sprechung findet (E. SPEHR, 1968, Abb. 12, 7-10, Grab 38). Auf die besondere Stellung der
Ringknopfhaken in der Diskussion um deren Zuordnung zu einem der Friedhofstypen sei auf die
Ausführungen von W. WEGEWITZ (1972, 22 f.) verwiesen. Da ein Ringknopfgürtelhaken auch auf
dem waffenführenden Friedhof Ehestorf-Vahrendorf, Kr. Harburg, gefunden wurde, kann nicht
mit Bestimmtheit gesagt werden, ob diese Hakenform im Niederelbegebiet zu den typischen
Beigaben des einen oder anderen Friedhofstyps gehört. Ihr vermehrtes Vorkommen auf dem
Urnenfeld von Hornbek, Holstein, läßt es aber wahrscheinlich erscheinen, daß sie doch mehr auf
Friedhöfen vom Typ Darzau anzutreffen sind (A. RANGS-BORCHLING, 1963, 24 f.). In Barg-
stedt I wurde in Grab 257 (Taf. 34) ein den Ringknopfhaken ähnliches Exemplar gefunden. Auch
dieses verweist nach Mitteldeutschland und weiter elbaufwärts nach Böhmen (W. MÄHLING, 1944,
Taf. 15, le; J. L. PIC, 1906, Taf. XXXIII, 1, 19, 30 u.a.). Ostkeltischer Herkunft dürfte der Loch-
gürtelhaken aus Tostedt-Wüstenhöfen sein 171.
Wie diese Ausführungen verdeutlichen, sind es nur wenige Metallformen, die für den spätlatene-
zeitlichen Anteil der großen Friedhöfe vom Typ Darzau im südlichen Niederelbegebiet zur Verfü-
gung stehen. Daß vereinzelt Objekte dieser Gräberfelder auch auf Bestattungsplätzen vom Typ
Rieste gefunden werden, erschwert die Beurteilungssituation. Deutlicher erkennbar ist die Unter-
schiedlichkeit beider Friedhoftypen zu Beginn der Spätlatenezeit, wo mit den Plattengürtelhaken,
Gürtelringen und Riemen Verteilern, Kugel- und Walzenfibeln u.a. die Eigenständigkeit dieser
Friedhöfe gegenüber den gleichzeitigen Abschnitten solcher vom Typ Rieste besonders deutlich
wird 172. Vergleichbar gute Voraussetzung für die Beurteilung der Unterschiede sind erst wieder zu
Beginn der römischen Kaiserzeit notierbar, wo reichere Inventare, vor allem auch wieder Schmuck
und Spinnwirtel, in die Gräber der Friedhöfe vom Typ Darzau gelangten. Als einziger Schmuck-
ring kann für die Spätlatenezeit des südlichen Niederelbegebietes der kleine eiserne Armring mit
Spiralenden aus Sauensiek, Kr. Stade (Taf. 43, 10) angeführt werden.
Auf den Friedhöfen vom Typ Rieste sind Waffen zwar charakteristisch, doch ist der größte Teil
der Gräber waffen- bzw. überhaupt beigabenlos. Neben den Waffen — Lanzen, Speere, Sporen,
ein- und zweischneidige Schwerter sowie Beschläge der Schilde sind am zahlreichsten vertreten —
finden sich als weitere friedhofsspezifische Objektgruppe die verschiedenen Bronzegefäße. An per-
sönlichen Gebrauchsgegenständen sind neben den Fibeln halbmondförmige Rasiermesser, gestielte
Bogenklingen, Schnallen, gestreckte Messer und Scheren überliefert. Schnallen und Scheren sind
zum größten Teil aber schon wieder älterkaiserzeitlich, wie ja überhaupt die überwiegende Zahl der
Waffengräber augusteisch oder jünger ist. So wird auch eine systematische Aufarbeitung des Fund-
gutes seit der mittleren Spätlatenezeit (Ende Stufe Hornbek Ib) wohl besser im Zusammenhang mit
der römischen Kaiserzeit zu sehen sein, deren monographische Bearbeitung für diesen Raum noch
aussteht. Wir beschränken uns in diesem Sinne auch auf diese kurze Aufführung der Metallgeräte
aus Gräbern der letzten Jahrzehnte der vorrömischen Eisenzeit.
5. Die Tonware in der Stader Geest und Nordostniedersachsen
Eine teilweise andere Entwicklung als im Stader Bereich und in Nordostniedersachsen nimmt
die Keramik des Elbe-Weser-Dreiecks. Die hier von K. Waller herausgestellten „Rettichgefäße“
dominieren seit der ausgehenden mittleren vorrömischen Eisenzeit. Der Holsteiner Gürtel Typ B
aus Wanna „Griftteile“ lag in einem solchen Gefäß (Taf. 83, 2)173. Sehr zahlreich sind die Exem-
plare dieses Typs mit einer oder zwei Dellengruppen auf der Schulter. Leider werden diese auf den
kleinmaßstäbigen Abbildungen von K. Waller nicht immer so deutlich erkennbar. Vergleichbare
171 w WEGEWITZ (1944, 125, Abb. 100). Dazu ferner T. VOIGT (1971, 221 ff., besonders 236, Abb. 7).
172 Man vergleiche die Inventare der Gräberfelder Bargstedt I und Harsefeld. Beide Friedhöfe wurden auch während
dieser Zeit belegt.
173 Ferner die bei P. SCHMID (1957, Taf. 17, 5 u.a.) abgebildeten Kombinationen.
81
Ringknopfhaken in der Diskussion um deren Zuordnung zu einem der Friedhofstypen sei auf die
Ausführungen von W. WEGEWITZ (1972, 22 f.) verwiesen. Da ein Ringknopfgürtelhaken auch auf
dem waffenführenden Friedhof Ehestorf-Vahrendorf, Kr. Harburg, gefunden wurde, kann nicht
mit Bestimmtheit gesagt werden, ob diese Hakenform im Niederelbegebiet zu den typischen
Beigaben des einen oder anderen Friedhofstyps gehört. Ihr vermehrtes Vorkommen auf dem
Urnenfeld von Hornbek, Holstein, läßt es aber wahrscheinlich erscheinen, daß sie doch mehr auf
Friedhöfen vom Typ Darzau anzutreffen sind (A. RANGS-BORCHLING, 1963, 24 f.). In Barg-
stedt I wurde in Grab 257 (Taf. 34) ein den Ringknopfhaken ähnliches Exemplar gefunden. Auch
dieses verweist nach Mitteldeutschland und weiter elbaufwärts nach Böhmen (W. MÄHLING, 1944,
Taf. 15, le; J. L. PIC, 1906, Taf. XXXIII, 1, 19, 30 u.a.). Ostkeltischer Herkunft dürfte der Loch-
gürtelhaken aus Tostedt-Wüstenhöfen sein 171.
Wie diese Ausführungen verdeutlichen, sind es nur wenige Metallformen, die für den spätlatene-
zeitlichen Anteil der großen Friedhöfe vom Typ Darzau im südlichen Niederelbegebiet zur Verfü-
gung stehen. Daß vereinzelt Objekte dieser Gräberfelder auch auf Bestattungsplätzen vom Typ
Rieste gefunden werden, erschwert die Beurteilungssituation. Deutlicher erkennbar ist die Unter-
schiedlichkeit beider Friedhoftypen zu Beginn der Spätlatenezeit, wo mit den Plattengürtelhaken,
Gürtelringen und Riemen Verteilern, Kugel- und Walzenfibeln u.a. die Eigenständigkeit dieser
Friedhöfe gegenüber den gleichzeitigen Abschnitten solcher vom Typ Rieste besonders deutlich
wird 172. Vergleichbar gute Voraussetzung für die Beurteilung der Unterschiede sind erst wieder zu
Beginn der römischen Kaiserzeit notierbar, wo reichere Inventare, vor allem auch wieder Schmuck
und Spinnwirtel, in die Gräber der Friedhöfe vom Typ Darzau gelangten. Als einziger Schmuck-
ring kann für die Spätlatenezeit des südlichen Niederelbegebietes der kleine eiserne Armring mit
Spiralenden aus Sauensiek, Kr. Stade (Taf. 43, 10) angeführt werden.
Auf den Friedhöfen vom Typ Rieste sind Waffen zwar charakteristisch, doch ist der größte Teil
der Gräber waffen- bzw. überhaupt beigabenlos. Neben den Waffen — Lanzen, Speere, Sporen,
ein- und zweischneidige Schwerter sowie Beschläge der Schilde sind am zahlreichsten vertreten —
finden sich als weitere friedhofsspezifische Objektgruppe die verschiedenen Bronzegefäße. An per-
sönlichen Gebrauchsgegenständen sind neben den Fibeln halbmondförmige Rasiermesser, gestielte
Bogenklingen, Schnallen, gestreckte Messer und Scheren überliefert. Schnallen und Scheren sind
zum größten Teil aber schon wieder älterkaiserzeitlich, wie ja überhaupt die überwiegende Zahl der
Waffengräber augusteisch oder jünger ist. So wird auch eine systematische Aufarbeitung des Fund-
gutes seit der mittleren Spätlatenezeit (Ende Stufe Hornbek Ib) wohl besser im Zusammenhang mit
der römischen Kaiserzeit zu sehen sein, deren monographische Bearbeitung für diesen Raum noch
aussteht. Wir beschränken uns in diesem Sinne auch auf diese kurze Aufführung der Metallgeräte
aus Gräbern der letzten Jahrzehnte der vorrömischen Eisenzeit.
5. Die Tonware in der Stader Geest und Nordostniedersachsen
Eine teilweise andere Entwicklung als im Stader Bereich und in Nordostniedersachsen nimmt
die Keramik des Elbe-Weser-Dreiecks. Die hier von K. Waller herausgestellten „Rettichgefäße“
dominieren seit der ausgehenden mittleren vorrömischen Eisenzeit. Der Holsteiner Gürtel Typ B
aus Wanna „Griftteile“ lag in einem solchen Gefäß (Taf. 83, 2)173. Sehr zahlreich sind die Exem-
plare dieses Typs mit einer oder zwei Dellengruppen auf der Schulter. Leider werden diese auf den
kleinmaßstäbigen Abbildungen von K. Waller nicht immer so deutlich erkennbar. Vergleichbare
171 w WEGEWITZ (1944, 125, Abb. 100). Dazu ferner T. VOIGT (1971, 221 ff., besonders 236, Abb. 7).
172 Man vergleiche die Inventare der Gräberfelder Bargstedt I und Harsefeld. Beide Friedhöfe wurden auch während
dieser Zeit belegt.
173 Ferner die bei P. SCHMID (1957, Taf. 17, 5 u.a.) abgebildeten Kombinationen.
81