Wenn die Hölzer der tiefsten Schicht des Unterbaues, zumeist sind es untere Längshölzer, aus
dem Boden genommen werden sollten, haben wir meist zuerst nur ihre Unterseite nach oben ge-
dreht. Damit werden die unter ihnen erhalten gebliebenen Pflanzen der ursprünglichen
Mooroberfläche ( = Baugrund) frei, die zu einem Teil am Torf Zurückbleiben, zum anderen
Teil aber auch an der Unterseite der Längshölzer haften. Sie finden sich hier in oft überraschend
gutem Erhaltungszustand und sind in allen Einzelheiten als vollständige Pflanze erkennbar. Ver-
einzelt waren Gräser noch grün gefärbt. Durch den Zutritt der Luft kommt es gewöhnlich schnell
zur Umfärbung in das übliche „Moorbraun”. So mußten alle Geräte bereit stehen, um in kürze-
ster Zeit eine fotografische Dokumentation erzielen zu können. Hierbei kann man nicht auf den
Einsatz von Blitzgeräten, Lampen und (oder) Blendflächen verzichten. Der bis in alle Einzelhei- ■
ten gute Erhaltungszustand der Pflanzen reicht zur botanischen Bestimmung aus, kann darüber
hinaus durch Blüten, Wuchsformen und Fruchtstände Hinweise auf die Jahreszeit geben, in der
die Hölzer auf das Moor gelegt wurden. Für die Bearbeitung unter Mikroskop und Lupe wurden
Pflanzenteile entnommen und in druckfeste Dosen oder Glasröhrchen gegeben.
Alle aus dem Moor herausgenommenen Naßhölzer sind sogleich der Trocknung ausgesetzt.
Dabei verlieren sie Form und Ausmaße sehr schnell. Von der glatten Oberfläche der Bohlen hebt
sich schon nach Stunden eine zerfaserte, dünne äußere Schicht ab. Dabei gehen Bearbeitungs-
spuren und die Eigenarten der Außenflächen verloren, Schnitt- und Hiebspuren verschwinden.
Wenn die oberen Enden der Pflöcke aus der Fundschicht herausragen und trocknen können, wer-
den sie sehr dünn, spalten der Länge nach auf und krümmen sich. Sie verlieren ihre alte Form
vollkommen. Vierkantbalken schrumpfen an der Luft zu dünnen Stäben von fast dreieckigem
Querschnitt zusammen und bekommen tiefe Längsrisse. Dies geschieht in trockener Luft sehr
schnell. Das Ausmaß der Veränderungen ist bei verschiedenen Holzarten unterschiedlich, Hart-
holz verändert sich weniger.
Wenn man die wahre Form der Stücke und ihre Bearbeitungsspuren erhalten möchte, müssen sie
schon in der Fundfläche stets naß gehalten werden. Die im Bohlenweg VI (Pr) geöffneten Gru-
ben wurden regelmäßig besprüht und mit Folie abgedeckt. Herausgenommene Hölzer haben wir
in nassen Torf gehüllt, in stabilen Kunststoffschachteln verpackt und dann mit einer luftdichten
Folie überzogen. Nur so waren sie vor Bruch, Druck und Trocknung geschützt und transport-
fähig.
Wenn alle Hölzer des Weges aus den Gruben entfernt waren, wurde der Untergrund (Bau-
grund) durch Abschaufeln erneut gereinigt und verebnet, seine Beschaffenheit überprüft und
nach tiefergelegenen Fundstücken gesucht. Nur hierbei können vor dem Bau des Weges angeleg-
te Gruben erkannt werden. Wenn es erforderlich zu sein schien, konnte als letztes die Grabung
nach den Seiten erweitert werden, um seitwärts gelagerte, beiseite geworfene oder mit dem Ober-
flächenwasser abgetriebene Stücke sichtbar zu machen.
Aus den Profilschnitten wurden in stabilen Kunststoffschachteln säulenförmige Ausstiche
entnommen. Sie bieten das Material für makroskopische umd mikroskopische Untersuchungen
der Ablagerung, klimatologischer Fragestellungen, des Pollengehaltes u.a.m.
5.2.3 Bautechnische Ergebnisse der Grabung
Grube 1/76
Die lückenhafte Deckschicht besteht aus Halbrund- und Viertelbohlen, die ohne besondere
Sorgfalt aus Erlenstämmen gespalten wurden. Dieser Vorgang scheint sogar schnell und flüchtig
erfolgt zu sein, mehrfach läuft der Spaltriß an einem Bohlenende schräg aus dem Holz heraus, so
daß hier das Holz sehr schwach wurde. Lochungen kommen nicht vor, Spuren einer Glättung
42
dem Boden genommen werden sollten, haben wir meist zuerst nur ihre Unterseite nach oben ge-
dreht. Damit werden die unter ihnen erhalten gebliebenen Pflanzen der ursprünglichen
Mooroberfläche ( = Baugrund) frei, die zu einem Teil am Torf Zurückbleiben, zum anderen
Teil aber auch an der Unterseite der Längshölzer haften. Sie finden sich hier in oft überraschend
gutem Erhaltungszustand und sind in allen Einzelheiten als vollständige Pflanze erkennbar. Ver-
einzelt waren Gräser noch grün gefärbt. Durch den Zutritt der Luft kommt es gewöhnlich schnell
zur Umfärbung in das übliche „Moorbraun”. So mußten alle Geräte bereit stehen, um in kürze-
ster Zeit eine fotografische Dokumentation erzielen zu können. Hierbei kann man nicht auf den
Einsatz von Blitzgeräten, Lampen und (oder) Blendflächen verzichten. Der bis in alle Einzelhei- ■
ten gute Erhaltungszustand der Pflanzen reicht zur botanischen Bestimmung aus, kann darüber
hinaus durch Blüten, Wuchsformen und Fruchtstände Hinweise auf die Jahreszeit geben, in der
die Hölzer auf das Moor gelegt wurden. Für die Bearbeitung unter Mikroskop und Lupe wurden
Pflanzenteile entnommen und in druckfeste Dosen oder Glasröhrchen gegeben.
Alle aus dem Moor herausgenommenen Naßhölzer sind sogleich der Trocknung ausgesetzt.
Dabei verlieren sie Form und Ausmaße sehr schnell. Von der glatten Oberfläche der Bohlen hebt
sich schon nach Stunden eine zerfaserte, dünne äußere Schicht ab. Dabei gehen Bearbeitungs-
spuren und die Eigenarten der Außenflächen verloren, Schnitt- und Hiebspuren verschwinden.
Wenn die oberen Enden der Pflöcke aus der Fundschicht herausragen und trocknen können, wer-
den sie sehr dünn, spalten der Länge nach auf und krümmen sich. Sie verlieren ihre alte Form
vollkommen. Vierkantbalken schrumpfen an der Luft zu dünnen Stäben von fast dreieckigem
Querschnitt zusammen und bekommen tiefe Längsrisse. Dies geschieht in trockener Luft sehr
schnell. Das Ausmaß der Veränderungen ist bei verschiedenen Holzarten unterschiedlich, Hart-
holz verändert sich weniger.
Wenn man die wahre Form der Stücke und ihre Bearbeitungsspuren erhalten möchte, müssen sie
schon in der Fundfläche stets naß gehalten werden. Die im Bohlenweg VI (Pr) geöffneten Gru-
ben wurden regelmäßig besprüht und mit Folie abgedeckt. Herausgenommene Hölzer haben wir
in nassen Torf gehüllt, in stabilen Kunststoffschachteln verpackt und dann mit einer luftdichten
Folie überzogen. Nur so waren sie vor Bruch, Druck und Trocknung geschützt und transport-
fähig.
Wenn alle Hölzer des Weges aus den Gruben entfernt waren, wurde der Untergrund (Bau-
grund) durch Abschaufeln erneut gereinigt und verebnet, seine Beschaffenheit überprüft und
nach tiefergelegenen Fundstücken gesucht. Nur hierbei können vor dem Bau des Weges angeleg-
te Gruben erkannt werden. Wenn es erforderlich zu sein schien, konnte als letztes die Grabung
nach den Seiten erweitert werden, um seitwärts gelagerte, beiseite geworfene oder mit dem Ober-
flächenwasser abgetriebene Stücke sichtbar zu machen.
Aus den Profilschnitten wurden in stabilen Kunststoffschachteln säulenförmige Ausstiche
entnommen. Sie bieten das Material für makroskopische umd mikroskopische Untersuchungen
der Ablagerung, klimatologischer Fragestellungen, des Pollengehaltes u.a.m.
5.2.3 Bautechnische Ergebnisse der Grabung
Grube 1/76
Die lückenhafte Deckschicht besteht aus Halbrund- und Viertelbohlen, die ohne besondere
Sorgfalt aus Erlenstämmen gespalten wurden. Dieser Vorgang scheint sogar schnell und flüchtig
erfolgt zu sein, mehrfach läuft der Spaltriß an einem Bohlenende schräg aus dem Holz heraus, so
daß hier das Holz sehr schwach wurde. Lochungen kommen nicht vor, Spuren einer Glättung
42