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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 11.1900

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4360#0250

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KLEINE MITTEILUNGEN

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der Erfindung, die charakteristische Zeichnung, die
ausgeschnitten noch ihren Reiz bewahrt hat, und wer
sich in den Geschmack des japanischen Stils gefunden
hat, muss sich sagen, dass die Japaner ein Volk von
Künstlern sind, deren Flächenmuster, z. B. mit un-
serm Tapetendekor verglichen, weit über den abend-
ländischen Erzeugnissen stehen. Überall gewahrt man
in diesen Kunstproben, dass Naturstudium, das liebe-
volle Versenken in die Gestalten der Flora und Fauna,
das A und O allen Künstlertums ist. Durch die
unendliche Liebe und Sorgfalt, mit der der Japaner
den Naturformen nachspürt und sie »ins Handgelenk
zu bekommen« sucht, wird die gesamte japanische
Kunst ein Abglanz, ein treuer Spiegel der Natur selbst.
Von ihr gilt denn auch das Goethe'sche Wort:

»Und es ist das ewig Eine,

Das sich vielfach offenbart:

Klein das Grosse, gross das Kleine,

Alles nach der eignen Art.

Immer wechselnd, fest sich haltend,

Nah und fern und fern und nah,

Sich gestaltend, umgestaltend,

Zum Erstaunen bin ich da.«
So ist denn die Verbreitung dieser wohlfeilen
Mappe in allen kunstgewerblichen Ateliers zu wün-
schen. Dann und wann ein Blick in ihren graziösen
Inhalt vermag der versiegenden Erfindungsgabe neue
Kraft zu geben.

WETTBEWERBE

BERLIN. Preisausschreiben um Entwürfe für ein
Plakat zur Internationalen Ausstellung für Feuer-
schutz- und Feuerrettungswesen in Berlin igoi.
Ausgesetzt sind drei Preise von 1000, 500 und 250
Mark. Einzusenden zum 15. Oktober 1900. Dem
Preisgericht gehören an von ausübenden Künstlern:
Geh. Regierungsrat Ende, Professor Dettmann, Professor
E. Doepler d. J. und Maler Jüttner. -u-

B ERLIN. Preisausschreiben um Entwürfe für einen
modernen Zeitungskopf für die »Deutsche Tischler-
zeitung«. Die Entwürfe müssen in Strichtechnik
mit schwarzer Tusche ausgeführt werden und 320 mm
breit und 163 mm hoch sein. Ausgesetzt sind zwei
Preise zu 150 und 50 Mark. Einzusenden bis zum

15. Oktober 1900 an F. A. Günther, Zeitungsverlag,
Berlin, Lützowstr. 6. Dem Preisgericht gehören an
die Herren Professor E. Doepler und Direktor Dr.
P. Jessen, beide in Berlin. -u-

CHARLOTTENBURG. Wettbewerb zur Erlangung
von Skizzen für ein auf dem Luisenplatz zu
errichtendes Kaiser Friedrich-Denkmal, aus-
geschrieben vom Magistrat zu Chaiiottenburg für
deutsche Künstler. Ausgesetzt sind drei Preise von
4000, 2500, 1500 Mark. Dem Preisgericht gehören
an Ober-Baudirektor Hinckeldeyn, Geh. Regierungsrat
Prof. Ende und Prof. Herter in Berlin, Prof. Maison
in München, Stadtbaurat Bratring und Stadtverordneter
Reg.-Baumeister a. D. Reimarus in Charlottenburg.
Einzusenden zum 15. November d. J. Nähere Be-
dingungen zu erhalten vom Magistrat in Charlotten-
burg, -u-

Buchverziernngen, gezeichnet von ED. LIESEN, Berlin.

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