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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 11.1900

DOI Artikel:
120 Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4360#0131

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KLEINE MITTEILUNGEN

119

O. M. WERNER, Ziergefäss; ausgeführt von Hofjuwelier
|. H. WERNER, Berlin.

Kaum weniger graziös in ihrer schönen Einfachheit sind
die Stühle, der Schrank und der Tisch derselben Künstler.
Dampt, der gewöhnlich zu sehr den Bildhauer zeigt,
um einfache Gebrauchsmöbel herstellen zu können,
hat dieses Mal seinen Fehler ganz verborgen. In
seinem Schreibtische aus ungarischem Eschenholz
sucht und findet er vielmehr die glücklichsten Farben-
effekte; das grüne Holz bildet mit dem blassblauen
Seidenstoff, der die Wand hinter dem für das Boudoir
der Gräfin von Bearn bestimmten Schreibtisch be-
decken soll, eine äusserst wohlthuende, sanfte Farben-
harmonie, und der Tisch selbst ist einfach und schön
in seinen Formen. Auch Alexandre Charpentler hat
bei seinen beiden Sesseln den Bildhauer abzustreifen
gewusst und sich möglichster Einfachheit bei aller
Eleganz der Form befleissigt. Ausser diesen Möbeln
sind eine Anzahl hübscher Teppich- und Vorhang-
muster von Felix Aubert ausgestellt; Moreau-Nelaton
hat mehrere seiner Fayencen gesandt, deren einfache
Form er den ländlichen Geschirren von Isle de France
ablauscht, wie auch die bunte Dekoration mit Blumen-
motiven nur die städtische Übersetzung bäuerischer
Anregungen ist, und Nau-Jahn ist mit einer Vitrine
Schmucksachen vertreten, die in dem an ägyptische
sowie auch altgallische Vorbilder erinnernden halb-
barbarischen Geschmack gehalten sind, wie ihn
Henry Nocq und einige andere Kunsthandwerker des
Champ de Mars kultivieren. fC Ei s,

WETTBEWERBE

EIPZIG. Preisausschreiben des Bibliographischen
Instituts um Entwürfe von Bucheinbänden. Ge-
wünscht wird zu vier näher bezeichneten Ver-

lagswerken des Bibliographischen Instituts eine farbige
Zeichnung des Buchrückens in ganzer Grösse und
Zeichnung von einem Viertel des an der Innenseite
des Buchdeckels befindlichen Vorsatzes. Jeder Rücken
soll als Titelschrift den Namen des Verfassers und den
Inhalt abgekürzt enthalten. Ausgesetzt sind für jede
der vier Aufgaben Preise von 300, 200, 150 und
100 M. Bei gleichwertigem Befund mehrerer Ent-
würfe behält sich das Preisgericht eine andere Ver-
teilung der Preise vor. Nicht prämiierte Entwürfe
können für 50 M. angekauft werden. Preisrichter sind
Direktor Dr. Kautzsch in Leipzig, Direktor Dr. P.Jessen
in Berlin, Buchbindereibesitzer A. Sperling in Leipzig
und, wie wir annehmen, ein Vertreter der ausschreiben-
den Firma. Einzuliefern bis zum 15. April 1900 an
die ausschreibende Firma. -u-

ZU UNSERN BILDERN

Die in diesem Hefte abgebildeten Einbände von
P. Karsten in Aschaffenburg sind sowohl in der tech-
nischen Ausführung, wie in der Zeichnung und der
Wahl der verschiedenfarbigen Leder besonders be-
merkenswert. Bezüglich der Ausführung im einzelnen
sei bemerkt: Der Einband zu »Der Radfahrsport in
Bild und Wort« (S. 102 oben links) ist ausgeführt in
marineblau Ecraseleder, Handvergoldung und Leder-
mosaik. Die magnolienähnlichen Blüten sind heliotrop-

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Tfc-

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Blimieiivase; ausgeführt von Hofjuwelier J. H. WERNER, Berlin.
 
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