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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 11.1900

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Vereinsmitteilungen Badischer Kunstgewerbeverein
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https://doi.org/10.11588/diglit.4360#0261

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DEUTSCHE GLASMALEREI-AUSSTELLUNG IN

KARLSRUHE 1901

Die Aufforderung zur Beteiligung an dieser Fach-
Ausstellung, welche der Badische Kunstgewerbeverein
laut Beschluss der letzten Generalversammlung an
alle Interessenten dieses Fachgebietes durch die Ver-
sendung der Ausstellungs-Programme gerichtet hat,
fand allenthalben in den weitesten Kreisen Deutsch-
lands zustimmenden Beifall. Schon jetzt laufen täg-
lich zahlreiche Anmeldungen ein, obgleich der An-
meldetermin erst auf den 1. November d. J. festgesetzt
wurde. Es steht somit zu erwarten, dass sich dieses
Unternehmen zu einem recht umfangreichen gestaltet,
da gerade von solchen Spezialausstellungen für das
einzelne Fachgebiet ein wirksamerer Erfolg zu er-
warten ist, als von den grossen Weltausstellungen,
die sich durch die ungeheuere Fülle des hier Ge-
botenen kaum beherrschen lassen.

Da mit dieser Ausstellung insbesondere das Inter-
esse für das Gesamtgebiet der Glasmalerei angeregt
wird, so dürfte dieselbe für die gesunde Weiter-
entwickelung dieser so schönen Technik von wirk-
samstem Erfolge sein.

Anschliessend bringen wir zur Kenntnisnahme
unserer Vereinsmitglieder das

Ausstellungs -Programm.

1. Unter dem Protektorate Sr. K- Fl. des Gross-
herzogs Friedrich von Baden und dem Ehrenpräsidium
Sr. K- H- des Erbgrossherzogs Friedrich von Baden
veranstaltet der Badische Kunstgewerbeverein für die
Zeit vom 1. Mai bis zum 1. Oktober 1901 im Neu-
bau der Grossh. Kunstgewerbeschule in Karlsruhe eine

Deutsche Glasmalerei -Ausstellung.

2. Das Unternehmen — das erste seiner Art —
bezweckt: ein übersichtliches Gesamtbild der Glas-
malerei und der verwandten Techniken zu geben und

damit anregend und befruchtend auf diesen Zweig
des Kunstgewerbes einzuwirken.

3. Die Ausstellung wird folgende Abteilungen um-
fassen :

A. Glasgemälde 1

B. Kunstverglasungen u. Glasmosaiken I (Moderner

C. Glasätzungen Teil.)

D. Kartons und Entwürfe

E. Stilistisch und technisch interessante Arbeiten
aus früherer Zeit. (Alte Abteilung.)

F. Illustrationswerke über Glasmalerei und Ver-
wandtes. (Litteratur-Abteilung.)

Der moderne Teil beschränkt sich auf Erzeugnisse
deutscher Herkunft.

4. Zur Beschickung der Ausstellung werden ein-
geladen :

Die Deutschen Glasmaler und entwerfenden
Künstler, die Besitzer von Glasgemälden und
die Buch- und Verlagshandlungen.

5. Die hervorragendsten Arbeiten der Abteilungen
A bis D (moderner Teil) erhalten Auszeichnungen in
Form von Ehrenpreisen und Ausstellungs-Medaillen.

6. Das Preisgericht wird aus sieben Fachmännern
gebildet: zwei Architekten, zwei Malern, zwei Glas-
malern und dem Vorsitzenden der Ausstellungs-Kom-
mission.*)

7. Der Neubau der Grossh. Kunstgewerbeschule
ist für die Ausstellung besonders geeignet, weil er,
abgesehen von den übrigen zahlreichen Lichtöffnungen,
40 grosse Fenster mit Nordlicht zur Verfügung hat.

Über die Form und Grösse der Fenster giebt das
beifolgende Fensterverzeichnis Auskunft.

*) Die Namen der Preisrichter, sowie die nähere Be-
zeichnung der Ehrenpreise werden den Ausstellern später
durch besondere Zuschrift bekannt gegeben.
 
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