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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 11.1900

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Kleine Mitteilungen
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KLEINE MITTEILUNGEN

STUTTGART. Nach dem Jahresbericht des Würt-
tembergischen Kunstgewerbevereins für das Jahr
i8q8jqq zählte der Verein 413 Mitglieder, unter
den verstorbenen Mitgliedern beklagt er besonders das
Ableben des artistischen Vorstandes Paul Stotz. Unter
den in der Vereinsausstellungshalle veranstalteten kunst-
gewerblichen Ausstellungen wurden als Sonderaus-
stellungen vorgeführt dekorative Malereien von Josef
Rösl in München, Pflanzennaturabgüsse von Joh. Bo-
finger in Stuttgart und architektonische und kunst-
gewerbliche Entwürfe, Skizzen und Studien von G.
Halmhuber. In seiner Eigenschaft
als Vorort des Verbandes deut-
scher Kunstgewerbevereine hatte
der Verein zum 25. September
einen Verbandstag nach Stuttgart
einberufen. Gleich zahlreichen
anderen Vereinen und Korpora-
tionen hatte auch der Verein aus
Anlass der Vermählung der Prin-
zessin Pauline von Württemberg
mit dem Erbprinzen Wied, eine
Hochzeitsgabe, bestehend in einem
silbernen Theeservice, dargebracht.

FRANKFURT a. M. Dem
Jahresbericht des Mittel-
deutschen Kunstgewerbe-
vereins für i8gg entnehmen wir
folgendes: der Unterricht in der
Kunstgewerbeschule erfuhr keine
Änderungen. Das letzte Quartal
weist eine niedrigere Ziffer für
die Tagesfachklassen, dagegen eine
hohe für die Abendklassen auf.
In diesen Zahlen spiegelt sich
einigermassen die gesamte Lage
des Kunstgewerbes wieder, inso-
fern ein niedriger Stand desselben
vielen Kräften während der Tages-
zeit zu ihrer Ausbildung die
nötige Müsse giebt, bei einem
Hochstand der kunstgewerblichen
Produktion aber, wie er seit
einigen Jahren eingetreten ist,
der Zudrang zu den kunstge-
werblichen Abendklassenzunimmt.
Eine Studienreise zur Aufnahme
alter dekorativer Wandmalereien
mit der Schülern der Malerklasse
wurde nach Strassburg i. Elsass
gerichtet, wo die wahrscheinlich
auf Dietterlein zurückzuführenden
Wandmalereien im »Frauenhause«

Blumenkübel, Entwurf von AUO. GLASER, München

reiches Studienmaterial ergaben. Vier Schülern konnte
das zu einer Erleichterung bei der Einjahrig-Freiwilligen-
Prüfung berechtigende Zeugnis über hervorragende
Leistungen erteilt werden. Eine Ausstellung der
Schülerarbeiten fand zu Beginn des Sommerquartals
statt. Eine wesentliche Bereicherung erfuhr im Berichts-
jahre die gelegentlich der Umgestaltung der Museums-
räume in übersichtlicher Aufstellung neu eröffnete
Gipsabguss-Sammlung. Zu erwähnen sind auch die
zahlreichen und bedeutenden Aufträge, durch welche
die an der Schule wirkenden Künstler mit der Praxis
in Verbindung erhalten wurden.
Die Bibliothek hat zu Ostern ihre
neuen Räume bezogen und sieht
damit eine der bedeutsamsten
Vorausssetzungen ihrer Weiter-
entwicklung erfüllt. Für die
Entwicklung des Kunstgewerbe-
Museums war das Jahr 189g ein
sehr bedeutungsvolles, indem der
Erweiterungsbau fertiggestellt und
hierdurch die Neuordnung der
Sammlung ermöglicht wurde. Die
Anordnung erfolgte in bestimmten
Gruppen, für welche einesteils
das Material, aus welchem die
Gegenstände angefertigt sind, im
übrigen die zeitliche Zusammen-
gehörigkeit derselben massgebend
war. Die Neuerwerbungen des
Museums weisen, abgesehen von
den zahlreichen Schenkungen, 3g
Nummern auf, wovon 20 etwa
auf keramische Gegenstände ent-
fallen. Grössere Sonderausstel-
lungen sind fünf im Berichtsjahr
veranstaltet worden: Japanische
Holzschnitte des Herrn C. Vogel
in Cronberg, Pflanzenstudien von
H. F. v. Berlepsch, Entwürfe für
eine Tauf medaille, eine Ausstellung
von typographischen Leistungen,
eine Buchkunst-Ausstellung, end-
lich eine Serie von elektrischen
Beleuchtungskörpern. Die Be-
suchsziffer des Museums belief
sich auf 6703 Personen. Es
wurden sechs Vereinsexkursionen
veranstaltet. Die Zahl der Mit-
glieder ist von 4g4 auf 723 ge-
stiegen; das Wachstum sowie die
Beitragserhöhungen vieler Mit-
glieder sind den Bemühungen
der Kommission zu danken, die

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