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K. K. ÖSTERREICHISCHES MUSEUM FÜR KUNST UND INDUSTRIE IN WIEN
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Glasservice, nach Entwurf des Prof. K. MOSER ausgeführt von E. BAKALOWITS' SÖHNEN in Wien.
ist nämlich entsprechend den Konturen der geschnitz-
ten Rosen ausgeschnitten, und diese selbst sind in
flachstem Relief im Blindholz ausgeführt und leicht
polychromiert.
Die Werke F. Zelezny's, der sich in den letzten
Jahren zum virtuosesten Holzbildner Wiens heraus-
gebildet hat,
nehmen
auch unter
den zahllo-
sen Einzel-
gegenstän-
den unserer
Ausstellung
einen her-
vorragenden
Platz ein: die
hier abgebil-
dete Rosen-
etagere, in
dersich seine
Eigenart —
die nur auf
Grund phä-
nomenaler
Beherr-
schung der
Technik
mögliche
treffsichere Skizzenhaftigkeit der Darstellung — beson-
ders prägnant ausspricht, zählt zu seinen interessan-
testen Arbeiten; daneben hat er noch eine Reihe an-
derer Werke ausgestellt,.so eine wundervolle holzge-
schnitzte Maske Beetho-
ven's, die, was Auffassung,
liebevolles Eingehen in
die Details, gewissenhafte
und doch keineswegs klein-
liche Ausführung anbe-
langt, ihresgleichen sucht!
Die Einzelmöbel der
Ausstellung bestechen
gleichfalls nahezu durch-
gehends durch die grosse
Gediegenheit der Arbeit;
insbesondere gilt dies von
einigen Nachbildungen
mustergültiger alter Möbel,
so einer von /. Klopfer
ausgeführten Kopie eines
aus der Zeit um 1800 da-
tierenden englischen Toi-
lettetisches des South-
Kensington-Museums: die
einsichtsvolle Leitung des
Österreichischen Museums hält an dem löblichen
Prinzip fest, dass es den modernen Kunsthandwerker
nur fördern kann, wenn er ab, und zu bei den alten
Stilen wieder einmal in eine strenge Schule geht!
Auf die ausgezeichneten Leistungen der Wiener
Kupfertreibkunst — an ihrer Spitze steht Georg
Steinzeuggefässe. K. K. Fachschule in Teplitz.
Klitnt — habe ich bereits im Vorjahre eingehender
hingewiesen; sie ragen auch in der heurigen Winter-
ausstellung ganz besonders hervor, ebenso die Bronzen,
auf deren Gebiet ein junger, an der Wiener Kunst-
gewerbeschule herangebildeter und dann in Paris
längere Zeit thätig gewesener, überaus talentvoller
Bildhauer,
G. Gursch-
ner, mit sei-
nen etwas an
Valgreen ge-
mahnenden,
für Aschen-
schalen, Be-
leuchtungs-
körper und
dergleichen
verwendeten
pikanten
Frauenfigür-
chen beson-
ders excel-
liert.
Unter den
Glaswaren
nehmen
nach wie vor
die Arbeiten
von E. Baka-
lowits' Söhnen und der im Tiffany-Genre arbeitenden
Spaun'schen Glashütte Klostermühle die ersten Plätze
ein, wenn sich ihnen auch in diesem Jahre zum ersten-
mal wieder tüchtige Leistungen L. Lobmeyr's, der
endlich mit der »neuen
Richtung« ausgesöhnt ist,
an die Seite gestellt haben.
Viel Neues und ganz
hervorragend Schönes bie-
tet heuer die Keramik.
Zum erstenmale sieht man
einfache moderne Öfen
und Kamine ausgestellt,
darunterein wirklich präch-
tiges Stück, den vom Ar-
chitekten R. Hammel, dem
trefflichen artistischen Bei-
rat des Österreichischen
Museums gezeichneten,
von L. & C. Hardtmuth
fabrizierten hellgrünen
Ofen, den unsere Abbil-
dung wiedergiebt. An
klein-keramischen Objek-
ten wären vornehmlich zu
erwähnen die hübschen
Wahliss'schen Porzellane in Kopenhagener Art und
die ausgezeichneten Eosin - Fayencen von Zsolnay in
Fünfkirchen, die, nach einer recht langen Zeit höchst
unerfreulichen, unsicheren Umhertappens im Finstern,
nun auf einmal sowohl in formaler, als in kolo-
ristischer Hinsicht zu entzückendem Eigen-Charakter
K. K. ÖSTERREICHISCHES MUSEUM FÜR KUNST UND INDUSTRIE IN WIEN
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ten Rosen ausgeschnitten, und diese selbst sind in
flachstem Relief im Blindholz ausgeführt und leicht
polychromiert.
Die Werke F. Zelezny's, der sich in den letzten
Jahren zum virtuosesten Holzbildner Wiens heraus-
gebildet hat,
nehmen
auch unter
den zahllo-
sen Einzel-
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Ausstellung
einen her-
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Platz ein: die
hier abgebil-
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dersich seine
Eigenart —
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Grund phä-
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Beherr-
schung der
Technik
mögliche
treffsichere Skizzenhaftigkeit der Darstellung — beson-
ders prägnant ausspricht, zählt zu seinen interessan-
testen Arbeiten; daneben hat er noch eine Reihe an-
derer Werke ausgestellt,.so eine wundervolle holzge-
schnitzte Maske Beetho-
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liebevolles Eingehen in
die Details, gewissenhafte
und doch keineswegs klein-
liche Ausführung anbe-
langt, ihresgleichen sucht!
Die Einzelmöbel der
Ausstellung bestechen
gleichfalls nahezu durch-
gehends durch die grosse
Gediegenheit der Arbeit;
insbesondere gilt dies von
einigen Nachbildungen
mustergültiger alter Möbel,
so einer von /. Klopfer
ausgeführten Kopie eines
aus der Zeit um 1800 da-
tierenden englischen Toi-
lettetisches des South-
Kensington-Museums: die
einsichtsvolle Leitung des
Österreichischen Museums hält an dem löblichen
Prinzip fest, dass es den modernen Kunsthandwerker
nur fördern kann, wenn er ab, und zu bei den alten
Stilen wieder einmal in eine strenge Schule geht!
Auf die ausgezeichneten Leistungen der Wiener
Kupfertreibkunst — an ihrer Spitze steht Georg
Steinzeuggefässe. K. K. Fachschule in Teplitz.
Klitnt — habe ich bereits im Vorjahre eingehender
hingewiesen; sie ragen auch in der heurigen Winter-
ausstellung ganz besonders hervor, ebenso die Bronzen,
auf deren Gebiet ein junger, an der Wiener Kunst-
gewerbeschule herangebildeter und dann in Paris
längere Zeit thätig gewesener, überaus talentvoller
Bildhauer,
G. Gursch-
ner, mit sei-
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Valgreen ge-
mahnenden,
für Aschen-
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körper und
dergleichen
verwendeten
pikanten
Frauenfigür-
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Unter den
Glaswaren
nehmen
nach wie vor
die Arbeiten
von E. Baka-
lowits' Söhnen und der im Tiffany-Genre arbeitenden
Spaun'schen Glashütte Klostermühle die ersten Plätze
ein, wenn sich ihnen auch in diesem Jahre zum ersten-
mal wieder tüchtige Leistungen L. Lobmeyr's, der
endlich mit der »neuen
Richtung« ausgesöhnt ist,
an die Seite gestellt haben.
Viel Neues und ganz
hervorragend Schönes bie-
tet heuer die Keramik.
Zum erstenmale sieht man
einfache moderne Öfen
und Kamine ausgestellt,
darunterein wirklich präch-
tiges Stück, den vom Ar-
chitekten R. Hammel, dem
trefflichen artistischen Bei-
rat des Österreichischen
Museums gezeichneten,
von L. & C. Hardtmuth
fabrizierten hellgrünen
Ofen, den unsere Abbil-
dung wiedergiebt. An
klein-keramischen Objek-
ten wären vornehmlich zu
erwähnen die hübschen
Wahliss'schen Porzellane in Kopenhagener Art und
die ausgezeichneten Eosin - Fayencen von Zsolnay in
Fünfkirchen, die, nach einer recht langen Zeit höchst
unerfreulichen, unsicheren Umhertappens im Finstern,
nun auf einmal sowohl in formaler, als in kolo-
ristischer Hinsicht zu entzückendem Eigen-Charakter