DAS KÜNSTGEWERBE AUF DER PARISER WELTAUSSTELLUNG
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Glasschränke stehen in langen Reihen
nebeneinander. Gute Arbeiten sind
insbesondere bei den Bronzen und
Lackarbeiten, dann aber auch bei
den Elfenbeinschnitzereien zu fin-
den; in der sehr reichhaltigen ke-
ramischen Abteilung werden sie
von den Erzeugnissen zweifelhaften
Wertes etwas erdrückt. Märchen-
haft schön sind einige der auf
dem Marsfelde ausgestellten japani-
schen Stickereien. Die Teppiche fal-
len hauptsächlich durch ihre Billig-
keit auf.
In der Schweizer Abteilung, die
den Beschluss macht, überwiegen
gänzlich die Gewerbszweige, die
in der deutschen, als kein wesentliches
künstlerisches Interesse bietend, in den
Annexbau verbannt worden sind. An
erster Stelle stehen natürlich die
Uhren, für die in dem Hauptraum
ein mächtiger Holzbau in der Form
einer durchbrochenen Kuppel errichtet
worden ist. Das Bestreben, die Ge-
häuse der Taschenuhren künstlerisch
zu gestalten, macht sich fast überall
bemerkbar, hat aber nur ganz selten
zu einem befriedigenden Ergebnis
geführt. Ebenso findet man unter
den Filigranarbeiten, Inkrustationen,
Schmucksachen und Emailmalereien
kaum etwas Beachtenswertes. Gut
sind ein paar Glasmalereien und die
Medaillen von Hans Frei in Basel,
ganz belanglos dagegen die Kera-
mik und die Holzschnitzereien. Hier
ist der Ausdruck »Marktware« am
Platze. Wenigstens erwähnt seien
die von den Brienzer Holzschnitzerei-
schülern und den Genfer Tapezierlehrlingen herge-
stellten Zimmer. Den hier anschliessenden nördlichsten
Raum in der deutschen kunstgewerblichen Abteilung auf der Pariser Weltausstellung'11900.
Entworfen von Professor PAUL PFAUN,
Schreiuerarbeiten ausgeführt von WENZEL TILL, München.
Teil dieses Palastes nimmt die französische keramische
Abteilung ein. WALTHER OENSEL.
Druckverzierung, gezeichnet von ELLY HIRSCH, Berlin.
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Glasschränke stehen in langen Reihen
nebeneinander. Gute Arbeiten sind
insbesondere bei den Bronzen und
Lackarbeiten, dann aber auch bei
den Elfenbeinschnitzereien zu fin-
den; in der sehr reichhaltigen ke-
ramischen Abteilung werden sie
von den Erzeugnissen zweifelhaften
Wertes etwas erdrückt. Märchen-
haft schön sind einige der auf
dem Marsfelde ausgestellten japani-
schen Stickereien. Die Teppiche fal-
len hauptsächlich durch ihre Billig-
keit auf.
In der Schweizer Abteilung, die
den Beschluss macht, überwiegen
gänzlich die Gewerbszweige, die
in der deutschen, als kein wesentliches
künstlerisches Interesse bietend, in den
Annexbau verbannt worden sind. An
erster Stelle stehen natürlich die
Uhren, für die in dem Hauptraum
ein mächtiger Holzbau in der Form
einer durchbrochenen Kuppel errichtet
worden ist. Das Bestreben, die Ge-
häuse der Taschenuhren künstlerisch
zu gestalten, macht sich fast überall
bemerkbar, hat aber nur ganz selten
zu einem befriedigenden Ergebnis
geführt. Ebenso findet man unter
den Filigranarbeiten, Inkrustationen,
Schmucksachen und Emailmalereien
kaum etwas Beachtenswertes. Gut
sind ein paar Glasmalereien und die
Medaillen von Hans Frei in Basel,
ganz belanglos dagegen die Kera-
mik und die Holzschnitzereien. Hier
ist der Ausdruck »Marktware« am
Platze. Wenigstens erwähnt seien
die von den Brienzer Holzschnitzerei-
schülern und den Genfer Tapezierlehrlingen herge-
stellten Zimmer. Den hier anschliessenden nördlichsten
Raum in der deutschen kunstgewerblichen Abteilung auf der Pariser Weltausstellung'11900.
Entworfen von Professor PAUL PFAUN,
Schreiuerarbeiten ausgeführt von WENZEL TILL, München.
Teil dieses Palastes nimmt die französische keramische
Abteilung ein. WALTHER OENSEL.
Druckverzierung, gezeichnet von ELLY HIRSCH, Berlin.