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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 11.1900

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Kleine Mitteilungen
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KLEINE MITTEILUNGEN

53

Klasse für Architekturzeichnen.
Die Ausstellung der Schülerar-
beiten der Kunstgewerbeschule
und der Kunstschule fand von
November bis gegen Ende De-
zember 1898 in gruppenweiser
Vorführung statt. Aus dem Fonds
für kunstgewerbliche Arbeiten
wurde ausser den abschliessen-
den Ausführungen der Einrich-
tung des Ministerial-Sitzungs-
zimmers im neuen Landtagsge-
bäude eine der Königlichen Kunst-
akademie zu ihrer Jubiläumsfeier
von den Königlichen Museen ge-
widmete Gedenktafel fertiggestellt.
Weitere Arbeiten sind in Angriff
genommen. An sonstigen Aus-
führungen, die den Schülern der
Anstalt Gelegenheit zu praktischer
Bethätigung boten, sind fertigge-
stellt worden die Restaurierung
des Melanchthon - Zimmers zu
Wittenberg, die Erneuerung des
Fassadenschmucks der König-
lichen Kunstschule zu Berlin und
die malerische Ausschmückung
der Wandelhalle im Königlichen
Gymnasium zu Erfurt. Dazu
traten umfassende Versuche in
Freskomalerei nach dem Verfah-
ren des Malers O. Matthiesen, so-
wie die in dieser Technik von
Schülern der Malklassen ausge-
führte Dekoration der oberen
Wände des Treppenhauses der
Unterrichtsanstalt. Die zu Beginn
des Schuljahrs 1896/97 begrün-
dete Krankenkasse der Schüler
der Kunstgewerbeschule und der
Kunstschule hat sich weiterhin

Ägypter, Assyrer, Griechen, Rö-
mer, Kreuzfahrer u. s. f., für die
man sonst nur auf Abbildungen
angewiesen gewesen wäre, vorzu-
führen. Das Hauptgewicht lag
selbstverständlich auf den Origi-
nalkostümen, die in stattlicher
Zahl vom regierenden Fürsten
Liechtenstein, Grafen Hans Wil-
czek, Freiherrn von Lipperheide,
Dr. Albert Figdor, Maler Franz
Gaul u. A., sowie von den öster-
reichischen Museen eingeschickt
wurden. Besonderen Reiz erhält
die hochinteressante Ausstellung
durch zahlreiche Porträts, Ölbil-
der, Miniaturen u. s. f. Der aus-
führlich beschreibende Katalog
umfasst 281 Nummern.

K'

Bemalter Behang mit teilweisem Modelvordruck

aus dem fiirstl. von und zu Liechtensteinischen Schlosse

zu Feldsberg, um 1760.

entwickelt und mit

der Ansammlung eines Reservefonds beginnen

können.
-u-

B

MUSEEN

RÜNN. Das Mährische Gewerbe-Museum hat
am 2g. Oktober eine reichhaltige »Ausstellung
historischer Trachten« eröffnet, in welcher zum
erstenmale die Entwicklung der männlichen und weib-
lichen Tracht von der Antike bis zum Beginn unseres
Jahrhunderts darzustellen versucht wurde. Dieser Ver-
such ist in jeder Hinsicht gelungen. Freilich mussten
zu diesem Behufe auch Nachbildungen ausgestellt
werden. Hierfür hat die k. u. k. Generalintendanz der
Wiener Hoftheater in dankenswerter Weise die Gar-
derobe der k. k. Hofoper geöffnet, deren Kostüme,
vom Maler Franz Gaul in mustergültiger Weise und
völlig stilecht entworfen, in wissenschaftlicher und.
künstlerischer Beziehung den höchsten Anforderungen
entsprechen. So war es möglich die Tracht der

REFELD. Das Kaiser Wil-
helm-Museum hatte aus An-
lass der Eröffnung der
Elektrizitätswerke eine Ausstellung
von Beleuchtungsgegenständen für
elektrisches Licht veranstaltet, um
dadurch dem zu erwartenden Be-
darf an solchen Beleuchtungs-
körpern eine den ästhetischen
Anforderungen des modernen
Kunsthandwerks entsprechende
Richtung zu geben. Die Aus-
stellung war von deutschen, eng-
lischen und amerikanischen Fir-
men reich beschickt und zeigte,
welch ausserordentlich grosser
Formenreichtum sich auf diesem
noch jungen Gebiet des Kunst-
gewerbes entfalten lässt. Um der
Ausstellung einen wohnlichen
Charakter zu geben, waren vier Räume, ein Herren-
zimmer, ein Salon, ein Damenboudoir und ein Schlaf-
zimmer hergerichtet worden, die mit Krefelder Tep-
pichen von vom Brück Söhne und modernen Mö-
beln von H. Stroucken ausgestattet waren. Unter den
deutschen Ausstellern sind zu nennen die Firmen:
Joh. Zimmermann & Cie. in München mit Beleuch-
tungskörpern nach Zeichnungen von O. Eckmann,
Paul Stotz in Stuttgart mit drei grossen Kronen, Otto
Schulz in Berlin mit Wandbeleuchtungsgeräten nach
Entwürfen von Bernhard Wenig in Berchtesgaden und
Steinicken & Lohr in München mit Lampen jeder
Art nach Entwürfen von Otto Lohr. Von den Eng-
ländern war die Firma Benson & Cie. mit einer grossen
Anzahl von Beleuchtungsgeräten vertreten, die beson-
ders durch ihre schlanken, knappen Formen die Schön-
heit mit grösster Zweckmässigkeit vereinigten. Aus
Amerika hatte L. Tiffany in New-York ausgestellt, der
es besonders versteht, durch seine Opalescentver-
glasungen entzückende Farbenwirkungen hervorzurufen
und durch sinnreiche Konstruktionen auch die Brauch-
 
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