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Wanner, Peter [Red.]
Heimatbuch der Stadt Lorch: Lorch: Beiträge zur Geschichte von Stadt und Kloster — Lorch, 1990

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https://doi.org/10.11588/diglit.7424#0110
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IfOt

Die Sakristei

Landbaumeister Groß bildete 1806 in einem Grundriß der Klo-
sterkirche diesen Anbau ab, dessen Größe er mit 39' x 13' (Werk-
schuh)6 verzeichnet hat. Die verhältnismäßig genaue Bauauf-
nahme gibt die mit »Einsturz drohende Sacristey« noch wieder,
ehe sie vor 1808 abgetragen wurde. Das dem südlichen Chor-
winkel angepaßte und vom Chor aus zugängliche Gehäuse hatte
auf der Südseite Strebepfeiler und dazwischen zwei Fenster, auf
der Ostseite zum Kreuzgang hin ein exzentrisch gesetztes Fen-
ster (oder einen weiteren Zugang). Trotz der weiterhin verläß-
lichen Zeichnung - die allerdings die wechselnde Stärke der
Chorwände nicht berücksichtigt -, will man nicht glauben, daß
die der Chorwand angelehnte Sakristei mit einer eigenen Nord-
wand versehen wurde. Auflagemöglichkeiten für Dach und
Gewölbe bot die Chorwand doch genug an. Es sei denn, man
interpretiert die Zeichnung als Entwurf zur Wiederherstellung
der Sakristei mit eigener Nordwand. Da im Grundriß die da-

108

Grundriß der Klosterkirche Lorch, gefer-
tigt von Landhaumeister Groß 1806. Städ-
tisches Museum Ludwigsburg.

mals instabilen Seitenschiffwände ebenfalls hell getönt wurden,
erscheint diese Auslegung nicht unsinnig.

Von dem Gewölbe der Sakristei, einem »halben Zirkelgewöl-
be«, spricht ein Rechnungsbeleg von 1789. Damals stürzte ein
Pfeiler der Sakristei-Südwand ein. Amtmann Bühler veranlaßte
zur »Verhütung größerer Schäden« seine Wiederherstellung.
Näheres schrieb der Klostermaurer: »Vermutlich ist der Grund
gewichen oder gesunken. Es ist nötig, diesen Pfeiler von gehaue-
nen Quader wieder aufzuführen wegen Weichung der Mauer,
weil die Sakristey gewölbt ist«. Der Pfeiler, 3' lang, ebenso breit
und 10' hoch, kostete 27 fl. (Gulden) 57 kr. (Kreuzer).

6 Im Herzogtum Württemberg maß ein Werkschuh (12 Zoll) 28,6 cm.
(Die Archivpflege in den Kreisen und Gemeinden. Veröffent-
lichungen der Württembergischen Archivdirektion, Heft 5, Stuttgart
1952,80.)
 
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