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Die mittelalterliche Kunft Schwedens und ihre Erforfchung — Literatur
und Inventarifation der Denkmäler Erwähnung getan. Durch unglückliche Re*
Itaurierung wurde, namentlich an alten Wandmalereien, viel gefündigt. Wenn
da heute eine erfreuliche Wendung zum Belferen konltatiert werden kann, fo
ilt es nicht zuletzt fein Verdienlt. Übrigens denkt er an die Herausgabe
eines fchwedifchen Gegenltücks zu M. Dvoräk's »Katechismus der Denkmals*
pflege«. Unter feiner Leitung erfolgt auch die Herausgabe eines multerhaft
durchgeführten Inventars der kirchlichen Denkmäler des Landes, das an Qualität
den beiten deutfchen Inventaren nicht nachlteht1).
1) Sveriges Kyrkor. Konsthistoriskt Inventarium, utgivet av Sigurd Curman och
Johnny Roosval.
LITERATUR
Amtlicher Führer durch dasMufeum
der bildenden Künfte zu Leipzig.
25. Auflage 1921. <Mit 72 ganzfeitigen
Abbildungen.)
Die neue, 25. Ausgabe des Mufeums»
führers gleicht im wefentlichen ihrem Vor*
ganger. Die Ankäufe und Schenkungen,
durch die feit Erfcheinen der letzten Auf»
läge im Februar 1919 die Sammlungen
bereichert worden find, wurden nach»
getragen,- das Ganze namentlich in den
biographifchen Daten ergänzt. Die zahl»
reichen Abbildungen, die den Katalog
fchmücken, find als willkommene Ergänzung
dankbar zu begrüßen.
*
Die in Rom erfcheinende »Rassegna
nazionale« veröffentlicht unter dem Titel
»Profili d'artisti comtemporanei« eine Reihe
von Auffätzen aus der Feder von Prof.
Guido Battelli, dem bekannten Floren»
tiner Kunfthiftoriker, der für die guten
Seiten deutfchen Wefens auch im Kriege
mannhaft eingetreten ift und dementfpre»
chend jetzt den Künftlern Deutfchlands
einen ehrenvollen Platz im Urteil feiner
Heimatgenoffen anzuweifen fich beftrebt.
Das vorliegende Heft »I pittori di Worps»
wede« umfchreibt mit liebevollen Worten
die »Heimatkunft« der Mackenfen und
Moderfohn und der ihnen fich anfchließen»
den Hans am Ende, Overbeck und Vo»
geler, die einer wie der andere einen cha»
rakteriftifchen Zug im Bilde der deutfchen
Kunft darftellen.
Vor allem ift diefe Würdigung dank»
bar zu begrüßen, weil fie den Anfang
einer größeren Reihe von Auffätzen bildet,
von denen die folgenden auch andere deut»
fche Künftler behandeln werden, die im
Ausland vielleicht weniger als typifch deutfch
gelten, es dafür aber mehr als die Worps»
weder zu bleibenden Leiftungen in der
Kunft gebracht haben. B.
k
ElieFaure,Histoiredef'artIV:rart
moderne. Georges Cres 'S) Cie., Paris.
Elie Faure gehört in die Reihe der we-
nigen Franzofen, die fich in vielen Bezir»
ken des Geiftes bewegt haben. Er hat
kürzlich zu einer fchönen Ausgabe von
Dürer's Handzeichnungen ein kluges Vor»
wort gefchrieben. Vor dem Kriege erwies
er fich in feinem Buch: »Les constructeurs«
als ein belefener Geilt ohne nationale Be»
fchränktheit. Während und nach der Kata»
ftrophe lernten wir drei epifthe Arbeiten
von ihm kennen, die von Menlchlichkeit er»
füllt find und fich erheblich von der offi»
ziellen franzöfifchen Kriegsliteratur unter»
fcheiden. Soeben erfcheint der vierte und
letzte Band feiner Kunftgefchichte, dem
man mit einiger Erwartung entgegenfah.
Sie wird nur teilweife erfüllt. Auch in
diefem Bande ftellt der Verfaffer die bil»
dende Kunft im Zufammenhang der Zeit
dar. In großen Zügen zeichnet er den
hiftorifchen Rahmen. Als Unterton zu
feinem kunftgefthichtlichen Bilde entwirft er
die geiftige Grundlage. Er weift auf die
Bedeutung von Descartes, Kant, Goethe,
Beethoven und Wagner hin, verfolgt die
Ausftrahlungen diefer Geiftesheroen in der
Die mittelalterliche Kunft Schwedens und ihre Erforfchung — Literatur
und Inventarifation der Denkmäler Erwähnung getan. Durch unglückliche Re*
Itaurierung wurde, namentlich an alten Wandmalereien, viel gefündigt. Wenn
da heute eine erfreuliche Wendung zum Belferen konltatiert werden kann, fo
ilt es nicht zuletzt fein Verdienlt. Übrigens denkt er an die Herausgabe
eines fchwedifchen Gegenltücks zu M. Dvoräk's »Katechismus der Denkmals*
pflege«. Unter feiner Leitung erfolgt auch die Herausgabe eines multerhaft
durchgeführten Inventars der kirchlichen Denkmäler des Landes, das an Qualität
den beiten deutfchen Inventaren nicht nachlteht1).
1) Sveriges Kyrkor. Konsthistoriskt Inventarium, utgivet av Sigurd Curman och
Johnny Roosval.
LITERATUR
Amtlicher Führer durch dasMufeum
der bildenden Künfte zu Leipzig.
25. Auflage 1921. <Mit 72 ganzfeitigen
Abbildungen.)
Die neue, 25. Ausgabe des Mufeums»
führers gleicht im wefentlichen ihrem Vor*
ganger. Die Ankäufe und Schenkungen,
durch die feit Erfcheinen der letzten Auf»
läge im Februar 1919 die Sammlungen
bereichert worden find, wurden nach»
getragen,- das Ganze namentlich in den
biographifchen Daten ergänzt. Die zahl»
reichen Abbildungen, die den Katalog
fchmücken, find als willkommene Ergänzung
dankbar zu begrüßen.
*
Die in Rom erfcheinende »Rassegna
nazionale« veröffentlicht unter dem Titel
»Profili d'artisti comtemporanei« eine Reihe
von Auffätzen aus der Feder von Prof.
Guido Battelli, dem bekannten Floren»
tiner Kunfthiftoriker, der für die guten
Seiten deutfchen Wefens auch im Kriege
mannhaft eingetreten ift und dementfpre»
chend jetzt den Künftlern Deutfchlands
einen ehrenvollen Platz im Urteil feiner
Heimatgenoffen anzuweifen fich beftrebt.
Das vorliegende Heft »I pittori di Worps»
wede« umfchreibt mit liebevollen Worten
die »Heimatkunft« der Mackenfen und
Moderfohn und der ihnen fich anfchließen»
den Hans am Ende, Overbeck und Vo»
geler, die einer wie der andere einen cha»
rakteriftifchen Zug im Bilde der deutfchen
Kunft darftellen.
Vor allem ift diefe Würdigung dank»
bar zu begrüßen, weil fie den Anfang
einer größeren Reihe von Auffätzen bildet,
von denen die folgenden auch andere deut»
fche Künftler behandeln werden, die im
Ausland vielleicht weniger als typifch deutfch
gelten, es dafür aber mehr als die Worps»
weder zu bleibenden Leiftungen in der
Kunft gebracht haben. B.
k
ElieFaure,Histoiredef'artIV:rart
moderne. Georges Cres 'S) Cie., Paris.
Elie Faure gehört in die Reihe der we-
nigen Franzofen, die fich in vielen Bezir»
ken des Geiftes bewegt haben. Er hat
kürzlich zu einer fchönen Ausgabe von
Dürer's Handzeichnungen ein kluges Vor»
wort gefchrieben. Vor dem Kriege erwies
er fich in feinem Buch: »Les constructeurs«
als ein belefener Geilt ohne nationale Be»
fchränktheit. Während und nach der Kata»
ftrophe lernten wir drei epifthe Arbeiten
von ihm kennen, die von Menlchlichkeit er»
füllt find und fich erheblich von der offi»
ziellen franzöfifchen Kriegsliteratur unter»
fcheiden. Soeben erfcheint der vierte und
letzte Band feiner Kunftgefchichte, dem
man mit einiger Erwartung entgegenfah.
Sie wird nur teilweife erfüllt. Auch in
diefem Bande ftellt der Verfaffer die bil»
dende Kunft im Zufammenhang der Zeit
dar. In großen Zügen zeichnet er den
hiftorifchen Rahmen. Als Unterton zu
feinem kunftgefthichtlichen Bilde entwirft er
die geiftige Grundlage. Er weift auf die
Bedeutung von Descartes, Kant, Goethe,
Beethoven und Wagner hin, verfolgt die
Ausftrahlungen diefer Geiftesheroen in der