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Bauerochse, Andreas [Hrsg.]; Haßmann, Henning [Hrsg.]; Püschel, Klaus [Hrsg.]; Schultz, Michael [Hrsg.]
"Moora" - Das Mädchen aus dem Uchter Moor: eine Moorleiche der Eisenzeit aus Niedersachsen (Band 47): Naturwissenschaftliche Ergebnisse — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2018

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Aufsätze
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Bauerochse, Andreas; Niemuth, Andreas; Jantz, Nele; Shumilovskikh, Lyudmila; Metzler, Alf: Archäologische und paläobotanische Untersuchungen zum bronzezeitlichen Moorweg Su3 im Darlaten Moor
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https://doi.org/10.11588/diglit.68699#0019
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„Moora" - Das Mädchen aus dem Uchter Moor II (MAN 47, 2015, 15 - 31)

15

Archöologische und paläobotanische
Untersuchungen zum bronzezeitlichen Moorweg
Su 3 im Darlaten Moor
Andreas Bauerochse, Andreas Niemuth, Nele Jantz, Lyudmila Shumilovskikh,
Alf Metzler
Zusammenfassung Prospektion und Ausgrabung am Moorweg Su 3 belegen spätestens seit der frühen Bronzezeit die plan-
mäßige Erschließung des Darlaten Moores, dem nördlichen Teilbereich des Großen Moores bei Uchte. Zusammen mit paläo-
botanischen und torfstratigraphischen Analysen werden Phasen unterschiedlicher Siedlungsaktivitäten im nördlichen Rand-
bereich des Moores aufgezeigt und die Wechsel der standörtlichen Verhältnisse auf dem Moor vom ausgehenden Neolithikum
bis in die Kaiserzeit diskutiert.
Schlüsselwörter Moorweg Su 3, Siedlungsentwicklung, Darlaten Moor, Moorentwicklung
Archaeological and palaeobotanical investigations on Bronze Age trackway Su 3 in Darlaten Moor
Abstract Archaeological prospection and excavation of wooden trackway Su 3 proove regulär exploitation of the Darlaten
Moor, the northern part of Grosses Moor near Uchte, since early Bronze Age. In combination with palaeobotanical studies and
investigations of the peat stratigraphy settlement activities at the northern marginof the peatland and local changes of the
bog from late Neolithic until the Roman Period are discussed.
Keywords trackway Su 3, settlement development, Darlaten Moor, bog development

Einleitung

In seinem Schreiben vom 4. Juli 1950 an den Direk-
tor des Landesmuseums in Hannover, Prof. Dr. Karl
Hermann Jacob-Friesen, berichtete der aus Holzhau-
sen stammende Lehrer Otto Hennemann über das
Auffinden eines Bohlenweges im nördlichen Bereich
des Großen Moores bei Uchte (Ldkr. Diepholz), dem
Darlaten Moor. Dem Bericht nach war der Weg bei
Torfstecharbeiten in ungefähr 2 m Tiefe, 20 cm über
dem mineralischen Untergrund entdeckt worden
und bestand aus etwa 1,8m langen und 20cm dicken
Eichenspaltbohlen, deren Enden deutliche Bearbei-
tungsspuren aufwiesen (Archäologisches Archiv
NLD)1. Eine Überprüfung der Fundmeldung im
August 1950 durch Kurt Pfaffenberg erbrachte nur
eingeschränkten Erfolg, da er den Weg aufgrund des
hohen Wasserstandes in dem Torfstich nicht direkt
beobachten konnte. Die Tiefenlage des Weges veran-

lasste ihn aber zu einer groben Alterseinschätzung
in die Zeit zwischen 600 BC und 400 BC.
Es dauerte bis 1994, bevor der als Moorweg Su 3
bezeichnete, in der Niedersächsischen Denkmal-
kartei als Fundstelle 5 in der Gemarkung Holzhau-
sen (Gemeinde Bahrenborstel) geführte Moorweg
wieder in den Fokus der Archäologen geriet. Damals
beobachtete Reinhard Schneider, Grabungstechni-
ker am Staatlichen Museum für Naturkunde und
Vorgeschichte, dem heutigen Niedersächsischen

1 Die Angaben entstammen der im archäologischen Archiv des Nie-
dersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege (NLD) befindlichen
Korrespondenz zwischen dem Direktor des Niedersächsischen Landes-
museums in Hannover, Herrn Prof. Dr. Jacob-Friesen, mit den Herren
Otto Hennemann und Kurt Pfaffenberg.
 
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