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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 18.1906-1907

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Kunstgewerbliche Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4869#0136

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KUNSTGEWERBLICHE RUNDSCHAU

Mittelalters und der Renaissance in Lübeck, Flensburg,
Marienburg, Danzig und Hamburg und Erläuterungen der
zu ihren Gunsten geschehenen konservatorischen Arbeiten.
Mit einem Aufsatze über das wundervolle Rathaus von
Emden wendet sich die Betrachtung nach Holland hinüber.
Logischer wäre die Anordnung wohl noch gewesen, wenn
diese letzten Abschnitte des Buches mehr an den Anfang
gerückt worden wären. Ihr hochinteressanter Inhalt wird
dadurch in seinem Werte natürlich nicht geschmälert. Die
sechs Abschnitte gelten der Würdigung des Museums in
Edam, altholländischer Kaufmannshäuser, Höfe und Innen-
räume, sowie des Rittersaales im Binnenhofe im Haag und
seiner Wiederherstellung; ein Aufsatz über Reste alt-
holländischer Volkskunst auf dem Lande macht den Be-
schluß. Von den Autoren sind außer dem Herausgeber
K. Mühlke, der eine ganze Anzahl der Aufsätze, darunter
die sechs holländischen, verfaßt hat, besonders bekannt
Schauniann-Lübeck, F. Schultze-Berlin, Schmid-Marienburg,
R. Mielke-Charlottenburg, der leider verstorbene Buhlers-
Danzig, Schwindrazheim-Hamburg. Doering (Dachau).

J. Hempel, Schaitenkonstruktionen für den Gebrauch an
Baugewerkeschulen, Gewerbeschulen und ähnlichen Lehr-
anstalten, sowie zum Selbstunterricht. 60 Seiten Quart
in Querformat mit 51 Textfiguren und 20 Lichtdruck-
tafeln. Leipzig und Berlin, G. B. Teubner. Gebunden
5 Mark.

Ein altes Thema wird hier neu behandelt. Der Text
ist gut und verständlich geschrieben. Die hübschen Er-
läuterungsfiguren in Parallelperspektive werden es dem
Studierenden erleichtern, sich die Vorgänge im Projektions-
quadranten räumlich vorstellen zu können, was für die
Beherrschung der darstellenden Geometrie die Hauptsache
ist und bleibt. Die Beispiele der Tafeln sind passend ge-
wählt und hauptsächlich dem Formenkreis der Architektur
entnommen (Strebepfeiler, Schornsteine, Treppen, Nischen,
Gesimse, Ausbauten, Krönungen, Kapitale, Bögen, Turm-
dächer und anderes mehr). Den Darstellungen liegt größten-
teils die rechtwinkelige Parallelprojektion, für einige Bei-
spiele auch die Zentralprojektion oder Perspektive zugrunde.
Berücksichtigt sind die Eigenschattengrenzen und die Schlag-

schatten; auf die interessanten aber praktisch ziemlich be-
langlosen Kurven gleicher Helle ist nicht eingegangen.
Das hübsch ausgestattete, billige und seinen Zweck er-
füllende Buch kann gut empfohlen werden. f. s.

Leonhard Hellmuth, Neue Ornamente für die Industrie
und das Kunstgewerbe, für Fach- und gewerbliche Fort-
bildungsschulen. Leipzig, Seemann & Co 7,50 M.
Auf 30 losen in einer Mappe vereinigten Tafeln in der
Größe von 26 auf 34 cm werden hier etwa hundert Orna-
mentformen der neuesten Stilrichtung geboten. Diese
Ornamente sind Verzierungselemente, schwarz auf weiß
wiedergegeben, die sich verschiedenartig umwerten, in
Farbe setzen und allerlei Gebrauchszwecken anpassen lassen.
Neben Bordüren finden sich abgepaßte Komplexe nach
Art der Füllungen, fortsetzbare oder endlose Musterungen
für Fliesen, agraffenartige Einzelheiten für Schmuck, Inkru-
stierung usw. Als Motive dienen durchschnittlich streng
stilisierte Pflanzengebilde und geometrische Linienver-
schlingungen. Die Moderne verpönt zwar das Kopieren;
da aber trotzdem kopiert wird, so wird die Sammlung ihre
Abnehmer finden. p, s.

Ericke, Entwürfe für moderne Kunstschlossereien. 21 Tafeln
mit 65 Abbildungen. Mit Preisangaben und Gewichts-
berechnungen für sämtliche Entwürfe. Lübeck, Charles
Coleman. Preis nicht genannt.

Die Einleitung besagt: »Die hier gebotenen Entwürfe
bewegen sich in den augenblicklich beliebten Formen, die
man vielfach zusammenfassend als dem sogenannten Jugend-
stil angehörend bezeichnet. Sie erheben keinen Anspruch
auf besondere Originalität, sondern wollen dem Schlosser-
meister nur als brauchbares Material für die Bedienung
seines Kundenkreises zur Seite stehen.« Dagegen ist nichts
einzuwenden, wenn der sogenannte Jugendstil keinen Ein-
spruch erhebt. In Wirklichkeit geben die Tafeln größten-
teils historische Motive wieder, allerdings mit einer Ver-
schnörkelung im Detail, die als neu gelten kann. Zuzu-
geben ist, daß auch Gitterwerke nach Art der hier gebrachten
ihre Liebhaber haben und so sind die Entwürfe vielleicht
manchem Schlosser willkommen. f. s.

W. HAOOENMACHER. TINTENFASS IN BRONZE MIT EBENHOLZFÜSSEN UND -KNOPF
Mütidicner Lelir- und Vcrsuchsatcliers

Herausgeber und verantwortliche Redaktion: E. A. Seemann, Leipzig, Querstraße 13
Druck von Ernst Hfdrich Nachf., a. M. b. h., Leipzig
 
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