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DIE GEGENWÄRTIGE LAGE DER DEKORATIVEN KÜNSTE IN FRANKREICH
leisten zu können, er muss sich auch noch daran
hindern lassen, von dem guten Bissen Nutzen zu
ziehen, welchen die Union centrale ihm zubringt,
indem sie sich ihm zu dem Zwecke zur Verfügung
stellt, dasjenige in Frankreich zu vollbringen, was die
fremden Regierungen seit langer Zeit und ohne Rück-
sicht auf die Kosten für ihr heimisches Kunstge-
werbe thun.
eines Publikums anzukämpfen, welches nicht danach
angethan ist, mit ihnen Fühlung zu nehmen, das viel-
mehr bedeutsame Arbeiten unseres neuzeitigen Kunst-
gewerbes hintansetzt, um in unverschämter Weise
zum Händler mit gefälschten Nippsachen zu stürzen,
wo es Summen ausgiebt, von denen so manche, der
Bewunderung werte zeitgenössische Künstler leben
könnten.
Entwurf zu einem Medaillonbild von ALPHONS MUCHA.
Unsere Handwerker und dekorativen Künstler
gelangen nicht dahin, die ihrem Scharfsinne, ihren
Fähigkeiten und ihrer vielseitigen und verfeinerten
erfinderischen Begabung gebührende Anerkennung zu
erwerben. Es bedarf ihrer ganzen Vaterlandsliebe,
um sie an dem Gedanken festhalten zu lassen, dass
die Kunst einen wesentlichen Bestandteil der nationalen
Ehre darstellt, sowie um gegen die Gleichgültigkeit
Inzwischen brechen nach und nach Waren über
uns herein, welche uns von jenseits unserer Grenzen
die Überspanntheiten einer Scheinkunst bringen, welche
darauf begründet ist, dass sie ihre Hässlichkeit unter
dem Scheine lügnerischer Eigenart verbirgt. Stoffe
mit übertriebenen Mustern und schreienden Farben,
gemalte oder lackierte Möbel von schmächtigen Formen,
Frauentoiletten, bei denen der anmutlose und unschick-
DIE GEGENWÄRTIGE LAGE DER DEKORATIVEN KÜNSTE IN FRANKREICH
leisten zu können, er muss sich auch noch daran
hindern lassen, von dem guten Bissen Nutzen zu
ziehen, welchen die Union centrale ihm zubringt,
indem sie sich ihm zu dem Zwecke zur Verfügung
stellt, dasjenige in Frankreich zu vollbringen, was die
fremden Regierungen seit langer Zeit und ohne Rück-
sicht auf die Kosten für ihr heimisches Kunstge-
werbe thun.
eines Publikums anzukämpfen, welches nicht danach
angethan ist, mit ihnen Fühlung zu nehmen, das viel-
mehr bedeutsame Arbeiten unseres neuzeitigen Kunst-
gewerbes hintansetzt, um in unverschämter Weise
zum Händler mit gefälschten Nippsachen zu stürzen,
wo es Summen ausgiebt, von denen so manche, der
Bewunderung werte zeitgenössische Künstler leben
könnten.
Entwurf zu einem Medaillonbild von ALPHONS MUCHA.
Unsere Handwerker und dekorativen Künstler
gelangen nicht dahin, die ihrem Scharfsinne, ihren
Fähigkeiten und ihrer vielseitigen und verfeinerten
erfinderischen Begabung gebührende Anerkennung zu
erwerben. Es bedarf ihrer ganzen Vaterlandsliebe,
um sie an dem Gedanken festhalten zu lassen, dass
die Kunst einen wesentlichen Bestandteil der nationalen
Ehre darstellt, sowie um gegen die Gleichgültigkeit
Inzwischen brechen nach und nach Waren über
uns herein, welche uns von jenseits unserer Grenzen
die Überspanntheiten einer Scheinkunst bringen, welche
darauf begründet ist, dass sie ihre Hässlichkeit unter
dem Scheine lügnerischer Eigenart verbirgt. Stoffe
mit übertriebenen Mustern und schreienden Farben,
gemalte oder lackierte Möbel von schmächtigen Formen,
Frauentoiletten, bei denen der anmutlose und unschick-