsames Stu-
dium des Charakteristischen, im Ganzen wie im Detail.
Ein vierter Heft wird die schönsten Partbieen des ro-
mantischen Murgthals enthalten, und dieses Werk schlie-
ßen ; zu einer äbnlichen >v->h><-rische„ Darstellung des

Schwarzwaldes hat o?r. Prof. Aromi«-i p,,»,-

“••waeii an Ort und Stelle gefertigt.

Merkwürdigkeiten des G r o ß h c r z o g t h u m s
Baden, in Bezug auf Kunst und Geschichte,
nach der Natur und auf Stein gezeichnet von
I. B c rg man n. Constanz. ir—41-Heft. gr. Fol.

Es herrscht seit einigen Jahren ein löblicher Wett-
eifer, die Uebcrreste deutscher Art und Kunst in Abbil-
dungen und Beschreibungen bekannt zu machen. Der
Plan des vorliegenden Werks hat aber einen noch wei-
tern Umfang; es nimmt auch interessante Ansichten von
Städten K. und Darstellungen merkwürdiger Naturfor-
mationen auf. An Stoff kann es sobald nicht gebrechen,
denn die badischen Gegenden am Bodensee und Ober-
rhein enthalten einen Reichthum von Werken der Archi.
tektur, Sculptur und herrliche Szenereien, der wohl eine
ziemliche Reihe von Heften füllen mag. Nur ist frcylich
Bergmann keinlgeübter Zeichner, und besonders mißlingen
ihm landschaftliche Gegenstände und Figuren. Auch mit
der lithographischen Technik hat er sich noch zu wenig
befreundet. Der beygefügte Tert ist kurz, aber zweckmä-
ßig und zur Belehrung hinreichend.

— der.
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