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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 11.1900

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Kleine Mitteilungen
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KLEINE MITTEILUNGEN

Zeugnis über hervorragende Leistungen im kunstgewerb-
lichen Beruf zum Zwecke von Erleichterungen beim Ab-
legen der Prüfung zum Einjährig-Freiwilligen-Dienst
konnteauch im Berichtsjahreeinem SchülerderFachschule
ausgestellt werden. Durch die städtischen Behörden wur-
den die Kräfte des Lehrerkollegiums wiederholt zu künst-
lerischen Leistungen herangezogen. Dadurch wurde be-
sonders den Schülern Gelegenheit gegeben, in der für die
Schule so unentbehrlichen Berührung mit der kunst-
gewerblichen Praxis zu bleiben. Die Bibliothek geht
mit der am Schluss d. J. zu erwartenden Fertigstellung
ihrer neuen Räumlichkeiten einer neuen Phase ihrer
Entwickelung entgegen. Der Besuch derselben ist
auch aus Kreisen, die dem Vereine bisher ferner
standen, in lebhafter Zunahme begriffen. Von den
Sammlungen des Museums hat besonders die kera-
mische Abteilung unter anderem durch Ankäufe auf
der Auktion Hirth in München eine nennenswerte
Bereicherung erfahren. Diese
Erwerbungen haben beson-
ders die in ihren ersten An-
fängen befindliche Samm-
lung italienischer Majoliken
um einige charakteristische
Typen vermehrt, doch gin-
gen auch die Abteilungen
der Fayencen und Porzellane
(Kleinplastik) nicht leer aus.
Nur einen geringen Zuwachs
erhielt die Möbelsammlung.
Zu erwähnen ist ein nieder-
ländischer Schrank aus dem
Ende des 16. Jahrhunderts
und die Vorderwand einer
Truhe mit gotischem ge-
schnitzten Laubwerk und
Tierfiguren. Die Edelmetalle,
die im Museum noch vor-
wiegend in Reproduktionen
vertreten sind, da die Er-
werbung von grösseren Ori-
ginalen der hohen Kosten
wegen nur ausnahmsweise
möglich ist,

hat durch
den Ankauf
von 16 gal-
vanoplasti-
schen Repro-

duktionen
nach Stük-
ken aus der
Zeit der Go-
tik und der
Renaissance
eine wesent-
liche Berei-
cherung er-
fahren. Der

noch vor
Ende des Be-

richtsjahres vollzogene Lhnzug des Museums in
die neuerbauten Räume hat eine vollständige Neu-
ordnung der Sammlungen bedingt. Derselben ist im
grossen und ganzen die technologische Anordnung
nach Materialien zu Grunde gelegt. Mehr denn zuvor
ist dadurch klar geworden, was bisher in dem Museum
erreicht wurde und was noch anzustreben bleibt.
Auf die wechselnden Ausstellungen wurde besonderes
Gewicht gelegt, nachdem die Permanente Ausstellung
neuzeitiger kunstgewerblicher Erzeugnisse in Wegfall
gekommen war, da ein Bedürfnis dafür nicht mehr
vorlag. Dagegen soll durch Sonderausstellungen das
Publikum mit den Fortschritten und Wandlungen
des zeitgenössischen kunstgewerblichen Schaffens im
In- und Auslande bekannt gemacht werden. In solchen
Sonderausstellungen wurden vorgeführt: Möbel, Gläser
und keramische Erzeugnisse Emile Galle's in Nancy;
keramische Erzeugnisse der Kgl. Manufakturen in Ber-
lin und Kopenhagen und

Rörstrand-Aktiebelag in
Stockholm; Kunst-Lithogra-
phien, zusammengestellt von
der Düsseldorfer Hofkunst-
handlung Bismayer & Kraus;
schliesslich die Wettarbeiten
für eine Hochzeitsmedaille,
-u-

B'

Schirmständer aus Eisen und Messing. Entworfen von
Prof. R. WEISSE, ausgef. von Külinsclierf & Söhne, Dresden.

Schnitzerei von einer Bettschirmwand. Entworfen von B. PANKOK,
ausgeführt in den Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk. München.

SCHULEN

I ERLIN. Dem Jahres-
bericht der Königlichen
Kunstgewerbeschule für
das Schuljahr 1898/99 ent-
nehmen wir folgendes: Der
ergänzende Unterricht im Akt-
zeichnen für die Fachklasse
für dekorative Malerei wurde
mit Anfang Januar von 6 auf
4 Nachmittage beschränkt, für
2 Nachmittage aber ein er-
gänzenderUnterricht im Pflan-
zenzeichnen eingeführt. Mit
dem Beginn
desSommer-

quartals
wurde eine
neue Abend-
klasse für
Pflanzen-
zeichnen er-
öffnet. Die
Abendklasse

für Fach-
zeichnen er-
hielt mit Be-
ginn des
Schuljahrs
diezutreffen-
dere Benen-
nung einer
 
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