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Stoffdruck von Oberkampf, 1770 1780. (Österreichisches Museum.)
DIE ZEUGDRUCK-AUSSTELLUNO
IM ÖSTERREICHISCHEN MUSEUM FÜR KUNST UND
INDUSTRIE IN WIEN
Linzer Zeugdruck von 1S22.
(Fachschule für Textil-Industrie in Wien,)
DAS österreichische Museum hat es sich, seitdem
mit der neuen Leitung neuer Geist in seine
Räume eingezogen ist, zur dankbaren Aufgabe
gemacht, die reichen, bislang in weiteren Kreisen
wenig bekannten Bestände seiner wertvollen Textil-
sammlung dem Publikum zu erschliessen und die
infolge ihrer Menge in toto nicht ausstellbaren Schätze
dieser Kollektion, jeweilig bereichert durch besonders
interessante Stücke aus fremden Sammlungen, in einer
Reihe von Spezialausstellungen vorzuführen.
Dank der ausserordentlichen wissenschaftlichen und
organisatorischen Tüchtigkeit des Verwalters der Textil-
sammlung des österreichischen Museums, Dr. Dreger's
- er ist in dieser Stellung der Nachfolger zweier
Gelehrten von Weltruf, Franz Wickhoff's und Alois
Riegl's - - bieten diese Ausstellungen nicht nur dem
Kunstindustriellen förderndste Anregung, sondern auch
dem wissenschaftlichen Fachmann eine wahre Fund-
grube von Belehrung und dem Publikum künstlerische
und technische Aufschlüsse über Zweige des Kunst-
handwerks, mit welchen es, wenigstens in Wien, bisher
so gut wie gar nicht vertraut war.
So beweisen diese kleinen Spezialausstellungen des
österreichischen Museums, so manche gegensätzlichen
Prophezeiungen glücklich entkräftend, dass es einem
Kunstgewerbemuseum - eine zielbewusste Leitung
und fleissige, gründlich geschulte Beamte voraus-
gesetzt - - sehr wohl gelingen könne, neben der an-
gelegentlichsten Pflege des modernen Geistes im
Kunsthandwerk, auch die kunstgcschlcht/iche Bildung
des Publikums rege zu fördern. Dies gilt namentlich
von der jüngsten, vor etlichen Wochen eröffneten
Ausstellung von Zeugdrucken, die einerseits in ihren
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Stoffdruck von Oberkampf, 1770 1780. (Österreichisches Museum.)
DIE ZEUGDRUCK-AUSSTELLUNO
IM ÖSTERREICHISCHEN MUSEUM FÜR KUNST UND
INDUSTRIE IN WIEN
Linzer Zeugdruck von 1S22.
(Fachschule für Textil-Industrie in Wien,)
DAS österreichische Museum hat es sich, seitdem
mit der neuen Leitung neuer Geist in seine
Räume eingezogen ist, zur dankbaren Aufgabe
gemacht, die reichen, bislang in weiteren Kreisen
wenig bekannten Bestände seiner wertvollen Textil-
sammlung dem Publikum zu erschliessen und die
infolge ihrer Menge in toto nicht ausstellbaren Schätze
dieser Kollektion, jeweilig bereichert durch besonders
interessante Stücke aus fremden Sammlungen, in einer
Reihe von Spezialausstellungen vorzuführen.
Dank der ausserordentlichen wissenschaftlichen und
organisatorischen Tüchtigkeit des Verwalters der Textil-
sammlung des österreichischen Museums, Dr. Dreger's
- er ist in dieser Stellung der Nachfolger zweier
Gelehrten von Weltruf, Franz Wickhoff's und Alois
Riegl's - - bieten diese Ausstellungen nicht nur dem
Kunstindustriellen förderndste Anregung, sondern auch
dem wissenschaftlichen Fachmann eine wahre Fund-
grube von Belehrung und dem Publikum künstlerische
und technische Aufschlüsse über Zweige des Kunst-
handwerks, mit welchen es, wenigstens in Wien, bisher
so gut wie gar nicht vertraut war.
So beweisen diese kleinen Spezialausstellungen des
österreichischen Museums, so manche gegensätzlichen
Prophezeiungen glücklich entkräftend, dass es einem
Kunstgewerbemuseum - eine zielbewusste Leitung
und fleissige, gründlich geschulte Beamte voraus-
gesetzt - - sehr wohl gelingen könne, neben der an-
gelegentlichsten Pflege des modernen Geistes im
Kunsthandwerk, auch die kunstgcschlcht/iche Bildung
des Publikums rege zu fördern. Dies gilt namentlich
von der jüngsten, vor etlichen Wochen eröffneten
Ausstellung von Zeugdrucken, die einerseits in ihren
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