KLEINE MITTEILUNGEN
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bedeutende Vermehrung auf. Für die höheren Klassen
der Staatsgewerbe- und Textilschulen, der Mittel- und
Handelsschulen wurden Führungen veranstaltet, ebenso
fanden offizielle Führungen durch den Direktor statt,
welche sich eines guten Besuches erfreuten. In den
Sammlungen gelangten zwei vollkommen eingerichtete
mährische Bauernstuben, eine deutsche und eine sla-
vische, zur Aufstellung, und zwar im Anschluss an die
Sammlung der mährischen Keramik als deren wün-
schenswerteste Ergänzung. Zur Neuordnung gelangte
unter gleichzeitiger Ausscheidung älterer minderwer-
tiger Erwerbun-
gen die Abteilung
der Schmiedear-
beiten. Einem im-
mer lebhafter ge-
äusserten Wun-
sche entspre-
chend, wurde im
Oktober ein Zei-
chen-, Mal- und
Modellierkursus
eingerichtet, zu
welchem überaus
zahlreiche An-
meldungen ein-
liefen. Im Be-
richtsjahre fanden
elf Sonderausstel-
lungenstatt, unter
denen besonders
zu nennen sind:
Moderne kunst-
gewerbliche Er-
zeugnisse aus
Österreich,
Deutschland,
England, Hol-
land, Frankreich,
Amerika, eine
Historische
Trachtenausstel-
lung und eine
Historische Mö-
belausstellung.
Besonders rege
gestaltete sich im
Berichtsjahre die
Veranstaltung
von Wanderaus-
stellungen in der Provinz. Sie umfassten ausschliess-
lich moderne Arbeiten des Kunstgewerbes und waren
mit einem Vortrage des Direktors über »Paris und seine
nächste Weltausstellung« verbunden. Die Abteilung
zur technischen Förderung des Kleingewerbes am Mu-
seum beendete mit dem Jahre 189g ihre bei der Grün-
dung als Probezeit angesetzte fünfjährige Thätigkeit.
Diese Institution findet von Jahr zu Jahr eine immer
wachsende Inanspruchnahme, so dass der Weiterbe-
stand der Aktion als unbedingtes Bedürfnis und auch
als gesichert erscheint. -u-
M'
Stickerei von Frau SCHMIDT-PECHT, Konstanz.
IÜNCHEN. Nach dem Bericht über die Generalver-
sammlung des Bayrischen Kjinstgewerbevereins
am 27. März 1900 zählte der Verein 1801 Mit-
glieder. In der Ausstellungshalle konnte im Jahre
1899 ein um fast io°/0 höheres Ergebnis als im
Vorjahre festgestellt werden. Die Beschickung der
Halle blieb nach Stückzahl und Wert etwas hinter
dem Vorjahre zurück; der höhere Umsatz, einer der
höchsten bisher in der Halle erreichten, ist daher
hauptsächlich auf die rührige Thätigkeit der Hallen-
leitung zurückzuführen. Der Umsatz betrug 180016,85
Mark gegen
165 1 51,68 M. im
Vorjahre. Aus der
Beteiligung an
der Glaspalast-
ausstellung hat
sich für den Ver-
ein trotz der Zu-
schüsse seitens
des Staates und
des Ausstellungs-
unternehmens
(Künstlergenos-
senschaft) ein
Fehlbetrag von
4000 M. ergeben,
und es gelang
auch nicht, bei
der Künstlerge-
nossenschaft den
Antrag auf Dek-
kung des Fehlbe-
trages aus den
Ausstellungs-
erübrigungen
durchzubringen.
Bedauerlicher-
weise hat eine
starke Gegenströ-
mung eines Tei-
les der Kunstge-
nossenschaftsmit-
glieder eine Be-
teiligung des
Vereins an der
Ausstellung im
Glaspalast un-
möglichgemacht.
Für Projektie-
rungsarbeiten zur Jubiläums-Ausstellung hatte der Aus-
schluss einen Kredit von 2000 M. eröffnet und nach
dessen Verbrauch sich eine Erhöhung des Kredits auf
5000 Mark von der Generalversammlung bewilligen
lassen. -u-
P
&FORZHEIM. Nach dem Bericht über die Gross-
herzogliche Kunstgewerbeschule für das Schul-
jahr i8qqjiqoo betrug die Schülerzahl 269,
gegen 235 im Vorjahre. Vom 14. bis 17. April 1899
fand eine Ausstellung von Schülerarbeiten statt, welche
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bedeutende Vermehrung auf. Für die höheren Klassen
der Staatsgewerbe- und Textilschulen, der Mittel- und
Handelsschulen wurden Führungen veranstaltet, ebenso
fanden offizielle Führungen durch den Direktor statt,
welche sich eines guten Besuches erfreuten. In den
Sammlungen gelangten zwei vollkommen eingerichtete
mährische Bauernstuben, eine deutsche und eine sla-
vische, zur Aufstellung, und zwar im Anschluss an die
Sammlung der mährischen Keramik als deren wün-
schenswerteste Ergänzung. Zur Neuordnung gelangte
unter gleichzeitiger Ausscheidung älterer minderwer-
tiger Erwerbun-
gen die Abteilung
der Schmiedear-
beiten. Einem im-
mer lebhafter ge-
äusserten Wun-
sche entspre-
chend, wurde im
Oktober ein Zei-
chen-, Mal- und
Modellierkursus
eingerichtet, zu
welchem überaus
zahlreiche An-
meldungen ein-
liefen. Im Be-
richtsjahre fanden
elf Sonderausstel-
lungenstatt, unter
denen besonders
zu nennen sind:
Moderne kunst-
gewerbliche Er-
zeugnisse aus
Österreich,
Deutschland,
England, Hol-
land, Frankreich,
Amerika, eine
Historische
Trachtenausstel-
lung und eine
Historische Mö-
belausstellung.
Besonders rege
gestaltete sich im
Berichtsjahre die
Veranstaltung
von Wanderaus-
stellungen in der Provinz. Sie umfassten ausschliess-
lich moderne Arbeiten des Kunstgewerbes und waren
mit einem Vortrage des Direktors über »Paris und seine
nächste Weltausstellung« verbunden. Die Abteilung
zur technischen Förderung des Kleingewerbes am Mu-
seum beendete mit dem Jahre 189g ihre bei der Grün-
dung als Probezeit angesetzte fünfjährige Thätigkeit.
Diese Institution findet von Jahr zu Jahr eine immer
wachsende Inanspruchnahme, so dass der Weiterbe-
stand der Aktion als unbedingtes Bedürfnis und auch
als gesichert erscheint. -u-
M'
Stickerei von Frau SCHMIDT-PECHT, Konstanz.
IÜNCHEN. Nach dem Bericht über die Generalver-
sammlung des Bayrischen Kjinstgewerbevereins
am 27. März 1900 zählte der Verein 1801 Mit-
glieder. In der Ausstellungshalle konnte im Jahre
1899 ein um fast io°/0 höheres Ergebnis als im
Vorjahre festgestellt werden. Die Beschickung der
Halle blieb nach Stückzahl und Wert etwas hinter
dem Vorjahre zurück; der höhere Umsatz, einer der
höchsten bisher in der Halle erreichten, ist daher
hauptsächlich auf die rührige Thätigkeit der Hallen-
leitung zurückzuführen. Der Umsatz betrug 180016,85
Mark gegen
165 1 51,68 M. im
Vorjahre. Aus der
Beteiligung an
der Glaspalast-
ausstellung hat
sich für den Ver-
ein trotz der Zu-
schüsse seitens
des Staates und
des Ausstellungs-
unternehmens
(Künstlergenos-
senschaft) ein
Fehlbetrag von
4000 M. ergeben,
und es gelang
auch nicht, bei
der Künstlerge-
nossenschaft den
Antrag auf Dek-
kung des Fehlbe-
trages aus den
Ausstellungs-
erübrigungen
durchzubringen.
Bedauerlicher-
weise hat eine
starke Gegenströ-
mung eines Tei-
les der Kunstge-
nossenschaftsmit-
glieder eine Be-
teiligung des
Vereins an der
Ausstellung im
Glaspalast un-
möglichgemacht.
Für Projektie-
rungsarbeiten zur Jubiläums-Ausstellung hatte der Aus-
schluss einen Kredit von 2000 M. eröffnet und nach
dessen Verbrauch sich eine Erhöhung des Kredits auf
5000 Mark von der Generalversammlung bewilligen
lassen. -u-
P
&FORZHEIM. Nach dem Bericht über die Gross-
herzogliche Kunstgewerbeschule für das Schul-
jahr i8qqjiqoo betrug die Schülerzahl 269,
gegen 235 im Vorjahre. Vom 14. bis 17. April 1899
fand eine Ausstellung von Schülerarbeiten statt, welche