DIE ZIMMERAUSSTATTUNO AUF DEN AUSSTELLUNGEN IM SOMMER 1899
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lagdzimmer, entworfen von H. E. v. BERLEPSCH-VALENDAS, München.
an verdienstvollen Naturstudien schulte. — Nur mit
einer Einrichtung eben jenes Musikzimmers konnte
man sich nicht befreunden und das war die An-
bringung des elektrischen Lichtes. Ist auch Riemer-
schmid die Phrase einmal über den Kopf gewachsen?
Er wollte die Anlage aus dem Material und aus den
technischen Bedingungen heraus entwickeln, so will
es ja auch einer der populär gemachten Leitsätze. Um
nun seine Leitungsdrähte recht offensichtlich zur Gel-
tung zu brin-
gen, spannt er
in weitem Kreis
einen dünnen
Stab in einiger
Entfernung
von der Decke.
Hierüber legen
sich vom Mit-
telpunktaus die
Drähte, jeder
für sich und je
zwei hängen
zu der kleinen
Glocke herab,
welche die
Glühdrähte mit
ihrer Glasum-
kleidung be-
herbergt.
Wenn ich nicht
irre, waren es
24 solcher
Glocken, also
48 Drähte, die
wie ein riesiges
Spinngewebe
über dem Zim-
merschwebten.
Müssen die Lei-
tungen einmal
gezeigt wer-
den, so war dies
doch jedenfalls
ein Ubermass.
Ich für meine
Person gestehe,
dass ich dies
Sichtbarwer-
den der Strom-
zuführung ent-
behrlich finde.
Möge das Licht
da sein wie das
Tageslicht,
nach dessen
Herkunft wir
auch nicht fra-
gen, und also
ist mir die
Lichtquelle 1111-
mittelbaran der
Zimmerdecke die liebste. Eine sehr glückliche An-
ordnung hatte Gross dafür gefunden, der die Glas-
glocken unmittelbar in die Stuckornamente einer Decke
eingefügt hatte. Jedenfalls ist es für das elektrische
Licht und seine Entstehungsursache am charakteris-
tischsten, wenn von seiner Anbringung so wenig
Aufhebens gemacht wird wie möglich, da man die
eigentliche Kraftquelle, die stromerzeugenden Anlagen,
doch nicht zeigen kann. Dies Licht verbraucht keinen
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lagdzimmer, entworfen von H. E. v. BERLEPSCH-VALENDAS, München.
an verdienstvollen Naturstudien schulte. — Nur mit
einer Einrichtung eben jenes Musikzimmers konnte
man sich nicht befreunden und das war die An-
bringung des elektrischen Lichtes. Ist auch Riemer-
schmid die Phrase einmal über den Kopf gewachsen?
Er wollte die Anlage aus dem Material und aus den
technischen Bedingungen heraus entwickeln, so will
es ja auch einer der populär gemachten Leitsätze. Um
nun seine Leitungsdrähte recht offensichtlich zur Gel-
tung zu brin-
gen, spannt er
in weitem Kreis
einen dünnen
Stab in einiger
Entfernung
von der Decke.
Hierüber legen
sich vom Mit-
telpunktaus die
Drähte, jeder
für sich und je
zwei hängen
zu der kleinen
Glocke herab,
welche die
Glühdrähte mit
ihrer Glasum-
kleidung be-
herbergt.
Wenn ich nicht
irre, waren es
24 solcher
Glocken, also
48 Drähte, die
wie ein riesiges
Spinngewebe
über dem Zim-
merschwebten.
Müssen die Lei-
tungen einmal
gezeigt wer-
den, so war dies
doch jedenfalls
ein Ubermass.
Ich für meine
Person gestehe,
dass ich dies
Sichtbarwer-
den der Strom-
zuführung ent-
behrlich finde.
Möge das Licht
da sein wie das
Tageslicht,
nach dessen
Herkunft wir
auch nicht fra-
gen, und also
ist mir die
Lichtquelle 1111-
mittelbaran der
Zimmerdecke die liebste. Eine sehr glückliche An-
ordnung hatte Gross dafür gefunden, der die Glas-
glocken unmittelbar in die Stuckornamente einer Decke
eingefügt hatte. Jedenfalls ist es für das elektrische
Licht und seine Entstehungsursache am charakteris-
tischsten, wenn von seiner Anbringung so wenig
Aufhebens gemacht wird wie möglich, da man die
eigentliche Kraftquelle, die stromerzeugenden Anlagen,
doch nicht zeigen kann. Dies Licht verbraucht keinen