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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 11.1900

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Kleine Mitteilungen
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ZU UNSERN BILDERN

ZU UNSERN BILDERN

Zu berichtigen ist zunächst, dass die auf Seite 164
und 165, Heft 9 des lfd. Jahrganges abgebildeten zwei
Tischlampen von Ernst Riegel, nicht A. Riegl, in Mün-
chen, entworfen sind, wie irrtümlicherweise gedruckt
wurde. Ferner sei ergänzend bemerkt, dass die auf
S. 218 und 219 des letzten Heftes abgebildeten Sand-
steinfiguren für das Verwaltungsgebäude der Stadt
Berlin am Mühlendamm bestimmt waren. Dieselben
wurden nach alten Sandsteinfiguren im Märkischen
Museum ergänzt und in Rackwitzer Sandstein ausge-
führt. — Der auf S. 225 abgebildete Brunnen von
P. Bruckmann & Söhne, Heilbronn, soll eine Allegorie
auf die deutsche Musik darstellen. In der Mitte des
dreiteiligen Aufbaues, der gegen drei Meter hoch ist,
steht die Figur der deutschen Musik, auf die Harfe
gelehnt, in der Linken einen Lorbeerzweig haltend.
Im reich ornamentierten Saum des Gewandes sind
die Namen deutscher Komponisten mit dem Orna-
ment verwoben. Zwei Putten unterhalb des Sockels
der Hauptfigur halten an jeder der drei Seiten die
Reliefs der drei Meister Mozart, Beethoven, Wagner.
Die grossen, wasserspeienden Masken, wie die weib-
lichen, am Fuss angebrachten Figuren sollen den
Charakter der Musik je eines der drei Meister zum
Ausdruck bringen.

Die drei von Adlern überschatteten Elfenbein-
masken tragen als Kapitale drei sitzende allego-
rische Figuren: Inspiration, Komposition und Direk-
tion. In den Medaillons zwischen diesen Figuren

. ist die Streichmusik, Blasmusik und Schlagmusik dar-
gestellt.

Auf dem Hauptgesims ruht eine Kuppel aus
Strahlen, über welcher ein Tanzreigen, als Verkör-
perung der heiteren Musik, eine Art Tambour bildet.
Letzterer wird noch von einem kronenartigen Ab-
schluss überragt, und die oberste Endigung bildet
ein auf einer Elfenbeinkugel stehender Genius.

Das Wasserbecken ist aus Marmor, die drei
Streben und alle architektonischen Teile sind aus
Bronze, aller ornamentale und figürliche Schmuck ist
Silber (es wurden 250 Kilo Silber verwendet). Um eine
einheitliche Wirkung zu erzielen, wurde das Silber teils
vergoldet, teils grau oder grünlich oxidiert. Zu dem
Ganzen hat, wie schon erwähnt, Professor Otto Rieth
in Berlin den Entwurf, Bildhauer Amberg die Mo-
delle geliefert.

Zu der Abbildung des einen Treppenhauses der
deutschen kunstgewerblichen Abteilung (Abb. S. 234
und S. 235) sei noch bemerkt, dass sämtliche Modelle
für die ornamentalen Stuckteile nach Hoffacker's Ent-
würfen von der Bildhauerwerkstätte von R. Schirmer
in Berlin herrühren, gleichwie in dem in den früheren
Heften abgebildeten unteren Treppenhause, zu dem
Riegelmann die Holzschnitzereien der Decke und
Treppe lieferte. Das Lünettenbild hat Professor Max
Koch gemalt, das Bogengitter im Eingang Miksits in
Berlin geschmiedet; die dreiteilige Bogenstellung der
Galerie ist nach Hoffacker's Zeichnungen von Prof.
Riegelmann geschnitzt; die Bronzegusskrone für elek-
trisches Licht lieferte Paul Stotz in Stuttgart.

Schlussstück, gezeichnet von Maler W. WINKLER, Idstein i/Taun.

Herausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Professor Karl Hoffacker, Architekt in Charlottenburg-Berlin.

Druck von Ernst Hedrich Nachf., O. m. b. H., Leipzig.
 
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