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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 4.1961

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Nr. 1
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Lebendige Antike
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https://doi.org/10.11588/diglit.33060#0012
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Damman) aufgeführt wurden. Neben mehreren Stücken, die an die Antike angelehnt
sind - Anouiihs „Antigone", Hofmannsthals „Udipus", Mattias Brauns „Troerinnen"
und „Perser" — ist es dem Marburger Schauspiei ein Bedürfnis, nun auch neben den
beiden Tragikern dcr Antike und den bezeichneten Werken den heiteren Terenz vor-
zustellen.

Der Uraufftihrung der „Brüder" des Terenz (Premiere am 11. Oktober 1960 am
Marburger Schauspiel) liegt die irn Versmaß des Dichters übertragene Übersetzung des
Marburgers Viktor von Marnitz zugrunde. (Erschienen ist diese Übersetzung im Kröner-
Verlag, mit einer Einführung von Karl Büchner). Das Stück wird mit einer Bühnen-
musik (vornehmlich Holzbiäser) von Oscar von Pander zur Aufführung gelangen. Die
Inszenierung liegt in Händen des Marburger Intendanten Heinrich Buchmann, das
Bühnenbild gestaitet Volker Benninghoff. -e-7?

(Die Aufführung fand starkes Echo und wurde vieifach gut besprochen. Red.)

GßW7M.nM7?2 P^i/;'ppi7?M777, Z.^/77?.'

Max Treu sagt im Nachwort zu seiner Übersetzung der neu entdeckten Menander-
Komödie: „. . . nun tritt der „Dyskolos" - ein Titei, den nach 10 Jahren jeder Gym-
nasiast kennen wird - seinen Weg in die Wite Welt an." Nachdem er dann einige
Theater genannt hat, die das Stück bereits auf den Spieiplan gesetzt haben, fährt er
fort: . . andere Bühnen, Liebhabertheater, Studenten- und Schülertheater werden

folgen." Die Voraussage trifft zu für das Gymnasium Phiiippinum in Marburg. Die
Laienspielgruppe der Schuie plant, das Stück in der Übersetzung von Max Treu zu
Beginn des Jahres 1961 in der erweiterten und mit einer modernen Bühne versehenen
Auia aufzuführen.

Die Schulbühne hat sich auch in den vorhergehenden Jahren bemüht, spieibare Stücke
aus dem Bereich der klassischen Sprachen aushndig zu machen und aufzuführen. Zu-
ietzt wurden die „Rebeiies" des humanistischen Dichters Georgius Macropedius gespieit.

Dr.

üerAoM-GyTT^TZ^hwT?, freiTwg z'. Rr..*

Die Spieischar des Berthoid-Gymnasiums, Freiburg im Breisgau, führte ais Frei-
lichtaufführung am 24. und 28. September 1960 vor einer ungewöhniich zahlreichen
Zuhörerschaff den Agamemnon des Aeschyius auf.

Die Südwest-Rundschau schrieb u. a. über die von OStR Dr. Maithan inszenierte
Aufftihrung:

„Man spürte, daß hier saubere Arbeit geleistet worden war. Dies zeigte sich so-
wohi m der fugenlos ohne Panne veriaufenden Aufführung ais auch in der diszipiinier-
ten Sprache des Chors und der einzeinen Darsteiier. Bis in den ietzten Winkei des
großen Schuihofes war jedes Wort kiar zu verstehen. Daß darüber hinaus echtes schau-
spieierisches Können entfaltet wurde, davon zeugte die atemlose Stiiie des Publikums
vor ailem in der Kassandraszene und in den ietzten Szenen der Klytaimnestra.

Doch wir woiien hier keine Einzeileistungen werten. Diesen jungen Menschen ge-
lang, was einem alizu routinierten Schauspieier vieiieicht mißiungen wäre, sie brachten
dem Zuschauer die kiassische antike Tragödie in ihrem Charakter der kuitischen Feier
nahe. Gut paßte dazu, daß einzeine Chorstellen auch in GrieAisch gesprochen wurden,
um dem Zuschauer wenigstens eine Ahnung von dem zu vermittein, was auch in der
besten Übertragung verioren geht."

Aus Pressenotizen wurden der Redaktion weiterhin foigende Aufftihrungen be-
kannt:

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