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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 14.1971

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Nr. 2
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Buchbesprechungen
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Kytzler, Bernhard: [Rezension von: Wolfgang Schadewaldt, Hellas und Hesperien, 2. Auflage]
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Zeitschriftenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.33079#0049

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richts in den Alten Sprachen auf der Oberstufe unserer altsprachlichen Gymnasien“
(S. 544-566) finden.
Daneben schließlich eine weitere wirksame Weise der Artikulation der Klassisch-
philologischen Disziplin in der Öffentlichkeit: 5 Arbeiten unter dem Titel „Überset-
zung und Bühne“ (S. 608—688). Sie ergänzen theoretisch jenes Werk Schadewaldts, das
sich in der Liste der Bühnenaufführungen seiner Übersetzungen (S. 845-848) darstellt:
34 deutsche Bühnen haben ein Dutzend seiner Übertragungen vor das Publikum ge-
bracht, eine Reihe von Funkübertragungen und eine Fernsehsendung treten hinzu.
Hier liegt wohl auch der Bereich, wo sich am leichtesten der Dialog zwischen Schade-
waldt und der Schule anknüpfen mag. Denn er gibt selbst Rechenschaft über Verfah-
rensweise und Prinzipien seiner Übersetzungsarbeiten, beginnend mit seinem öffent-
lichen Habilitationsvortrag an der Universität Berlin 1927 „Das Problem des Über-
setzens“ (S. 608—622), am gegenständlichsten wohl in der Erörterung „Aus der Werk-
statt meines Übersetzens“. Dargetan an der Anrufung des Eros in Sophokles’ „Antigone“
(S. 671-680); eine Arbeit, in der, ähnlich wie schon in der vorgehenden Abhandlung
„Antike Tragödie auf der modernen Bühne“, der Urtext mit zahlreichen Übertragungs-
varianten konfrontiert wird, bis schließlich die eigene Lösung vorgetragen und begrün-
det wird. Das kritische Gespräch, das von hier ausgehend auch in der Klasse einsetzen
könnte, würde gewiß Dimensionen eröffnen, die der Meisterung der Muttersprache
ebenso zu gute kämen wie dem Verständnis des Griechischen. Vor allem aber würde
es sicher die Aufnahmefähigkeit wie auch die Aufnahmebereitschaft für die Aufführun-
gen antiker Dramen entscheidend fördern. Sollte man vielleicht, in Abwandlung jenes
barocken Bonmots, erklären, daß „eine Aufführung gewichtiger sei als hundert Kon-
jekturen“? Wie bei den eingangs erwähnten esoterischen und exoterischen Schriften,
so hebt sich gewiß auch hier die nur scheinbar existente Antithese in der höheren Ein-
heit des Dienstes an der Klärung und Vermittlung antiker Höchstleistungen auf.
Ein Gespräch wie das eben erwähnte wäre wichtig und wirksam; es wäre auch das
wirkliche Ziel dieser eindrucksvollen Sammlung. Denn was Schadewaldt von Reinhards
Sophokles-Buch sagt (I 498), mag auch von seinem eigenen Werk gelten: „Es erschöpft
sich nicht in seinen Resultaten. Es ruft zur Auseinandersetzung auf, die freilich einer
solchen Leistung gegenüber nicht in ein paar eilfertig kritischen Bemerkungen ausge-
tragen werden kann, sondern nur im gemeinsamen Bemühen um die Sache.“
Bernhard Kytzler/Berlin

Zeitschriftenschau

Museum Helveticum Vol. 26 Oktober 1969 Heft 4
PLATONICA ET ARISTOTELICA WILLY THEILER SEPTUAGENARIO A. D.
IX. KAL. NOV. MCMLXIX OBLATA
Gerhard Müller: Unechte Zusätze im Platontext. Auf Interpolationen, die von
Rhetoren stammen, haben für den Gorgias und Phaidon-Text schon M. Schanz und
U. v. Wilamowitz aufmerksam gemacht. Auch muß die Betrachtungsweise von G.
Jachmanns Untersuchung der Textverhältnisse fruchtbar gemacht werden. Bespro-
chen werden besonders ausführlich Phaidon 103c 11—105c9., Gorgias, 456c8—d5;
493b-e und mehrere andere, Politeia III 389b2-d6 und 402a7-403c8 (Knabenliebe).

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