KLEINE MITTEILUNGEN
219
Romanisches Haus, Baurat SCHWECHTEN, Berlin.
Pfeiler-Aufsalz in Rackwitzer Sandstein ausgeführt
von Bildhauer P. HARTMANN, in Firma:
GEBR. ZE1DLER, Hofsteinmetzmeister.
geben. Die Ausstellung wird umfassen: 1. Drucke von
der ältesten Zeit bis zur Gegenwart, 2. Bucheinbände,
3. a) Originalzeichnungen für Buchillustration, sowie
Kompositionen für Buchschmuck, b) Graphische Künste,
c) Cliche-Erzeugnisse. -u-
VERMISCHTES
PARIS. Das Modell der AussteUungs-Oedenk-
Medaille ist von Roty in folgender Anordnung
entworfen worden. Das endende Jahrhundert
ist auf derselben durch eine Frauengestalt dargestellt,
die die Fackel des Fortschritts hoch emporhält. Ein
junger geflügelter Genius eilt herbei, um die Fackel
zu erfassen. In einem 'Sonnenstrahle, der die Zweige
einer Eiche umstrahlt, auf die sich das alternde Jahr-
hundert erschöpft stützt, liest man die beiden Jahres-
zahlen: „1801 — igoo". Die Rückseite der recht-
eckigen, 50 mm hohen Medaille zeigt einen mit
Rosen durchflochtenen Lorbeerzweig über den Worten:
»Exposition universelle internationale de 1900. Paris«,
ferner eine Perspektive der Avenue Alexander III, von
den Champs-Elysees aus genommen. -u-
ZU UNSERN BILDERN
Die Gebäude der fremden Staaten auf der Welt-
ausstellung in Paris sind alle an der Seine am
Quai d'Orsay, zwischen Pont des Invalides und
Pont de l'Alma errichtet worden und weisen, dicht
aneinander gereiht, eine ganze Musterkarte der ver-
schiedensten Baustile und der Bauformen der ver-
schiedenen Länder auf. Der Baumeister des deutschen
Hauses, Post-Bauinspektor J. Radke, hatte für die
äussere Gestaltung des Hauses, das von einem über
60 m hohen Turme überragt wird, sich an gotische
und Frührenaissanceformen angelehnt; war aber durch
die Zweckbestimmung des Hauses, das im Innern
eine Reihe von Ausstellungsgegenständen aufnehmen
musste, genötigt, da und dort diese mittelalterlichen
Bauformen Grössenverhältnissen anzupassen, die wir
an alten Bauwerken natürlich nicht zu sehen gewohnt
sind. Die vier Fassaden des Hauses wurden von
Maler Böhland, Berlin, mit vielfarbigen, ornamentalen
Malereien geschmückt. Auch das Innere, insbesondere
das grosse, monumental gehaltene Treppenhaus erhielt
farbigen Schmuck. Die Malereien der Decke des
Treppenhauses, wie das Lünettenbild der Abschluss-
wand des ersten Stockwerkes wurden von Maler
Wittig-Charlottenburg (s. Abb. S. 207 und S. 213) in
vorzüglicher
Weise aus-
geführt und
zeichnen
sich insbe-
sondere
durch ihre
feine Farben-
stimmung
aus. Die
Frontwand
des Treppen-
hauses er-
hielt ein far-
biges Glas-
fenster von
Maler Lüthi
in Frankfurt
a. M., wäh-
rend die aus
den Abbild.
S. 205 und
S. 207 er-
sichtlichen
Wandbilder
von Prof.
Gussmann,
Dresden, ge-
maltwurden.
Die doppel-
armige Trep-
pe ist in hel-
lem Unters-
berger Mar-
mor von der
Aktiengesell-
schaft für
Marmor - In-
dustrie »Kie-
fer« in Kie-
fersfelde aus-
geführt, die
Füllungen
des Treppen-
geländers
wie die Kan-
delaber auf Sandsteinfigur, ausgeführt,von Bildhauer
uciauer <tur p HARTMANNj Berlin
33*
219
Romanisches Haus, Baurat SCHWECHTEN, Berlin.
Pfeiler-Aufsalz in Rackwitzer Sandstein ausgeführt
von Bildhauer P. HARTMANN, in Firma:
GEBR. ZE1DLER, Hofsteinmetzmeister.
geben. Die Ausstellung wird umfassen: 1. Drucke von
der ältesten Zeit bis zur Gegenwart, 2. Bucheinbände,
3. a) Originalzeichnungen für Buchillustration, sowie
Kompositionen für Buchschmuck, b) Graphische Künste,
c) Cliche-Erzeugnisse. -u-
VERMISCHTES
PARIS. Das Modell der AussteUungs-Oedenk-
Medaille ist von Roty in folgender Anordnung
entworfen worden. Das endende Jahrhundert
ist auf derselben durch eine Frauengestalt dargestellt,
die die Fackel des Fortschritts hoch emporhält. Ein
junger geflügelter Genius eilt herbei, um die Fackel
zu erfassen. In einem 'Sonnenstrahle, der die Zweige
einer Eiche umstrahlt, auf die sich das alternde Jahr-
hundert erschöpft stützt, liest man die beiden Jahres-
zahlen: „1801 — igoo". Die Rückseite der recht-
eckigen, 50 mm hohen Medaille zeigt einen mit
Rosen durchflochtenen Lorbeerzweig über den Worten:
»Exposition universelle internationale de 1900. Paris«,
ferner eine Perspektive der Avenue Alexander III, von
den Champs-Elysees aus genommen. -u-
ZU UNSERN BILDERN
Die Gebäude der fremden Staaten auf der Welt-
ausstellung in Paris sind alle an der Seine am
Quai d'Orsay, zwischen Pont des Invalides und
Pont de l'Alma errichtet worden und weisen, dicht
aneinander gereiht, eine ganze Musterkarte der ver-
schiedensten Baustile und der Bauformen der ver-
schiedenen Länder auf. Der Baumeister des deutschen
Hauses, Post-Bauinspektor J. Radke, hatte für die
äussere Gestaltung des Hauses, das von einem über
60 m hohen Turme überragt wird, sich an gotische
und Frührenaissanceformen angelehnt; war aber durch
die Zweckbestimmung des Hauses, das im Innern
eine Reihe von Ausstellungsgegenständen aufnehmen
musste, genötigt, da und dort diese mittelalterlichen
Bauformen Grössenverhältnissen anzupassen, die wir
an alten Bauwerken natürlich nicht zu sehen gewohnt
sind. Die vier Fassaden des Hauses wurden von
Maler Böhland, Berlin, mit vielfarbigen, ornamentalen
Malereien geschmückt. Auch das Innere, insbesondere
das grosse, monumental gehaltene Treppenhaus erhielt
farbigen Schmuck. Die Malereien der Decke des
Treppenhauses, wie das Lünettenbild der Abschluss-
wand des ersten Stockwerkes wurden von Maler
Wittig-Charlottenburg (s. Abb. S. 207 und S. 213) in
vorzüglicher
Weise aus-
geführt und
zeichnen
sich insbe-
sondere
durch ihre
feine Farben-
stimmung
aus. Die
Frontwand
des Treppen-
hauses er-
hielt ein far-
biges Glas-
fenster von
Maler Lüthi
in Frankfurt
a. M., wäh-
rend die aus
den Abbild.
S. 205 und
S. 207 er-
sichtlichen
Wandbilder
von Prof.
Gussmann,
Dresden, ge-
maltwurden.
Die doppel-
armige Trep-
pe ist in hel-
lem Unters-
berger Mar-
mor von der
Aktiengesell-
schaft für
Marmor - In-
dustrie »Kie-
fer« in Kie-
fersfelde aus-
geführt, die
Füllungen
des Treppen-
geländers
wie die Kan-
delaber auf Sandsteinfigur, ausgeführt,von Bildhauer
uciauer <tur p HARTMANNj Berlin
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